Dan 9 und 10

Hier geht es um Fragen und Inhalte zu den Kyu und Dan Prüfungen
tom herold
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von tom herold »

Die eine oder andere kleine Anmerkung sei mir bitte noch gestattet:

Erstens läßt sich die "Aberkennung" von Dan-Graden juristisch nicht durchsetzen.

Verläßt also jemand bspw. das DDK und wird dafür mit der "Aberkennung" seines Dan-Grades "bestraft", so nennt man das ein juristisches Nullum; denn wie will das DDK beispielsweise vor Gericht durchsetzen, daß derjenige nun nicht mehr den Dan-Grad XY trägt?
Durchsetzbar ist allerhöchstens, daß man demjenigen untersagt, bei Nennung seines Dan-Grades den ZUSATZ "DDK" oder "DJB" oder dergleichen anzuhängen.

Zweitens ist es auch sehr fragwürdig, wenn man Jûdôka, die VOR dem Eintritt bspw. in das DDK bereits den Dan-Grad XY trugen, genau DIESEN bei einem Austritt "aberkennen" will.
So etwas ist nicht nur lächerlich, es zeigt auch deutlich, wie unsinnig derlei Aktionen sind.
Eine Organisation, die so etwas tut, kann man nicht ernstnehmen.

Die (in meinen Augen völlig alberne, weil rechtlich gar nicht durchsetzbare) "Aberkennung" von Dan-Graden wird nach meinem Dafürhalten nur benutzt, um "Abweichler" und "Abtrünnige", welche die Organisation verlassen, im Nachhinein mit Dreck zu bewerfen (um selbst besser dazustehen).
Deshalb wird auch gern behauptet, derjenige habe nicht etwa freiwillig die Organisation (etwa das DDK) verlassen, sondern sei "rausgeflogen".
"Oh Mann, das muß aber ein gaaanz Schlimmer gewesen sein ... die haben ihn nicht nur rausgeworfen, sondern ihm auch seinen Dan aberkannt!"
:rofl

Wie gesagt - eine seriöse Organisation hätte so etwas nicht nötig und würde sich solcher Mittel ganz sicher nicht bedienen.
Eine seriöse Organisation wäre darauf bedacht, Dan-Grade NICHT nach ... nun ja: politischer Wetterlage zu "verleihen" oder eben wieder "abzuerkennen".
So etwas ist einfach nicht gut für den Ruf einer solchen Organisation.
Aber wenn's den Verantwortlichen egal ist ... (und wenn's ihnen egal ist, was man davon hält, daß sie sich selbst (!) den 9. Dan verleihen ... :irre)

Ich will's mal so zusammenfassen: für den Erhalt/die Verleihung eines Dan-Grades der Organisation XY hat man entweder eine Prüfung abgelegt oder sich "besondere Verdienste" um das Jûdô (oder 'ne andere Budô-Disziplin) erworben.
Wenn man nun aber auf einmal der "Böse" ist, weil man nicht bedingungslos gehorcht ... und diese Organisation dann sogar verläßt - wird die in der Dan-Prüfung gezeigte Leistung dann plötzlich im Nachhinein "wertlos" oder "ungültig" ...?
Oder "verfallen" jene "besonderen Verdienste", die man einst erwarb, ganz plötzlich ...?

Man stelle sich vor, daß man ein Universitäts-Diplom erwirbt.
In Deutschland.
Und irgendwann beschließt man, auszuwandern ...
Man erwirbt die Staatsbürgerschaft eines anderen Landes (warum auch immer).
Und plötzlich kommt aus Deutschland ein Schreiben der Universität - und man erfährt, daß einem das Diplom "aberkannt" worden sei ...
Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

;)
tutor!
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von tutor! »

Nun, für das DDK sind die Verleihung von Dan-Graden eine Form von Mitgliederwerbung. Komm zu uns, und Du bekommst dann auch den Dan-Grad, den Du Dir schon lange gewünscht hast, den Dir der DJB aber nicht verleihen will.

