neue Kyu-Prüfung ab 2022

Hier geht es um Fragen und Inhalte zu den Kyu und Dan Prüfungen
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tutor!
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Re: neue Kyu-Prüfung ab 2022: Die Übergangsregelungen

Beitrag von tutor! »

nil hat geschrieben: 18.08.2022, 18:14 Soweit klingt das einfach und so, als ob ich (oder Prüfling) sich aussuchen kann, ob nach alter (A) oder neuer (N) Ordnung geprüft wird. Das gäbe eine angehme Flexibilität
So ist es auch gedacht, wobei einige Mitglieder der Arbeitsgruppe sogar so weit gehen, dass z.B. Stand nach (A) und Boden nach (N) osder umgekehrt gemacht werden soll. Da noch keine neuen Prüfungslisten existieren, ist die von Dir beschriebene Gegenüberstellung als Ausfüllhilfe gedacht.

Allerdings ist die verbandsrechtliche Seite auch immer zu berücksichtigen und die ist nicht ganz so einfach. Aber auch hier will ich versuchen zu entwirren.

Da ist die Sache der Inkraftsetzung. Nur eine Mitgliederversammlung kann eine Ordnung beschließen. Sie kann aber - und das ist hier der Fall gewesen - das Präsidium autorisieren, eine Ordnung vorläufig in Kraft zu setzen. In einem solchen Fall muss auf der nächsten Mitgliederversammlung ein entsprechender endgültiger Beschluss gefasst werden. Erfolgt dies nicht, gilt wieder der vorige Stand. Es gibt also hier einen Beschlussvorbehalt, auch wenn niemand daran zweifelt, dass der endgültige Beschluss gefasst werden wird.

Das zweite ist die Zuständigkeit der Landesverbände, bei denen die Prüfungshoheit liegt. Der Start für das neue System und die Handhabung der Übergangsregelungen liegt in der Entscheidung der Landesverbände. Hier zeichnen sich unterschiedliche Verfahrensweisen ab.
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Re: neue Kyu-Prüfung ab 2022

Beitrag von M. Olinero »

Der letzte Beitrag hier liegt nun bereits über drei Monate zurück, bei einem solchen Thema, das annähernd die gesamte deutsche Judolandschaft interessieren müsste, ist das doch etwas verwunderlich. Daher erfolgt hiermit mein Versuch, einen regeren Austausch entstehen zu lassen, zumal nun ein jeder genug Zeit gehabt haben müsste, sich mit dem neuen Graduierungssystem zu beschäftigen. Abgesehen davon, dass bereits diverse Lehrgänge hierzu stattgefunden haben.

Was mich aktuell am meisten interessiert, sind folgende Fragen:

1) Wer war bereits auf einem Lehrgang und wie bewertet Ihr diesen? Sind eurer Ansicht nach die wichtigen Kernpunkte adäquat vermittelt worden?

2) Wer hat bereits praktische Erfahrungen in der Umsetzung des neuen Graduierungssystems in seinem Verein gesammelt, bzw. wie sahen diese aus?

Ich selbst war bereits auf zwei Lehrgängen und muss sagen, dass diese mich eher pessimistisch gestimmt haben. Sehr viel Zeit wurde mit eher Nebensächlichem (allen voran die Angleichung der Nomenklatur) verbracht und die von den Teilnehmern geäußerten Fragen und Bedenken ließen nicht darauf schließen, dass man bereits zu des Pudels Kern vorgestoßen ist.
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Ups, wo drückt der Schuh?

Beitrag von HBt. »

M. Olinero hat geschrieben: 28.11.2022, 21:59
(...)
Ich selbst war bereits auf zwei Lehrgängen und muss sagen, dass diese mich eher pessimistisch gestimmt haben. Sehr viel Zeit wurde mit eher Nebensächlichem (allen voran die Angleichung der Nomenklatur) verbracht und die von den Teilnehmern geäußerten Fragen und Bedenken ließen nicht darauf schließen, dass man bereits zu des Pudels Kern vorgestoßen ist.
Oje.
Was ist der / des Pudels-Kern?

Da ich persönlich auf keinem der Lehrgänge gewesen bin, frage ich mich: welche Fragen & Bedenken gestellt und unbeantwortet geblieben sind?.
M. Olinero
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Re: Ups, wo drückt der Schuh?

