Kriterien für einen Dan-Grad

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derLichtschalter
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von derLichtschalter »

Ist das vielleicht nicht gerade gut, wenn der Verband diese Wertung gerade nicht vornimmt? Dann kann sich jeder seine eigene Meinung bilden und sich dann eben auch nicht beklagen, der Verband würde sich zu sehr einmischen.
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Makikomi Kid
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Makikomi Kid »

Beim Führerschein sollte man, nicht abhängig vom Alter, dennoch aber von der Fertigkeit noch auf der Straße zu überleben, über die Rückgabe der FE nachdenken, bzw. nicht mehr fahren. Sollen demnach alle Judoka, die für den Nachwuchs die Knochen hingehalten und die Zeit geopfert haben, ihre Prüfungen annulieren lassen?
Judo soll doch gut für einen sein. Wenn Judo einen kaputt macht (und so klingt das): Wie kann man das guten Gewissens
- jemanden empfehlen
- trainieren
- oder gar: Training geben?

Und wenn man aktiv am Training teilnimmt, dann sollte man die Rolle im Training ausfüllen können.
Der Trainer sollte entsprechend seiner Graduierung Wissen vermitteln können. Bei Bedarf suche ich jetzt mal rum und verlinke jede Menge fitte Herrschaften im fortgeschrittenen Lebensalter (sagen wir mal so: Jenseits der 65 bis hoch in die 90er) die ihre KK gut unterrichten und dabei auch gut agieren.
Wer nicht als Trainer auf der Matte steht, der sollte im Rahmen seines Gürtels agieren können. Also Werfen, geworfen werden, halten, hebeln, würgen, etc.

Wer das nicht kann, der macht kein Judo mehr. Der ist evtl. noch an Judo interessiert. Aber dann kann man auch ohne Kittel und ohne Ego-Obi an der Matte sein. Oder evtl. auch einen Trainingsanzug anziehen, das Demonstrieren den Leuten überlassen die es noch können und nur "beraten."
Es fehlt bereits am Fundament.
Wie Judoka50 so schön schrieb (siehe meine Signatur), muss man mit ner schwarzen Bauchbinde nicht mal unbedingt fallen können.

Und das Üble (IMO) ist, dass diese Meinung auch keinem peinlich ist.
"Es gibt auf Dan Prüfungen zu höheren Stufen noch Dan-Träger, die noch nicht richtig fallen können" - Judoka50
katana
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von katana »

lightmaster hat geschrieben:Ist das vielleicht nicht gerade gut, wenn der Verband diese Wertung gerade nicht vornimmt? Dann kann sich jeder seine eigene Meinung bilden und sich dann eben auch nicht beklagen, der Verband würde sich zu sehr einmischen.
Wenn man das verbandsübergreifend sieht, stimme ich zu.
Über eine vergleichende Wertung von Dangraden im DDK,im DJB, oder im DKB , MMA etc. etc.
soll sich jeder selbst eine Meinung bilden.
Wenn aber ein Verband 8 Kyugrade incl. Prüfungs-, Verfahrens- und Grundsatzordnungen sowie
Dangrade inkl. Prüfungs-, Verfahrens- und Grundsatzordnungen und Ehrenordnungen für Verleihungen etc.blabla
einführt und bundesweit vereinheitlicht, .....
.....dann sollte wohl schon ein gewisser Konsens über die Wertigkeit im eigenen Verband vorhanden sein.

Ansonsten kann man es doch gleich den Trainern freistellen, ihre Leute selbst zu graduieren, :D
Der Tag wird kommen, an dem sich der Wert dann zwangsläufig herausstellt... :dontknow

wie heißt es so schön...
Es spielt keine Rolle was du für eine Graduierung hast, sondern von wem.