Und wenn man mit Dan-Graden schon Mitgliederwerbung betreibt, dann ist es nur konsequent, dies auch als Mittel der Mitgliederbindung einzusetzen.

Man kann über die juristische Seite denken, wie man will(*) - ich wundere mich nur, dass der ein oder andere beim Blick auf seine Dan-Urkunde nicht rot anläuft. Aber die Betreffenden scheinen da recht schmerzfrei zu sein und jegliches Gefühl dafür verloren zu haben, was man von einem >6. Dan eigentlich auf der Matte erwarten muss.

Aber abgesehen davon, dass vielen Einzelnen ihre Graduierung eigentlich peinlich sein sollte, diskreditiert sich das DDK auf diese Weise auch noch als Organisation - und zwar gründlich.

-------------
(*) Ich glaube sogar, dass das juristisch geht. Ein Dan-Grad ist ja kein gesetzlich definierter Titel wie z.B. "Dr." oder "Diplom" oder "Magister". Insofern kann eigentlich jeder jedem einen Dan-Grad verleihen und man kann sich dann hinterher darüber streiten, ob es einer ist oder nicht. Justiziabel wird es IMHO erst, wenn eine Organisation ins Spiel kommt. Korrekterweise müsste man also immer sagen, ich bin x-ter Dan DJB oder x-ter Dan DDK oder x-ter Dan Kodokan.

Ein Dan-Grad des DDK wird aber m.W. nirgendwo außerhalb des DDK anerkannt. Nun verleiht das DDK jemandem einen Dan-Grad, das heißt für mich nichts anderes, als dass das DDK diesen Menschen als z.B. einen 7. Dan betrachtet. Wenn nun die Regelungen vorsehen, dass das DDK diese Person aus welchem Grund auch immer nicht mehr als 7. Dan betrachten möchte, dann kann es das tun. Was für einen Dan-Grad derjenige dann selbst für sich in Anspruch nimmt, ist vollkommen egal.....
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von tom herold »

Lieber Tutor,
wie du weißt, stimme ich dir selten zu ... hier aber tue ich es aus ganzem Herzen.
Nun, für das DDK sind die Verleihung von Dan-Graden eine Form von Mitgliederwerbung. Komm zu uns, und Du bekommst dann auch den Dan-Grad, den Du Dir schon lange gewünscht hast, den Dir der DJB aber nicht verleihen will.
Genau so ist es!
Und das ist beschämend.
ich wundere mich nur, dass der ein oder andere beim Blick auf seine Dan-Urkunde nicht rot anläuft. Aber die Betreffenden scheinen da recht schmerzfrei zu sein und jegliches Gefühl dafür verloren zu haben, was man von einem >6. Dan eigentlich auf der Matte erwarten muss.
Ich kann dir bei Gelegenheit, falls es sich ergeben sollte, gern mal ein Video zeigen, welches die (Jûdô)Danträger-Elite des besagten Verbandes auf der Matte zeigt.
Ich hatte 2003 das "Vergnügen", in Saarlouis im Rahmen einer größeren Veranstaltung eine Unterrichts- bzw. Trainingseinheit für diese Herren zu geben ...
Schon peinlich, daß gerade die Herren mit den rotweißen Baustellen-Absperrbändern sich eigentlich nur am Mattenrand aufhielten, wo sie sich mit irgendwelchen Dingen beschäftigten, aber nicht mit dem, was gerade geübt werden sollte. Nicht, daß sie das, was geübt werden sollte, gekonnt hätten - sie versuchten es genau einmal, stellten fest, daß sie es nicht konnten und ignorierten es daraufhin konsequent.
Eine Schande.
Wie gesagt, ich habe es auf Video ...
Aber abgesehen davon, dass vielen Einzelnen ihre Graduierung eigentlich peinlich sein sollte, diskreditiert sich das DDK auf diese Weise auch noch als Organisation - und zwar gründlich.
Dabei ist die Idee eines solchen Kollegiums doch eigentlich ganz gut ... sozusagen als Institution der Qualitätssicherung ...
Aber DAS kann man vom DDK leider nicht mehr erwarten.
Sehr schade.