Beitrag von M. Olinero »

HBt. hat geschrieben: 29.11.2022, 12:09 Oje.
Was ist der / des Pudels-Kern?
Nun, in diesem Falle glücklicherweise nicht Mephisto. An anderer Stelle schrieb tutor! recht treffend:
tutor! hat geschrieben: 01.06.2022, 18:42 Damit soll ein Perspektivwechsel zum Ausdruck gebracht werden. Vordergründig soll nicht weiterhin ein Verfahren zur Feststellung der Erfüllung von Anforderungen geregelt werden - also eine Prüfung - sondern das Augenmerk soll mehr auf den zu erfüllenden Anforderungen selbst liegen.
Es geht aus meiner Sicht um die Frage, was auf einer Prüfung zu zeigen ist vs. was die Judo-Schüler erlernen, dann also tatsächlich können sollen, bzw. welche Kompetenzen sie erwerben sollen und wie man ihnen methodisch und didaktisch beim Erwerb dieser Kompetenzen hilft.
HBt. hat geschrieben: 29.11.2022, 12:09 Da ich persönlich auf keinem der Lehrgänge gewesen bin, frage ich mich: welche Fragen & Bedenken gestellt und unbeantwortet geblieben sind?.
Eigentlich meinte ich damit gar nicht, dass Fragen und Bedenken unbeantwortet geblieben wären, vielmehr ging es mir darum, dass anhand der Fragen, die nach einem Vortrag zu diesem gestellt werden, indirekt oftmals ersichtlich ist, inwiefern die Inhalte des Vortrages verstanden wurden. Wenn nun bspw. das neue Graduierungssystem vorgestellt wird und das am heißesten diskutierte Thema danach ist der Umstand, dass man sich auf Veränderungen in der Nomenklatur einstellen muss, lässt es mich zweifeln, ob die Konzentration bei der Beschäftigung mit dem neuen Graduierungssystem auf den richtigen Aspekten lag und liegt.

Hinzu kamen sehr viele "typisch deutsche" Fragen, ob laut "neuer Ordnung" dies und jenes zulässig sei, ob es gestattet wäre, dies und das auf der Prüfung zu zeigen, ob man auch hiermit und damit bestehen würde, etc. Kaum einmal wurde andersherum überlegt, was man sich eigentlich wünscht, was ein Anfänger in welcher Reihenfolge erlernen sollte und wie die neue Graduierungssystem bei der Umsetzung hilft.

Unbeantwortete Fragen gab es aber dennoch auch, bspw. ist mir erinnerlich, dass man sich auf einem Lehrgang durch die Bank nicht vorstellen konnte, was mit "Positionswechseln von einer Verteidigungsposition in eine günstige Angriffsposition" im Bodenkampf gemeint ist. Dies war auch dem Referenten offenbar nicht klar.
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Re: neue Kyu-Prüfung ab 2022

Beitrag von tutor! »

Das neue Graduierungssystem fokussiert - wie oben geschrieben und auch zitiert - auf das für die jeweiligen Grade zu Erlernende und nicht auf Prüfungen im herkömmlichen Sinn. Wer es vor der Folien Bestehen vs Durchfallen, zulässig vs unzulässig usw. betrachtet wird es nie verstehen.

Und wer glaubt, dass er das System verstanden hat, weil er sich irgendwie einen Reim auf die Bildchen auf den Plakaten gemacht hat, ist auch auf dem Holzweg....

Wenn derartiges vorkommt, dann sollte das für einen Verband - der ja letztlich die Verantwortung für derartige Lehrgänge trägt - ein absolutes Alarmsignal sein. Dann muss man sowohl über Personen, aber auch über Strukturen nachdenken.

In NRW gibt es BTW in der Verbreitung eine Doppelstruktur: neben den "klassischen" Lehrgängen zur Erlangung/Verlängerung von Prüferlizenzen durch das NWDK gibt es zusätzliche Maßnahmen des NWJV mit anderen Referenten an den Stützpunkten (jedoch an Wochentagen, da die Wochenenden "endlich" sind.

Einer ist noch: https://www.nwjv.de/fileadmin/2022/auss ... witten.pdf
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Wie recht Du damit hast

Beitrag von HBt. »

tutor! hat geschrieben:Das neue Graduierungssystem fokussiert - wie oben geschrieben und auch zitiert - auf das für die jeweiligen Grade zu Erlernende und nicht auf Prüfungen im herkömmlichen Sinn. Wer es vor der Folien Bestehen vs Durchfallen, zulässig vs unzulässig usw. betrachtet wird es nie verstehen.