KK
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Fritz
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Fritz »

Ansonsten kann man es doch gleich den Trainern freistellen, ihre Leute selbst zu graduieren, :D
Nunja, dafür sind meiner Meinung nach die Kyu-Grade da, da sollte ein Trainer
schon relativ freie Hand haben, wie er damit umgeht. Und irgendwann entscheidet
der Trainer dann: Übling Du bist reif für die Gesellenprüfung - und ein paar von der Innung
schauen sich das Ergebnis der Ausbildung dann mal genau an ;-)
Wobei ich Leuten, denen man die hohen Dan-Grade zugestanden hat (also z.B. ab 8.Dan aufwärts)
dann auch zugestehen würde, daß sie die unteren Dangrade auch ohne "Kommission"
vergeben können sollten... ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
tom herold
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von tom herold »

@Ty:
Tom hat sich vielleicht argumentativ austoben können, aber er bzw. seine Mitdiskutanten das Judo verändern (verbessern) wollten, dann müssten sie darauf dringen, dass die Satzungen des DJB bzw. ihres Vereines geändert werden, wenn sie ihr Anliegen und das in Vereinen und Verbänden organisierte Judo wirklich ernst nehmen würden.
Letzte Anmerkung von mir dazu, weil du das offenbar nicht mitbekommen hast, weil ich das so nicht stehen lassen möchte: ich bin NICHT Mitglied eines Landesverbandes des DJB und war es auch nie.
Ich bin NICHT Mitglied des DDK (und war es auch nur für einen sehr, sehr kurzen Zeitraum von wenigen Monaten, bis ich aus diesem schnarchigen Altherrenverein wieder ausgetreten bin).

Ich nehme Jûdô sehr ernst und trainiere nicht aus Jux und Langeweile JEDEN TAG.
Das "in Vereinen und Verbänden organisierte" SPORT-Judo allerdings nehme ich nicht ernst, da es eine Spielsportart und kein Kampfsystem ist.
Von daher ist es auch ganz bestimmt nicht mein Anliegen, in EUREM Verband "darauf zu dringen, daß die Satzungen geändert werden".

Ich muß und werde mich nicht nach irgendwelchen sportbezogenen, sich permanent zum Schlechteren hin ändernden Prüfungsrichtlinien, Satzungen und Ordnungen des DJB richten, und darüber bin ich sehr froh.
Meine Schüler und ich brauchen den ganzen DJB samt seinem "organisierten Sportbetrieb" NICHT.

Ich bin in der glücklichen Lage, einen hervorragenden Lehrer für traditionelles Jûdô zu haben und dieses Jûdô OHNE jede Einschränkung durch irgendwelche "Modernisierungen" oder "Regeländerungen im Wettkampfreglement" und vor allem OHNE die gängelnde Bevormundung durch inkompetente Funktionäre eures Verbandes praktizieren zu können.
Daher haben meine Schüler und ich all die Probleme nicht, die ihr habt ... ich erlaube mir aber von Zeit zu Zeit, diese eure, von euch selbst verursachten Probleme immer mal wieder einer sehr kritischen Würdigung zu unterziehen.

Ich hoffe, ich konnte meinen Standpunkt verdeutlichen und für dich noch einmal zusammenfassen.
;)
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Makikomi Kid
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Makikomi Kid »

Tom hat sich vielleicht argumentativ austoben können, aber er bzw. seine Mitdiskutanten das Judo verändern (verbessern) wollten, dann müssten sie darauf dringen, dass die Satzungen des DJB bzw. ihres Vereines geändert werden, wenn sie ihr Anliegen und das in Vereinen und Verbänden organisierte Judo wirklich ernst nehmen würden.
Warum?
Mein Fazit, nachdem ich bei Tom war, war für mich recht einfach: Raus ausm DJB. Der Witz ist: Man kann auch ohne den DJB Judo machen. Klingt komisch, ist aber so. (Ok, manche würden sagen: Man kann auch trotz des DJB Judo machen).
"Es gibt auf Dan Prüfungen zu höheren Stufen noch Dan-Träger, die noch nicht richtig fallen können" - Judoka50
Ty

Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Ty »

tom herold hat geschrieben: Ich hoffe, ich konnte meinen Standpunkt verdeutlichen und für dich noch einmal zusammenfassen.
.... ja, überdeutlich. Ich bin beeindruckt und erschreckt zugleich, wenn Du das meinst.
tom herold hat geschrieben: Ich nehme Jûdô sehr ernst und trainiere nicht aus Jux und Langeweile JEDEN TAG. ...
... ja, das glaube ich Dir.