:(
Lin Chung
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von Lin Chung »

Ein Dan-Grad des DDK wird aber m.W. nirgendwo außerhalb des DDK anerkannt.
...ohweh. Dann dürfte dein vom DDK zu Zeiten der Gemeinsamkeit (DDK-Stempel im Pass) eigentlich auch nichts wert sein und somit sind dann die nachfolgenden Graduierungen gegenstandslos.

Meine Meinung.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von tutor! »

Nur kurz, vor der Arbeit, daher auch ohne Zitate als Bezug.

Seit Mitte der 1970er Jahre bin ich auf die ein oder andere Weise auf Bundesebene aktiv, kann also aus eigener Anschauung rund 35 Jahre Spitzenjudo in Westdeutschland überblicken. Dazu gehören fast zwei Jahrzehnte, in denen das DDK Teil des DJB war. Ich kenne also einen großen Teil der heutigen Protagonisten noch aus einer Zeit, in der sie keine aus Altersgründen entschuldbaren Einschränkungen ihrer körperlichen Fähigkeiten hatten. Keiner von ihnen ragte in irgendeiner Weise aus der Masse heraus.

Ab Anfang der 1980er Jahre nahm ich regelmäßig sowohl an den Versammlungen unserer damaligen DDK-Landesgruppe teil, als auch an den Fortbildungslehrgängen, bei denen alle hohen Dan-Träger - und auch die "Gründerväter" des Judo - des Landes anwesend waren. Viele leben nicht mehr, aber ich hatte die Ehre, die meisten Judo-Pioniere nicht nur kennen lernen zu können, sondern auch mit ihnen Judo zu machen (als jüngster war ich ein äußerst beliebter Uke - und ich "durfte" auch immer vormachen, wenn es um die Diskussion technischer Details ging). Vor dieser Generation habe ich den allergrößten Respekt, weil das, was sie auf sich genommen haben, um Judo erst selbst zu lernen und dann, um es weiter zu geben, ist einfach unglaublich aus heutiger Sicht.

Es gab aber immer auch Leute, für die der rot-weiße Gürtel eine besondere Faszination ausstrahlte - auch für mich, aber die drei ersten "Bahnschranken", die ich gesehen habe und an die ich mich bewusst erinnern kann, waren Han-Ho-San, Opa Schutte und Tokio Hirano. Und natürlich waren diese Judoka - jeder auf seine Art - Vorbilder für mich.

Die Gürtelfarbe bringt mich jetzt auf das Thema, wann es denn angemessen ist, einen rot-weißen Gürtel (oder noch höher, einen roten Gürtel) zu tragen?

Diese Gürtel sind "zeremonielle" Gürtel und das Tragen eines solchen Gürtels ist nur bei entsprechenden Anlässen angemessen:
  • Öffentliche Demonstration einer Kata
  • Besondere (Dojo-)Feier (Kagami-biraki, Verleihung von Dan-Graden usw.)
  • Formaler Dojo-Leiter ("Chef-Gürtel", unabhängig davon, ob man unterrichtet und welchen Grad der Unterrichtende hat - der kann nämlich höher sein und es ist trotzdem dem Leiter vorbehalten, den zeremoniellen Gürtel zu tragen)
  • Wenn man als Gasttrainer z.B. für ein besonderes Training oder einen Lehrgang eingeladen ist. Im Alltagstraining ist schwarz die korrekte Farbe. Daigo trägt z.B. als 10. Dan konsequent schwarz zum regelmäßigen Training im Kodokan
Keinesfalls angemessen ist das Tragen eines zeremoniellen Gürtels, wenn man Teilnehmender an einem Training ist.

Wenn "hoher" Besuch aus Japan kommt, dann halten sich auch immer alle ganz fleißig daran und packen ihre schwarzen Gürtel aus. Im Alltag sieht es aber ganz anders aus..... Dasselbe gilt für den Trainingseifer.