Und wer glaubt, dass er das System verstanden hat, weil er sich irgendwie einen Reim auf die Bildchen auf den Plakaten gemacht hat, ist auch auf dem Holzweg....

Wenn derartiges vorkommt, dann sollte das für einen Verband - der ja letztlich die Verantwortung für derartige Lehrgänge trägt - ein absolutes Alarmsignal sein. Dann muss man sowohl über Personen, aber auch über Strukturen nachdenken.

Ich unterstreiche alle Punkte.

HBt.


M. Olinero hat geschrieben: (...)
nicht vorstellen konnte, was mit "Positionswechseln von einer Verteidigungsposition in eine günstige Angriffsposition" im Bodenkampf gemeint ist. Dies war auch dem Referenten offenbar nicht klar.
Entschuldigung, aber jenes verstehe ich nicht - notfalls lässt man sich vom BJJ auf die Sprünge helfen. An Formulierungen kann man noch feilen und illustriert an Beispielen. Das ganze Thema (Thematik) ist doch eine spannende und lohnende Angelegenheit für alle Verantwortlichen.
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Re: Ups, wo drückt der Schuh?

Beitrag von Joerch »

M. Olinero hat geschrieben: 29.11.2022, 23:04 U"Positionswechseln von einer Verteidigungsposition in eine günstige Angriffsposition" im Bodenkampf gemeint ist. Dies war auch dem Referenten offenbar nicht klar.
Provokante Frage: Wann hast Du zum letzten Mal Bodenkampf gemacht?
Ich kenne es so, dass ein permanenter Wechsel zwischen Verteidigung und Angriff stattfindet. Beispiele sollten doch genug zu finden sein, im Zweifelsfall bei Youtube, wenn Dir gerade die Phantasie ausgeht.
Wie HBt schon schrieb, im BJJ sollen sie da über einige Erfahrung verfügen, habe ich mal gehört :ironie3
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Re: Ups, wo drückt der Schuh?

Beitrag von M. Olinero »

Joerch hat geschrieben: 30.11.2022, 15:58
M. Olinero hat geschrieben: 29.11.2022, 23:04 U"Positionswechseln von einer Verteidigungsposition in eine günstige Angriffsposition" im Bodenkampf gemeint ist. Dies war auch dem Referenten offenbar nicht klar.
Provokante Frage: Wann hast Du zum letzten Mal Bodenkampf gemacht?
Hallo Joerch, weniger provokante Antwort: Ich danke dir für deine Sorgen um meine bodenkampfspezifischen Kenntnisse und kann dir versichern, dass ich auch im fortgeschrittenen Alter noch erstaunlich fit bin und regelmäßig Stand- und Bodenrandori mache, wenn auch mehr Stand als Boden. ;) Tatsächlich schrieb ich, dass "man" sich auf diesem erwähnten Lehrgang nichts darunter vorstellen konnte, nicht jedoch, dass ich nicht wüsste, was damit gemeint ist. Konkret war es so, dass die Teilnehmer des Lehrgangs in Gruppen aufgeteilt wurden und die einzelnen Gruppen jeweils einen Teilbereich dessen, was man für den 1. Kyu können muss, zu bearbeiten und am Ende vorzustellen hatten. Als die Gruppe, deren Thema der Bodenkampf war, mit der Präsentation an der Reihe war, fiel auf, dass diese Gruppe diesbezüglich auf dem Holzweg war. Meine Wenigkeit hatte damit nichts zu tun; da ich in der "Wurf-Gruppe" war, kann ich meine Hände in Unschuld waschen.
tutor! hat geschrieben: 30.11.2022, 08:06 Und wer glaubt, dass er das System verstanden hat, weil er sich irgendwie einen Reim auf die Bildchen auf den Plakaten gemacht hat, ist auch auf dem Holzweg....
Genau das ist übrigens ein vertrautes Bild auf den Lehrgängen gewesen; gemeinschaftlich steht man vor den Postern und diskutiert eifrig, ob die einzelnen Würfe nur horizontal, oder auch vertikal, vielleicht sogar diagonal getauscht werden dürfen. Unnötig zu erwähnen, dass das umfangreiche Begleitmaterial offenbar von niemandem gelesen wurde (um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: von mir schon).