Ich liebe Judo in der Tat nur - als Sport und als Wettkampf. Trotzdem kritisiere ich, dass weder der Zweck der Verleihung von Graden noch die Kriterien für Prüfungen klar geregelt sind - weder beim DJB noch in anderen Verbänden. Das halte ich für ein ernstes Problem, zumal für die Verleihung von Graden durch Prüfung Geld verlangt wird. Aber das ist ein anderes Thema.

Dir, lieber Tom, wünsche ich viel Glück auf Deinem Weg.

Take care.

Ty
tom herold
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von tom herold »

@Judoka50:

Eigentlich wollte ich mich hier ausklinken, weil's immer wieder dasselbe ist ...
Aber das hier kann ich nicht unkommentiert lassen, ganz einfach weil's TYPISCH für die Einstellung vieler Sportjudoka zu sein scheint:
Weiter wird oft geschrieben, dass man jederzeit noch in der Lage sein muss, genau das vorzumachen, zu zeigen, bzw. zu beweisen, was optisch der Gürtel demonstriert.
Dies solle man nach Möglichkeit noch in einem Randori, wenn nicht Kampf auf der Matte beweisen.
Mein Gott, wie arm ist so etwas......!!!
Also ich fasse das mal zusammen, was du da geschrieben hast:
Deiner Meinung nach muß man also NICHT in der Lage sein, DAS, was man für einen (bspw. schwarzen) Gürtel hat lernen müssen, auch IM KAMPF anzuwenden ...
Ist nicht nötig, nein ...?
Hmmm ...
WESHALB hat man dann nochmal GENAU den entsprechenden Gürtel bekommen?
Weil man einer Prüfungskommission etwas vorgetanzt hat, was man NICHT anwenden kann?
Und das in einem KAMPF-System ...? (Ihr hört es ja nicht gern, wenn man das, was ihr macht, eine bloße Spielsportart nennt).
Und wenn dann jemand kommt und FORDERT (wie ich es immer wieder tue), daß man gefälligst das, was man für den entsprechenden Gürtel lernen mußte, auch ANWENDEN können MUSS, und zwar IM KAMPF, dann ist das also "arm", so etwas zu fordern?

Es EMPÖRT dich also, daß ich fordere, daß man die Gürtelstufe, den Dan-Grad, den man erreicht hat, auch RECHTFERTIGEN können soll?
Und zwar durch Anwendung des Erlernten im KAMPF?

Deutlicher kann man den Unterschied zwischen eurem Sportjudo und dem, was wir machen, wohl nicht mehr darstellen, und dafür bin ich dir regelrecht dankbar, lieber Udo.

Ich gestehe aber, daß ich dann doch etwas verwundert bin, daß es endlich mal jemand so deutlich ausspricht: es ist also "arm", wenn man verlangt, daß ein Dan-Träger all das, was er für diesen Dan lernen mußte, auch ANWENDEN kann. Im KAMPF, wo denn sonst?
Ich hingegen finde es ARM, wenn er genau das NICHT kann ...
Und nun stellen wir uns doch mal ganz, ganz dumm und fragen uns, WARUM GENAU diese Lehrinhalte dann eigentlich in der entsprechenden Prüfung verlangt werden ...?
Weil man sie zwar üben und in der Prüfung mit einem willigen Gummiball-Uke DEMONSTRIEREN, aber danach NICHT KÖNNEN muß?

Aha.
Gut, das wußte ich nicht.
Wenn das bei euch so ist, dann erklärt das natürlich einiges ...
:dontknow

Und mit dieser Anmerkung ist dann auch alles gesagt, denke ich.