Wer einmal über 70-jährige Japaner beim Training oder bei öffentlichen Demonstrationen gesehen hat, der kann über so manche deutsche "Bahnschranke" nur den Kopf schütteln. Aber es gibt auch hochgraduierte Judoka in Deutschland, die "anders" sind. Nur laufen die im Alltag meist mit schwarz über die Matte - ohne Streifen und sonstige Abzeichen.

Glücklicher Weise sind die Regelungen im DJB ausgesprochen klar und werden Dank der dauerhaft konstanten Zusammensetzung des Ehrenrates auch - so gut das eben geht - vergleichbar angewendet. Der Kandidat entspricht den vorgegebenen Voraussetzungen oder er tut es nicht. Der DJB-Präsident kann einen Antrag stellen - dasselbe können die Landesverbände tun - ob dem aber entsprochen wird, steht auf einem vollkommen anderen Blatt. Zuletzt wurde eine Graduierung zu einem 8. Dan abgelehnt, obwohl derjenige seit den 1950er Jahren die Verbandsstrukturen mit aufgebaut hatte, heute noch dreimal wöchentlich auf der Matte steht und unterrichtet und seit 55 Jahren ununterbrochen ein regionales Amt ausübt und seit Jahrzehnten immer noch zwei kleinere Amt im Landesverband wahrnimmt.
Lin Chung hat geschrieben:
tutor! hat geschrieben:Ein Dan-Grad des DDK wird aber m.W. nirgendwo außerhalb des DDK anerkannt.
...ohweh. Dann dürfte dein vom DDK zu Zeiten der Gemeinsamkeit (DDK-Stempel im Pass) eigentlich auch nichts wert sein und somit sind dann die nachfolgenden Graduierungen gegenstandslos.
Meine Meinung.
Da das DDK (das damals Mitglied im DJB war) bis in die 1990er Jahre innerhalb des DJB für das Graduierungswesen zuständig war, sind diese Graduierungen DJB-Grade... Das DDK war damals nur ausführend tätig. Diese Einschränkung hätte ich vielleicht machen sollen. Alle Graduierungen, die das DDK im Auftrag des DJB vorgenommen hat, erkennt der DJB natürlich weiterhin an.
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von roweg »

Hallo Tutor,
deine Unterstellungen sind total fehl am Platz.
Das DDK hat noch nie per Dan-Verleihung Mitgliederwerbung betrieben.
Die anderen Äußerungen sind pers. Mimositäten.

Zu Tom:
Auch wenn man viel schreibt, wird es nicht besser.
Zum Video: 2002 Saarlouis
Beim 50jährigen DDK-Fest solltest Du zeigen, was Du als Trainer drauf hast, um Dir andere Aufgaben anzutragen.
Das Training war eine Katastrophe.
Auf einer Matte von 10 x10 standen ca. 40 Sportler, die sich bewegen wollten; die Hälfte davon war älteren Semesters.
Was zeigte der verantwortungsvolle Trainer in dieser Situation ?
Abtaucher-Techniken !!
Kein Wunder, wenn die älteren Sportler sich an den Rand verzogen
und diskutierten.
Gottlob sind keine Verletzungen vorgekommen.
Also was soll dieses ganze bla..bla ?

roweg
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von Guardian0706 »

Was mich jetzt ganz besonders interessiert, ist ob DDK und DJB in irgendeiner Hinsicht sogar Konkurrenten sind?! :dontknow
Wenn ich mir das so durchlese, sieht es nämlich danach aus, aber wenn ich das richtig verstanden hab, muss man doch in beiden "Organisationen" sein, um jeweilige Dangrade zu erlangen oder?!?! :irre

Was man hier so alles lernt... unglaublich
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von Christian »

Es ist mal wieder Zeit in die Diskussion einzugreifen.
Als kleine Erinnerung nochmal für alle:
http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... f=8&t=2326
schöne Grüße
Christian
tutor!
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von tutor! »

roweg hat geschrieben:Hallo Tutor,
deine Unterstellungen sind total fehl am Platz.
Das DDK hat noch nie per Dan-Verleihung Mitgliederwerbung betrieben.
Hallo roweg,
da steht Deine Aussage gegen meine - nur mit dem Unterschied, dass ich mein eigener Zeuge bin.