Meine erste Frage möchte ich nochmal präzisieren: Ich persönlich finde das neue Graduierungssystem annähernd komplett sehr gut, würde mir auch auf die Fahne schreiben, dass ich die Hintergedanken verstehe und es im Sinne der Erfinder umsetzen kann, verspreche mir davon auch, dass es zu einer Weiterentwicklung der Qualität des Trainings (und der Judoka) führen kann. ABER: Dass ich mich im neuen System gut zurechtfinde, führe ich darauf zurück, dass ich mich einerseits selbständig mit der Thematik befasst habe (was nach meinen bisherigen Eindrücken 80% der Trainer nicht zu tun scheinen) und andererseits in den letzten Jahren Trainerfortbildungen auf DJB-Ebene besucht habe und dort Erläuterungen zu den Hintergründen in Theorie und Praxis erfahren konnte (z.B. in Köln direkt beim "Spiritus Rector"). Daher fiel mir eine Diskrepanz zwischen den Lehrgängen auf DJB-Ebene einerseits und Landesebene andererseits auf, die ich als Schwachpunkt in der Vermittlung des neuen Graduierungssystems sehe, was mich zu meiner Frage führte, ob Ihr das auch so wahrnehmt, oder ob es woanders besser läuft?
tutor! hat geschrieben: 30.11.2022, 08:06 Wenn derartiges vorkommt, dann sollte das für einen Verband - der ja letztlich die Verantwortung für derartige Lehrgänge trägt - ein absolutes Alarmsignal sein. Dann muss man sowohl über Personen, aber auch über Strukturen nachdenken.
Wie dringt ein solches Alarmsignal an die Ohren des Verbandes?
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Re: neue Kyu-Prüfung ab 2022

Beitrag von tutor! »

Da nicht der DJB selbst, sondern die Landesverbände für die Umsetzung des Graduierungssystems zuständig sind, gibt es leider einen bunten Flickenteppich an verschiedenen Vorgehensweisen. Einige Landesverbände haben sich direkt an Mitglieder der DJB-Arbeitsgruppe gewendet und in unterschiedlichen Formaten Lehrgänge mit diesen durchgeführt. Das waren noch während der Pandemie Online-Veranstaltungen, aber zum Beispiel auch in einem Fall (Baden) wurde ein Referent für den theoretischen Input per Video zugeschaltet, um das System vorzustellen und Fragen zu beantworten. Danach wurde die Praxis von lokalen Kräften fortgeführt.

Brandenburg hat sowohl die Weiterbildung für Trainer B/A und für Trainer C - also zwei Wochenendmaßnahmen - unter die Thematik gestellt. An anderen Stellen glaubt man, auf die Unterstützung des DJB verzichten zu können. Und wieder an anderen Stellen gibt es persönliche Friktionen.

Den Landesverbänden des DJB sind insgesamt rund 2.400 Vereine angeschlossen. Das neue Graduierungssystem kann nicht mehr sein, als ein Beitrag zur Schaffung günstigerer Rahmenbedingungen für die sportliche Arbeit der Vereine. Diese müssen das jedoch aufgreifen und positiv nutzen. Daher hast Du vollkommen recht damit, dass die Implementierung des Systems in die Vereinsarbeit der entscheidende Schritt ist. Unabhängig davon, dass ich den Akteuren in Brandenburg nahestehe, kann ich sagen, dass dort genau in diese Richtung gearbeitet wird. Nach den Trainer C/B/A Weiterbildungen wird diesen Samstag auch noch die zentrale Prüferschulung mit zentralen Themen folgen (nach einer Online-Schulung 2021).