@Ty:
Ich bin beeindruckt und erschreckt zugleich, wenn Du das meinst.
Erschreckt?
Weil es außerhalb des DJB ein sehr lebendiges Jûdô gibt, welches nicht den Restriktionen eine Spielsportart unterworfen ist?
Das erschreckt dich?
"Extra ecclesiam nulla salus est!"
So etwa, ja?
;)
tom herold
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von tom herold »

Ich liebe Judo in der Tat nur - als Sport und als Wettkampf. Trotzdem kritisiere ich, dass weder der Zweck der Verleihung von Graden noch die Kriterien für Prüfungen klar geregelt sind - weder beim DJB noch in anderen Verbänden. Das halte ich für ein ernstes Problem,
Sinn und Zweck der einzelnen Dan-Grade sind bei uns ganz klar und absolut eindeutig definiert.
Es gibt eine klare Ansage, was jemand können und wissen muß (und zwar IN ANWENDUNG), der Dan-Grad XY bei uns durch Prüfung erwirbt.
Es ist klar definiert, WORIN GENAU das MEHR an Wissen und Können zu bestehen hat, das man mit jedem weiteren Dan-Grad erwirbt, und es ist ganz genau definiert, wie das zu überprüfen ist (im KAMPF natürlich, wo sonst?). Abgesehen davon bauen die Dan-Grade aufeinander auf.
Es ist auch klar definiert, was in jeder Stufe über die Kampffähigkeiten HINAUS erwartet und gefordert wird (bspw. Lehrtätigkeit).
Dir, lieber Tom, wünsche ich viel Glück auf Deinem Weg.
Danke.
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mcdüse
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von mcdüse »

Hallo tom,
tom herold hat geschrieben:Von daher ist es auch ganz bestimmt nicht mein Anliegen, in EUREM Verband "darauf zu dringen, daß die Satzungen geändert werden".

Ich muß und werde mich nicht nach irgendwelchen sportbezogenen, sich permanent zum Schlechteren hin ändernden Prüfungsrichtlinien, Satzungen und Ordnungen des DJB richten, und darüber bin ich sehr froh.
Meine Schüler und ich brauchen den ganzen DJB samt seinem "organisierten Sportbetrieb" NICHT.
Was willst Du dann eigentlich?
Du lebst doch Judo offenbar so aus, wie Du es für richtig hältst und bist damit glücklich!
Ich verstehe dann nicht, warum Du Dich über Judoka, die das auf Ihre Art und Weise tun, derart aufregst?

Willst Du, das alle Dir folgen und in Deinem Verein trainieren?
Oder willst Du ein generelles Umdenken erreichen?
Wenn Letzteres deine Intention sein sollte, kann ich dir nur sagen, dass es sicherlich schwer ist, in Verbänden wie DJB oder DDK (und da sind nunmal die meisten Judoka) etwas grundlegend zu ändern. Aus einer Rolle, wie DU sie hier vertrittst im Sinne von "Ich brauche die Verbände alle nicht, da ist eh alles doof!" (kein wörtliches Zitat!) wird es noch sehr viel schwerer, Gehör bei der Masse zu finden, bzw. was zu ändern.
Oder ist Deine Intention, mit möglichst viel Radau nur mal wach zu rütteln?

Soll kein Angriff gegen Dich sein, ist nur eine ernst gemeinte Frage!
Gruß

McDüse

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Makikomi Kid
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Makikomi Kid »

Die Sache, die ihn meiner Meinung nach am ehesten stört, ist der totalitäre Anspruch auf das Judo, den der DJB gerne für sich in Anspruch nimmt.
Was ja nicht "so schlimm" wäre, wenn die Judo-Ausbildung im DJB vollständig, sinnig und der Gesundheit nicht abträglich wäre.
Ist es aber nicht, aber die durch den DJB weit verbreitete Meinung zwingt ihn quasi, sich ständig davon abzugrenzen, da er ja Judo macht und nicht das, was der DJB für Judo hält.

Das Problem sitzt da recht tief in Deutschland, da es nur wenige Trainer gibt, die wirklich irgendwie in ihrer Lehrlinie mal jemanden hatten, der vom Kodokan ausgebildet wurde.

Daher ist in Deutschland von Anfang an ein großer Teil des Wissens gar nicht erst überliefert worden, viel wurde (neu-) interpretiert und alle schreiben den gleichen Stuss ab, der mal von irgendwem geschrieben wurde.