Das DDK hat mir Anfang der 1990er Jahre eine Funktion samt neuer Graduierung angeboten. Ich habe damals beides abgelehnt - und ein anderer hats gemacht, der damals mit mir gleich graduiert war und heute (im DDK) 3 Dan-Grade höher graduiert ist als ich im DJB.

Ich weiß schon sehr genau, wovon ich rede.....
roweg hat geschrieben:Abtaucher-Techniken !! Kein Wunder, wenn die älteren Sportler sich an den Rand verzogen und diskutierten.
Abtauchtechniken für Ältere - ich weiß jetzt natürlich nicht wie diese gezeigt wurden, aber ich weiß, dass z.B. Ulli Klocke bei seinen Einheiten für Ältere "Werfen ohne hart zu fallen" gerade für Ältere derartige Techniken macht und empfiehlt.
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von roweg »

Tutor,
das ist doch schon 20 Jahre her, da zehrst Du noch von ?
Z.Zt. ist es garantiert nicht so.

Zur Abtauchtechnik :
Der Laatsabtaucher, als Guruma-Technik, ist ja bereits seit den
60ger Jahren bekannt und wurde in Golfe Blue trainiert.
Bei uns war er verboten, da die Gefahr einer Wirbelsäulenverletzung
zu groß war.
Diese Technik kann man aber nach meinem Verständnis nicht 50- und 60jährige üben lassen.
roweg
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von Delta »

Ich bin Inhaber des 6. Dan IJF und 6. Dan DDK (aberkannt)

Beim Training trage ich den schwarzen Gürtel, ohne DanBalken.

Wenn ich zum Lehrgang eingeladen bin, oder einen Lehrgang leite, oder bei einer Prüfung, trage ich rot-weiß.

Gruß

Delta
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von tutor! »

Hervorhebungen von mir:
roweg hat geschrieben:Das DDK hat noch nie per Dan-Verleihung Mitgliederwerbung betrieben.
roweg hat geschrieben:das ist doch schon 20 Jahre her, da zehrst Du noch von ?
Z.Zt. ist es garantiert nicht so.
q.e.d. - ich "zehre" nicht davon - wie sollte/könnte ich auch, schließlich habe ich dankend abgelehnt - es war nur der schnellste und einfachste Weg, Deine Aussage zu widerlegen.
roweg hat geschrieben:Zur Abtauchtechnik :
Der Laatsabtaucher, als Guruma-Technik, ist ja bereits seit den
60ger Jahren bekannt und wurde in Golfe Blue trainiert.
Bei uns war er verboten, da die Gefahr einer Wirbelsäulenverletzung
zu groß war.
Diese Technik kann man aber nach meinem Verständnis nicht 50- und 60jährige üben lassen.
roweg
Ich gehöre mittlerweile ja auch zu dieser Gruppe und ich habe überhaupt keine Probleme mit diesen Techniken. Ulli Klocke ist diesem Alter, glaube ich, gerade entwachsen und er macht diese Techniken auch ohne Probleme.

Es ist keine Frage des Alters, sondern der persönlichen Voraussetzungen (trainiert derjenige regelmäßig, technisches Niveau, allgemeiner Gesundheitszustand) und es ist natürlich auch eine Frage der Methodik. Letzteres kann ich natürlich überhaupt nicht einschätzen, aber grundsätzlich geht das schon.