Anderswo scheint das Rheinische Grundgesetz beachtet zu werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Rhein ... rundgesetz)

Magst Du uns mitteilen, aus welchem Landesverband Du kommst?
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Re: neue Kyu-Prüfung ab 2022

Beitrag von M. Olinero »

tutor! hat geschrieben: 30.11.2022, 23:57 Magst Du uns mitteilen, aus welchem Landesverband Du kommst?
Ich hatte ursprünglich bereits überlegt, ob ich das erwähnen sollte, mich dann aber dagegen entschieden, da von dieser Angabe möglicherweise Rückschlüsse darauf gezogen werden könnten, wer die Referenten waren und ich niemanden coram publico denunzieren, bzw. bloßstellen möchte. Tatsächlich ist es in meinem Landesverband allerdings so, dass hier einerseits Lehrgänge mit Mitgliedern der DJB-Arbeitsgruppe (zumindest mit einem, soweit ich es überblicke) abgehalten werden, andererseits aber auch Lehrgänge ohne Mitglieder. Die von mir besuchten Lehrgänge mussten ohne Mitglieder der DJB-Arbeitsgruppe auskommen.
tutor! hat geschrieben: 30.11.2022, 23:57 Das waren noch während der Pandemie Online-Veranstaltungen, aber zum Beispiel auch in einem Fall (Baden) wurde ein Referent für den theoretischen Input per Video zugeschaltet, um das System vorzustellen und Fragen zu beantworten.
Wenn ich dergleichen lese, ist mir nicht ganz eingängig, weshalb man einen solchen Vortrag über den theoretischen Unterbau von einem Mitglied oder Mitgliedern der DJB-Arbeitsgruppe nicht aufzeichnet und per Youtube verfügbar macht? Das wäre doch eine praktische und effiziente Methode, um den Informationsfluss an die Basis schnell, direkt und möglichst ohne Reibungsverluste zu gestalten.
HBt.
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Q & A (Evolution)

Beitrag von HBt. »

Warum es keine Youtube-Veröffentlichungen dazu geben wird (oder sollte), kann ich mir gut vorstellen - das muss nun wirklich nicht sein, aus mehreren, vernünftigen Gründen. Allerdings könnte man die aufgeworfenen Fragen und ihre Antworten sammeln, um sie in schriftlicher Form zu dokumentieren. Ein aufbereitetes und zum freien Download bereitgestelltes Textdokument im PDF-Format, würde mir persönlich vollkommen ausreichen. Damit kann ich mich vorbereiten, den Feinschliff und weiteren Diskurs / auf der Multiplikatorenebene -> praktische, ausführende Ebene, wünsche ich mir als Kommunikation (auf Augenhöhe) -> in der Anwendung -> Fortbildungen, Schulungen, Lizenzierungen ... etc.pp.

Das (neue) System (?!) ist eine riesige Chance, die nicht verpuffen sollte, das wäre nun wirklich sehr traurig - und vor allem bringt sie Bewegung in unsere ÜL/TR-Köpfe. Mir persönlich fehlt ein frischer Wind, die Luft zum Atmen, ... menschlich -> leider auch strukturell bedingt.

Die Früchte des Paradigmenwechsels werden wir frühestens in fünf, vielleicht zehn Jahren erkennen / ausmachen können. Ein Weg zurück existiert nicht mehr und damit ist hoffentlich auch ein Strukturwandel verbunden.

In der Fläche:
sollte sich endlich jeder ÜL/TR (m/w/d) als Lehrer oder Lehrerin verstehen -> und damit ist mein Anliegen und Anspruch deutlich, bzw. der Wunsch, wie sich die AUSBILDUNG reformieren muss. Endlich schließt sich der Kreis. Mit den klassischen Inhalten und der Methodik üblicher Schulungen und kurzen Fortbildungen, dümpeln wir nur dahin. Auf Landesebene wünschte ich mir eine zweijährige Ausbildung, ein kleines pädagogisches Studium -> also offen, aber (auch) wirklich professionell.

Gruß,
HBt.
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Fritz
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Re: neue Kyu-Prüfung ab 2022

Beitrag von Fritz »