Wie viele "normale" Judoka haben wirklich Schriften von Kano-shihan gelesen? Wie viele Leute sind der Meinung, dass Judo so eine Art "Ringen im Pyjama" ist? Und bei wem sitzt die "Kano hat die gefährlichen Techniken aus _dem_ Ju-Jutsu entfernt um einen modernen Wettkampfsport zu schaffen"-Legende so tief, dass er sie einfach nicht vergessen kann?

Das ist der zweite Punkt über den man sich verständlicher Weise aufregen kann: Dieses Nicht-Wissen, dass aber voller Inbrunst ohne es irgendwie zu hinterfragen (von Versuchen es zu belegen ganz zu schweigen) weiterverbreitet wird.

So wie ich mich aufrege, wenn jemand Präpositionen weglässt, den Genitiv missbraucht oder lehren und lernen nicht auseinander halten kann.
Judo ist Tom sehr wichtig. Und wenn jemanden etwas wichtig ist, dann ist es einfach ärgerlich, wenn es ständig und offiziell als etwas dargestellt wird, dass es nicht ist.

Tom hat da durch seine Lehrlinie einen komplett anderen Bezug zum Judo als die meisten von uns.

Mir geht es in einer anderen KK so ähnlich. Da gibt es auch viele üble, richtig üble Varianten von, und ich muss mich ständig davon distanzieren und versuche, den Leuten zu erklären, dass es eigentlich ganz anders ist - und prompt gräbt jemand das nächste üble Youtube-Video aus :)

Es ärgert einen einfach, wenn etwas, das einem am Herzen liegt, in der Öffentlichkeit falsch dargestellt wird. Und nein, Fakten können nicht durch Mehrheitsbeschluss geändert werden. Nur weil alle falsch liegen, heißt das nicht, dass auf einmal falsch=richtig. Auch wenn das einige gerne so hätten.
Oder ist Deine Intention, mit möglichst viel Radau nur mal wach zu rütteln?
Er sagt, was Sache ist. Und das ist gut so.
Und wenn es dann Leute geben, die anfangen selbst zu denken, selbst Kano zu lesen und selber nach Antworten (gerne auch auf Toms Lehrgängen) zu suchen, dann ist das sicher eine gute Sache.
Aber ich glaube, er will in erster Linie nur sagen, was Sache ist. Und bezweckt damit recht wenig. Außer eben zu sagen, was Sache ist.
Dinge aussprechen. Dinge ansprechen.
Zuletzt geändert von Makikomi Kid am 17.06.2011, 14:09, insgesamt 2-mal geändert.
"Es gibt auf Dan Prüfungen zu höheren Stufen noch Dan-Träger, die noch nicht richtig fallen können" - Judoka50
tom herold
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von tom herold »

@McDüse:
Was willst Du dann eigentlich?
Alternativen aufzeigen.
Nicht jeder ist nämlich in eurem Verband so zufrieden wie du es offenbar bist.
Und leider können sich viele nicht vorstellen, daß es ein Jûdô außerhalb des alleinseligmachenden Verbandes gibt - bis man es ihnen sagt.
;)