Das hat jetzt allerdings nichts mehr mit dem Ausgangsthema zu tun, aber es verrät etwas über die Einstellung der Betreffenden (Gesundheit vorausgesetzt).
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von Hofi »

@ Guardian0706:
Früher haben DDK und DJB zusammengearbeitet. Das ist allerdings Anfang der 90er Jahre in gerichtlichen Verfahren im Streit auseinander gegangen. Seither gibt es keine Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Verbänden mehr.
Über die Gründe wurde auch hier im Forum schon einiges geschrieben, die Suchfunktion hilft da sicher weiter.
Vor einiger Zeit sah es kurzfristig nach einer Annäherung aus, aber die endete damit, dass diejenigen, die sich dafür eingesetzt haben (inzwischen mehrfach und bislang nach meiner Kenntnis in keinem Fall wirksam laut den ordentlichen Gerichten) aus dem DDK ausgeschlossen wurden.
Durch die Gründung einer neuen Dan-Träger-Vereinigung im DJB ist das Thema Anäherung aber wohl endgültig gegessen.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von Fritz »

Guardian0706 hat geschrieben:Was mich jetzt ganz besonders interessiert, ist ob DDK und DJB in irgendeiner Hinsicht sogar Konkurrenten sind?! :dontknow
Wenn ich mir das so durchlese, sieht es nämlich danach aus, aber wenn ich das richtig verstanden hab, muß man doch in beiden "Organisationen" sein, um jeweilige Dangrade zu erlangen oder?!?! :irre
Mittlerweile sind sie bzgl. des Judo Konkurrenten, auch wenn das DDK relativ klein im Vergleich zum DJB ist.
Jede dieser Organisationen vergibt mittlerweile Dan-Grade, man muß nicht in beiden Organisationen
sein. Was definitiv nicht mehr geht ist, im DDK einen Dan-Grad zu erhalten (Prüfung/Verleihung) und auf
diesem aufbauend im DJB-Umfeld die nächste Prüfung / Verleihung anzustreben...

@roweg: Danke für die erhellenden Worte (- auch wenn in meinem Umfeld die Stimmen, die ich hören konnte,
eher für tutor!s Version sprachen.)
Allerdings ist bei 40 Leuten und 10x10m Matte schon im Vorfeld der Organisation etwas schiefgelaufen, wenn ich z.B. auf 20x10m² mehr als 30 Kinder habe, ist es schon recht eng...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
roweg
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von roweg »

Tutor,
nach Deiner Aussage hat das DDK, als Mitglied des DJB, Graduierungen
im Auftrage des DJB, bis in die *90ger Jahre, vorgenommen.
Somit ist doch Dein erwähntes Graduierungsangebot eine DJB
initiierte Angelegenheit gewesen - oder ?
roweg
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von tom herold »

Lieber Ro.. Weg....,
ich hatte mich vertippt - es war tatsächlich 2002.
Das dazu.

Zu dem entsprechenden Training selbst: es gelang mir, gerade mal 2 (!) Techniken vorzustellen.
Und zwar aufgrund der ... nennen wir es: Unbeholfenheit der Mehrzahl der Teilnehmer.
Ich kann anhand des Videos belegen, daß ich beide Abtaucher extrem langsam, mit unendlich vielen Wiederholungen und sehr, sehr methodisch zu vermitteln versuchte ...
Ebenso belegbar ist es, daß die "älteren Semester" derlei Techniken möglicherweise vom Sehen kannten, aber wohl noch nie zuvor selbst geübt hatten.
Das hat mich damals allerdings irritiert ...
Nun, ich frage mich, wieso bspw. Frank Thiele, der ja im Jahr 2002 auch schon 67 Jahre alt war, diese Techniken ohne Schwierigkeiten werfen (und fallen!) konnte.
Ich frage mich, ob die "Probleme" der meisten anderen "älteren Semester" vielleicht weniger darauf zurückzuführen waren, daß sie die Technik nicht verstanden und nicht nachvollziehen konnten, sondern möglicherweise auf ein ... deutlich erkennbares Unbehagen, wenn es ums Fallen ging ...?

Ich frage mich zudem, wie es möglich ist, daß "erfahrene" Jûdôka, denen nichts wichtiger ist als ihr rotweißes Baustellen-Absperrband um den voluminösen Bauch zu schnüren, dann doch nicht erfahren genug zu sein scheinen, derlei Techniken auszuführen ...
Und zwar, OHNE sich dabei zu verletzen.