So, ich hab ja jetzt mich im Rahmen mehrere Weiterbildungen mit der neuen PO (bzw. Graduierungs-Ordnung) beschäftigen
dürfen mit W.-Dax-R. als Referenten und - soviel vorweg - die Grundidee ist unterstützenswert.
Aber so einige Sachen machen mir etwas Bauchschmerzen.
  1. Bodenarbeit: Es wird Wert auf Festhalten- u. Befreiungen gelegt. Das ist gut und richtig. Es kommen Positions-Wechsel hinzu - daß ist m.E. neu und sehr zu begrüßen.
    Leider werden Hebel und Würgetechniken erst relativ spät eingeführt (im Erweiterungs-Programm? tutor wird mich korrigieren, falls ich hier lüge)
    Das halte ich für ungünstig u. für einen unnötigen Kniefall vor den willkürlichen altersbedingten Wettkampf-Einschränkungen. Warum: Bodenrandoris nur mit Festhalten
    sind einfach nur langweilig, weiterhin werden auch jüngere Kinder in heterogene Gruppen zwangsläufig mit diesen Techniken konfrontiert. Der Blick über den Tellerrand hin zum
    BJJ u. Sambo zeigt durchaus, daß diese Techniken schon sehr zeitig vermittelt werden können.
    Was ich aber im Zuge der Umgestaltung u. Verbesserung des Bodenteils wirklich vermisse: Es fehlen die Befreiungen aus Hebel- u. Würgetechniken!
    _
  2. Die Wahlpflicht-Aufgaben für den Braungurt sind (noch ?) nicht wirklich ausbalanciert. Wir haben da SV, Kata, Judo-Körperertüchtigung,
    und die Individuelle Kampf-Konzeption (IKK). Bei meiner Prüfer-Weiterbildung haben zwei Sportler, dieses Kampfkonzeption mal durchgespielt. Letztlich haben sie nur entsprechend der
    Grundkampfkonzeption die Schemata durchgespielt - was zu kurz kam, ist natürlich die Erläuterung, was die Auslöser die jeweilige Technik
    (als wann werfe ich mit XYZ zu Hauptseite, wann ZYX zur Gegenseite). So kam es dann zu einer reinen Technik-Demonstration. Nun gäbe es also zwei Möglichkeiten:
    a) der Kandidat führt diese IKK direkt als erstes vor und hat dann mit etwas Glück direkt seine zu zeigenden 20 Würfe mit abgedeckt oder
    b) der Kandidat spult erst seine 20 Techniken herunter und geht dann durch die IKK.
    Und wohlgemerkt - es gibt da auch noch die Bodenarbeit in der Kampfkonzeption.
    Man erkennt leicht das Problem:
    bei a) zeigt der Kandidat deutlich weniger als diejenigen, welche sich für eines der restlichen Wahlpflicht-Fächer mit ca 10 Techniken entscheiden.
    bei b) zeigt der Kandidat deutlich mehr.
    Oder c) es ist so gemeint, daß er für die IKK auch nur 10 Techniken zusätzlich zum Hauptprogramm zu zeigen braucht. Da aber IKK im Stand- u. im Boden gefordert ist, kann diese IKK also nicht die individuelle Anpassung der Grundkampfkonzeption sein, denn hier sind ja deutlich mehr Techniken erforderlich. Das hieße dann, daß er das Hauptprogramm schon im Sinne von a) als IKK auszulegen müsste um dann im Wahlpflichtfach
    nur noch fehlende Sachen zu ergänzen. Das wird dann spaßig für den Prüfer, da die Übersicht zu behalten. Oder die "fehlenden Dinge" reduzieren sich auf 0 --> dann sind wir wieder bei a).
    _
  3. Ich halte weiterhin den ganzen Ansatz mit dieser Spezialisierung für nicht gut durchdacht. Warum verlassen denn viele ehemals wettkampfambitionierte Jugendliche u. Jungerwachsene
    u.a. die Judoverein - u.a. doch auch, weil ihnen mit der Einsicht, daß Wettkampf aus gesundheitlichen Gründen oder mangelnden Erfolgsaussichten nichts mehr für ist, sich die Sinnfrage stellt ...
    D.h. jemand der mit 14 oder 16- noch von hochrangigen Titeln usw. träumt, der wird sicherlich frohgemut, daß IKK-Wahlfach für den Braungurt ablegen (und über die anderen Fächer lächeln),
    wenn der Traum dann geplatzt ist, gibt ihm Judo nichts mehr ...
    M.M.n sollten gerade im Kyu-Bereich _alle_ möglichst zeitig mit Kata, Körperertüchtigung und SV beschäftigen und zwar solange sie sich noch nicht in irgendeiner Schiene "festgefahren" haben.
    Was dann auch gut für die ÜL-Nachwuchs-Gewinnung gut wäre, denn ich glaube nicht, daß einem Judo-ist-nur-Wettkampf-Sportler dann mit Braungurt in der ÜL-Ausbildung
    gut Selbstverteidigungs-Methodiken bzw. Kata als Trainingswerkzeug vermitteln lassen. (Wobei ich vermute, daß in ÜL-/Trainer-Ausbildung diese Aspekt einfach sowieso ganz runterfallen oder separiert werden,
    gab es da nicht mal eine Judo-Lehrer-Ausbildung mit verschiedenen Modulen zum Thema Selbstverteidigung? Das war aber nix, was ein Trainer-C-Aspirant im eigenen LV machen konnte ...)
    _
  4. Wir haben Kodokan-Kata für die Körperertüchtigung u. für die Selbstverteidigung (und fürs Randori).
    D.h. "Kata" als eigenständiges Wahlpflichtfach, zementiert weiter die Irrmeinung, das Kata etwas ist, was mit Stock im A*sch als Vorführung darzubieten ist ...
    Denn dann würde sich der folgende Punkt, welche in meiner Weiterbildung mir mißhagt hat, gegenstandslos:
    _
  5. Bei der Vorstellung des Wahlpflichtfaches "Selbstverteidung", krampfte sich der Referent (diesmal aber nicht W.-D.) ab, nun unbedingt Würfe als Techniken zu verwenden, da er der Meinung
    war: Griffdistanz können wir als Judoka, Würfe seien sind automatisiert. Gleichzeitig hatte er aber Bedenken, von wegen Verhältnismäßigkeits-Aspekten.
    Warum wird SV wieder nur als Anhängsel erst ab Braungurt eingeführt u. warum nutzt man nicht gleich die entsprechenden Judo-Kata?
    Wäre es nicht besser, schon eher SV-Übungen mit zu integrieren (gern ab Grüngurt), so daß der Braungurt-Kandidat halt Dinge kennt, wie Atemi, wie Kuzushi mittels Atemi, wie Abwehr von Atemi, Arbeiten bzw. Überwinden der Schlagdistanz, Katame-Waza im Stand und hier halt nur fehlendes ergänzen muss? Kann natürlich sein, daß davon was im Dan-Programm kommt und der Braungurt tatsächlich nur der
    Einstieg ist, dann wäre aber die Wahlaufgabe m.E. zu frei, lieber bspw. fordern: 10 verschieden Atemi gegen Polster / Boxsack usw. usf. mit entsprechender Härte.
    Und im weiteren Aufbau (Dan), dann die Abwehr solcher Techniken usw. usf.)
    Oder man macht grobe Vorgaben (wie bei den Würfen, wo ja auch Situationen: links, rechts usw. abzudecken sind) - Stichwort AWUAT-SM (für die Ostler)?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
HBt.
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SV-Geschichten