Zum anderen stört es mich, daß und wie hier im Forum, in anderen Foren und in eurem Verbandsorgan ganz selbstverständlich davon ausgegangen wird, daß das, was IHR macht, das EINZIGE und WAHRE Jûdô sei, wobei (zumindest unterschwellig) immer die Behauptung mitschwingt, eure Art des Jûdô sei alternativlos.
Willst Du, das alle Dir folgen und in Deinem Verein trainieren?
Quatsch.
Ich schrieb hier einige Beiträge zuvor bereits, daß wir uns in der Art des Trainings und in der Struktur an den Koryû orientieren, von den Inhalten unseres Trainings ganz zu schweigen.
Ich wiederhole es - was sollte ich denn mit Leuten anfangen, die mir in Massen die Bude einrennen?
:dontknow
Und auch das sei wiederholt: wir haben nicht die Absicht, eine Kopie eures Verbandes zu werden.
Da sei Gott vor!
(Und das sage ausgerechnet ich als Atheist!)
Oder willst Du ein generelles Umdenken erreichen?
Nöö.
Zuviel Massebeharrungsvermögen auf eurer Seite.
Mir geht es einfach darum, nicht alles widerspruchslos hinzunehmen, was bei euch so verkündet und als Jûdô ausgegeben wird.
Und DASS da riesige Wissenslücken bei euch klaffen (vom Können abseits des sportlichen Reglements gar nicht zu reden) und DASS da Diskussionsbedarf besteht, wirst ja nicht mal du bestreiten wollen ...
;)
Aus einer Rolle, wie DU sie hier vertrittst im Sinne von "Ich brauche die Verbände alle nicht, da ist eh alles doof!" (kein wörtliches Zitat!) wird es noch sehr viel schwerer, Gehör bei der Masse zu finden, bzw. was zu ändern.
Man KANN meinen Standpunkt so verstehen.
Steht jedem frei.
Man kann ihn aber auch anders verstehen - vorausgesetzt, man fühlt sich nicht ständig durch die bloße Tatsache beleidigt, daß da jemand offenkundig mehr weiß und kann als man selbst ... und daß derjenige das auch deutlich sagt.
Oder ist Deine Intention, mit möglichst viel Radau nur mal wach zu rütteln?
Es wird ja heftig bestritten, daß ihr schlaft ...
;)
Ich sag's nochmal (auch wenn's wahrscheinlich wieder nicht verstanden wird): Es geht darum, ALTERNATIVEN zu eurer sehr beschränkten Art des Jûdô aufzuzeigen (NICHT "anzubieten", denn ich könnte eine plötzliche massive Nachfrage gar nicht abdecken und will das auch nicht).
Es geht darum, zum NACHDENKEN anzuregen - dazu, vielleicht doch mal die Texte von Kanô, Sakujiro Yokoyama, Gunji Koizumi, Hirano, Kawaishi und anderen zu LESEN.
Und dann mit dem bei euch herrschenden IST-Zustand zu vergleichen.
Und sich dann Fragen zu stellen ...
Es geht darum, zum Nachdenken darüber anzuregen, ob denn eure Art, Jûdô als Spielsportart anzubieten, tatsächlich so alternativlos ist, wie das von eurer Seite (auch offiziell) gern dargestellt wird.
Es geht darum, den einen oder anderen vielleicht daran zu erinnern, warum er als Kind denn eigentlich mal mit dem Jûdô angefangen hat ...

Und da ich mit diesen Anregungen ziemlich viele aus ihrer beschaulichen Selbstzufriedenheit aufschrecke, empfindet man meine "Einmischung" als störend.
:P
Kompetenz im Jûdô wird aber nun mal nicht durch Verbandszugehörigkeit definiert, auch wenn einige sich das nicht vorstellen können.

Ihr habt kein Copyright auf Jûdô, und deshalb müßt ihr es schon hinnehmen, daß ich mich zu Fragen des Jûdô äußere, auch wenn euch das nicht paßt oder ihr nicht versteht, warum ich das tue.
:D
In diesem Sinne
Jiko no Kansei!

PS: Jûdô war mal ein sehr angesehenes, sogar gefürchtetes Kampfsystem, von dem man mit Hochachtung sprach.
Mir geht es u.a. (nicht nur, aber AUCH) darum, wenigstens einen Teil dieser Reputation des Jûdô wiederherzustellen, und eben deshalb kann ich nicht verstehen, wie man sich als Jûdôka damit achselzuckend abfinden kann, daß man nur noch eine harmlose, kinderkompatible Spielsportart betreibt ...
:dontknow

Soviel zu meinen Beweggründen.
Ich verlange nicht, daß du diese verstehst.
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von katana »

So wie ich mich aufrege, wenn jemand Präpositionen weglässt, den Genitiv missbraucht oder ...
Und was ist mit dem Akkusativ ? :D
Die Sache die ihm meiner Meinung nach am ehesten stört ist ...
:D :D :D :ironie3
KK
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Makikomi Kid »

Das habe ich nüüüüüüüüüüüüüü geschrieben...
:P ;)
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von mcdüse »

Hallo tom,

danke für Deine Ausführungen. Das ist hochinteressant und ich kann diese auch in vielen Punkten nachvollziehen und unterstützen.