Deinen Worten entnehme ich, daß ihnen das NICHT möglich gewesen wäre und sie sich deshalb an den Mattenrand zurückzogen.
Da darf ich doch fragen, für welche Kenntnisse und Fähigkeiten im Jûdô diese Herren derlei hohe Dan-Grade beanspruchen dürfen ...?

Hier wurde auch erwähnt, daß es zum guten Ton gehöre, daß man - wie immer ma auch graduiert sei - als Teilnehmer einer Trainingseinheit die Matte nur schwarz gegürtet zu betreten habe und der rot-weiße Gürtel dem jeweiligen Lehrer vorbehalten sei (so der denn mit dem 6. Dan oder höher graduiert wäre).
Genau das müssen sämtliche Bahnschrankenwärter damals in Saarlouis einfach vergessen haben ...

Tja ... ich werde mich mit dir, lieber Ro.. Weg...., ganz sicher nicht über jene Trainingseinheit damals in Saarlouis streiten.
Beim 50jährigen DDK-Fest solltest Du zeigen, was Du als Trainer drauf hast, um Dir andere Aufgaben anzutragen.
Das Training war eine Katastrophe.
Klar.
Ich nenne das in ehrendem Angedenken an Jean de la Fontain den "Traubenkomplex des Fuchses".
:rofl

Wie gesagt - man kann sich das Video anschauen, kann die eiserne Trainingsdisziplin der "älteren Semester" bewundern ... und ihr immenses Können ... ihr geschmeidigen Bewegungen ...
ihr gewaltiges technisches Verständnis ... ihre Fähigkeit, bislang unbekannte Bewegungen mühelos zu adaptieren ...
:alright

Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, daß du mir leid tust ...?
:angel4
tutor!
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von tutor! »

roweg hat geschrieben:Tutor,
nach Deiner Aussage hat das DDK, als Mitglied des DJB, Graduierungen im Auftrage des DJB, bis in die *90ger Jahre, vorgenommen. Somit ist doch Dein erwähntes Graduierungsangebot eine DJB initiierte Angelegenheit gewesen - oder ?
roweg
Nein, das war es nicht. Ich weiß nicht mehr auswendig, in welchem Jahr genau der ruch DJB/DDK war, deshalb schreibe ich immer "Anfang der 1990er Jahre". Aber ich schildere Dir gerne den Kontext.

Es gab damals den Rechtsstreit zwischen DJB und DDK darüber, ob Graduierungen ein Sonderrecht des DDK oder im Auftrag des DJB vorgenommen wurden. Das Gericht hat damals festgestellt, dass es sich um ein Auftragsverhältnis handelte. Dieses hat dann der DJB gekündigt.

Danach - oder vielleicht schon während des Verfahrens - begannen die Überlegungen des DDK, wie es denn in der neuen Situation weitergehen könne. Und genau in diesem Kontext wurde mir von einem maßgeblichen Vorstandsmitglied im Auftrag des Präsidiums angeboten, Leiter der Bundeskommission Judo (als Nachfolger von Matthias Schießleder) in einem vom (Achtung:) DJB unabhängigen DDK zu werden. Man suche kompetente junge Leute, die die Zukunft des DDK bestimmen würden. Ich habe mich freundlich bedankt und deutlich gemacht, dass ich nicht außerhalb des DJB tätig werden würde. Wie die Geschichte weiterging, weißt Du ja.

Etwas ähnliches ist übrigens ein rundes Jahrzehnt später im Jahr 2003 passiert, als ich durch einen Zufall auf eine Gründungsversammlung einer europäischen Judo-Masters-Vereinigung eingeladen war. Dort wurde mir ein Sitz in der Kata-Kommission und ein Vorstandsamt in der noch zu gründenden Vereinigung angeboten. Ich habe damals deutlich gemacht, dass ich in keiner Organisation außerhalb der EJU tätig sein würde und es geschafft, die Gründung dieser Vereinigung zu verhindern, mit dem Argument Veteranen-Meisterschaften und Kata-Meisterschaften nicht durch einen separaten Verband, sondern durch die EJU betreuen zu lassen. Dem sind die anwesenden Italiener, Ungarn, Rumänen, Briten u.a. gefolgt (der amerikanische Protagonist von der Masterathlete-Association ist bedröppelt von dannen gezogen, weil Europa keine Dependance von Masterathlete wurde),. Viele Anwesende haben in der Folge zum Teil Ämter in der EJU bzw. IJF übernommen (teilweise die Funktionen aber auch nicht mehr ausüben).