Beitrag von HBt. »

Lieber 'Fritz',

kannst Du die Abkürzung AWUAT-SM kurz übersetzen und skizzieren?!

Gruß,
HBt.
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Shiai, Kata, Taiso und Goshinjutsu (SV)

Beitrag von HBt. »

Ok,
  • Vorstellung der eigenen individuellen Kampfkonzeption (Stand und Boden)
  • Demonstration einer Zusammenstellung von zehn technischen Aktionen
    aus Kata des Dan-Programms nach Wahl
  • Selbstverteidigung (ab vollendetem 16. Lebensjahr)
  • Taiso mit technischen Inhalten des Judo (ab vollendetem 16. Lebensjahr)
1,2 & 4 ist bekannt, doch SV keinesfalls. Beim Taiso hampeln (Rhythmus) unsere Üblinge irgendeine beliebige Zusammenstellung ab, zählend auf japanisch (ichi ni san shi (yon) go roku shichi (nana) hachi kyuu juu), doch sollen jetzt die zukünftigen Braungurte den SV-Container mit ihren ganz eigenen Ideen füllen? Oder bereits Beispiele aus der Kime no kata sowie der Goshinjutsu no kata als Methoden exemplarisch vorweg nehmen? Alternativ basteln sie sich aus dem Kyu-Ausbildungsprogramm des DJJV e.V. etwas Passendes zusammen. Doch diese Vorgehensweise hatten wir bereits Ende der 1990er.
HBt.
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Atemi-Phantastereien

Beitrag von HBt. »