Schade finde ich nur, dass Du immer von "Eurem Verband" und "Eurer Meinung" sprichst.

Was weißt Du denn z.B. über mich?
- Bin ich in einem Verband?
- Und wenn ja in welchem?
- Finde ich da alles gut?
- Welche Erfahrungen und welchen Kenntnisstand habe ich denn?

Vielleicht sehe ich das eine oder andere entgegen einer Verbandsmeinung ähnlich wie Du und versuche das aber innerhalb des Verbandes zu ändern, soll heißen, dort ein Umdenken zu erreichen?

Da Du das nicht wissen kannst, enttäuscht es mich immer, wenn von Dir so Pauschalaussagen kommen wie "Ihr in Eurem Verband findet....".

Ein Verband, egal welcher, definiert seine Leben und seine Ansicht aus seinen Mitgliedern, bzw. aus denen, die sich im Verband engagieren und nicht nur alles wie eine dumme Herde hinnehmen.

PS: Ich sage sogar: Niemand von uns hat ein Copyright of Judo!
Gruß

McDüse

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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Makikomi Kid »

@McDüse:
Wenn das in deinem Verband nicht so ist: in welchem Verband bist du?
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von mcdüse »

@Makikomi Kid:

Auch Dir stelle ich die Frage:

Woher weißt Du, dass ich in einem Verband bin?
Makikomi Kid hat geschrieben:Wenn das in deinem Verband nicht so ist:
Und selbst wenn, was soll da wie sein?
Gruß

McDüse

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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Fritz »

mcdüse hat geschrieben:Da Du das nicht wissen kannst, enttäuscht es mich immer, wenn von Dir so Pauschalaussagen kommen wie "Ihr in Eurem Verband findet...."
Sieh es als rhetorisches Stilmittel, welches Tom allzu gern einsetzt...
Im Versuch ihn davon abzubringen, sind schon einige vor Dir kläglich gescheitert ... ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von katana »

mcdüse hat geschrieben:Ein Verband, egal welcher, definiert seine Leben und seine Ansicht aus seinen Mitgliedern, bzw. aus denen, die sich im Verband engagieren und nicht nur alles wie eine dumme Herde hinnehmen.
Wenn du in einem Verband bist, in dem das o.g. tatsächlich der Realität entspricht, (welch ein Traumzustand)
bist du ja von Tom nicht angesprochen.
Falls nicht, gehörst du wohl oder übel zu den Angesprochenen. :dontknow

Was letztendlich aber nichts an der Problematik ändert.


KK
Ty

Re: Kriterien für einen Dan-Grad

Beitrag von Ty »

tom herold hat geschrieben: Sinn und Zweck der einzelnen Dan-Grade sind bei uns ganz klar und absolut eindeutig definiert.
Ich würde gerne eine Satzung kennenlernen, die das "Herzstück" des Judo, nämlich die Verleihung von Graden, klar und deutlich regelt (Zweck, Voraussetzungen/Kriterien und Rechtsfolgen).

Beim DJB gibt es eine solche "Graduierungsordnung" nicht. Dies obwohl der DJB wissen sollte, dass das Satzungserfordernis eine rechtliche Notwendigkeit ist, z.B. dann, wenn mit der Verleihung von Graden und graduierungsabhängigen Rechten / Pflichten die satzungsmäßigen Rechte von Judokas verkürzt oder vergrößert werden sollen.

Kannst Du mir einen Link oder einen Auszug aus der Satzung schicken, die Deiner Meinung nach Antworten auf folgende Fragen geben:

1.) Ist in Eurer Vereins-/Verbandssatzung beschrieben, was mit der stufenweisen Graduierung von Jûdôkas bezweckt werden soll?

2.) Mußt Du für die Verleihung von Graden etwas bezahlen, z.B. eine Prüfungsgebühr?

3.) Gibt es bei Euch Rechte und Pflichten, die Judokas kraft Satzung nur dann haben sollen, wenn sie einen bestimmten Grad verliehen bekommen haben? Wenn ja, welche Rechte / Pflichten sind das?

Vielen Dank und freundliche Grüße

Ty
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