Ich habe - und das ist mir wichtig - keinerlei Berührungsängste oder Vorbehalte gegenüber anderen Judo-Organisationen und ich bin auch bekannt dafür, meinen Mund nicht zu halten, wenn es darum, geht Missstände innerhalb meines Verbandes anzuprangern. Ich bin aber davon überzeugt, dass es eine Judo-Gemeinschaft geben muss unter deren Dach alle Platz haben müssen, die ernsthaft Judo betreiben wollen. Und wenn dieses Dach einige Leute im Regen stehen lässt, dann muss es erweitert oder geflickt werden.
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von kanou65m »

Ich würde es auch begrüßen, wenn es in Deutschland eine Organisation gäbe, unter deren Dach alle Judo-Verbände vertreten wären.
Dies scheint derzeit nicht möglich, da offensichtlich zuviele persönliche Differenzen zwischen einigen verantwortlichen Funktionären bestehen, die hpts. von Ereignissen herrühren, die mittlerweile gut 20 Jahren zurückliegen.
Bedauerlicherweise haben sich auch einige nachfolgende Generationen davon infizieren lassen.

Der jüngste Schritt des DJB, wieder ein eigenes "DDK" zu installieren, beweist die Notwendigkeit eines Dan-Kollegiums auf Bundesebene. Eine Tatsache, deren sich die Judo-Pioniere noch vor Gründung des DJB bewußt waren, indem sie zunächst das DDK gründeten.

Zum Thema 9. und 10. DAN: vielleicht sollte man in den deutschen Verbänden auf diese Graduierungen ganz verzichten?
caesar
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von caesar »

Dann möchte auch noch kurz etwas schreiben.
Lieber Ro.. Weg...., da du ja immer schreibst, dass das alles gar nicht wahr sei und die anderen doch eigentlich irgendwie nur in ihrem Stolz verletzt seien, welchen Grad hättest du denn bei exakt dem selbem technischem Vermögen und politischen Leistungen im DJB? Auch den *****, oder doch einen niedrigeren? Ist dies dann nicht schon Mitgliederwerbung durch Verleihung von Dan-Graden?
Welche Technik hättest du denn bei 40 Leuten auf 100 m² gezeigt, ohne das sich die älteren Semester gegenseitig erschlagen (oder besser erfallen)? Wie kann man die Trainerkompetenz von jemandem beurteilen, in dem er bei akutem Platzmangel mit älteren Leuten eine Trainingseinheit führt? Und zum Schluß: Welche großen technischen Leistungen, oder auch sportliche Leistungen, als Athlet oder auch als Trainer bzw. Judolehrer gehen deinem hohen Grad voraus?

@Kanou:
Ich denke mit dem 9. Dan wird im DJB schon vorsichtig genug umgegangen. Ein Willi Lorbeer erhält quasi zu seinem 95.(!!!) Geburtstag diesen Grad, und das u.a. weil er heute noch im Judo aktiv ist und auf der Matte steht, in einem Alter, in dem viele von uns gar nicht mehr stehen werden.

- edit tutor!----
den Dan-Grad in der Frage unkenntlich gemacht
roweg
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Re: Dan 9 und 10

Beitrag von roweg »

zu Guardian 0706 :
Info
Einen 10. Dan-Grad wird es im DDK nicht geben.

roweg
Zuletzt geändert von Fritz am 10.06.2010, 18:02, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Beitrage editiert, themenfremde Bemerkung entfernt.
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