Fritz hat geschrieben:(...)
Wäre es nicht besser, schon eher SV-Übungen mit zu integrieren (gern ab Grüngurt),
Ich hätte nichts dagegen, außerhalb des normalen Programm, zur Auflockerung.
so daß der Braungurt-Kandidat halt Dinge kennt, wie Atemi,
also, die empfindsamen Punkte des menschlichen Körpers theoretisch stimulieren zu können ... oder auch einfach nur Hauen, Piken, Stechen, Schlagen, Treten und Stoßen, auch Kopfnüsse verteilen ...
wie Kuzushi mittels Atemi,
ist das höchste Niveau das man im (zum Beispiel) Aikido auf technischer Ebene erzielen könnte! Ohne dass man es sieht oder mit einer Faust tatsächlich getroffen wird, fällt man wie von Geisterhand - so mächtig war das Atemi. Dieses Niveau kannst Du nicht wirklich meinen. Ich vermute, Du willst auf etwas anderes hinaus, nicht auf einen Treffer, der auch gleichzeitig das Kuzushi darstellt. Kuzushi wofür? Kuzushi mittels Atemi ist ein KnockOut, wenn Du unter Atemi die obige Definition verwendest, also synonym für das Hauen an sich. Wahrscheinlich soll ein Hau oder Stoß gar nicht das Ziel treffen, sondern eine Reaktion provozieren, so dass, das folgende klassische Kuzushi zum erfolgreichen Niederwurf führt ... für einen Takedown muss ich diesen Zinnober nicht veranstalten.
wie Abwehr von Atemi, Arbeiten bzw. Überwinden der Schlagdistanz, Katame-Waza im Stand und hier halt nur fehlendes ergänzen muss?
Und schon sind wir beim JuJu-Ausbildungsprogramm angelangt.
Kann natürlich sein, daß davon was im Dan-Programm kommt und der Braungurt tatsächlich nur der
Einstieg ist, dann wäre aber die Wahlaufgabe m.E. zu frei, lieber bspw. fordern: 10 verschieden Atemi gegen Polster / Boxsack usw. usf. mit entsprechender Härte.
Hilfe, nein, bitte nicht.

Kopfstoß, Kniestoß, Ellenbogenstoß, Fauststoß, Fußstoß, div. Kicks (zum Beispiel den Lowkick), ballistische Schläge, Fingerstiche, Handballenstoß ...

Mit entsprechender Härte versteht sich. Vor einigen wenigen Jahren, hatte ich das Vergnügen, dass ein massiver Kleiderschrank meine Stoßwelle in meine Elle und Speiche zurückgab. Das Gefühl lässt sich folgendermaßen in Worte fassen: von der Handwurzel aus, zerbröselt abschnittsweise und fortlaufend der gesamte Unterarm (Elle & Speiche), bis endlich der Ellenbogen erreicht ist. Auch gut kommt es, wenn man das Zielgebiet unterschätzt oder falsch wählt (um den Partner oder Gegner nicht zu verletzen), dabei abknickt ... daran laboriere ich seit nunmehr zwei Jahren.

Viel Spaß damit.
HBt.

PS. Das Fachdidaktische gefällt mir gut, doch jetzt komme ich ernsthaft ins Grübeln
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Fritz
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Re: neue Kyu-Prüfung ab 2022

Beitrag von Fritz »

@HBt. Da ich mal wieder nicht weiß, was Du genau ausdrücken willst bzgl. der Atemi, vielleicht noch so viel dazu:

Entweder wir wollen wieder Selbstverteidigung als Alternative zum Wettkampf-Judo anbieten oder halt nicht. Sowie es aussieht, wollen wir das, damit sich halt auch entsprechend motivierte
Mitglieder in den Vereinen einfinden und andere halt bleiben.
Wenn wir also SV mit dabei haben wollen, dann sollten wir es ordentlich machen. Und zwar genauso ordentlich und didaktisch sinnvoll, wie wir Leute mit dem "Wettkampf-Judo" vertraut machen.
Und m.M.n. im Ideal damit verzahnt. Es wäre ja auch sinnvoll, im Judo so vorzugehen, wie es bspw. an Bildungseinrichtungen üblich ist: Erst breit Grundlagen vermitteln, dann spezialisieren. Also nicht
erst eine Spezialschiene durchziehen, um dann später mühsam die Grundlagen weiterer Gebiete mühsam erwerben zu lassen.

Und um vernünftig SV trainieren zu können, müssen die Leute halt wissen, wie man schlägt u. tritt - Einerseits muss ja jemand die Angreifer-Rolle übernehmen, andererseits ist es illusorisch
zu hoffen, ohne diese Grundlagen sich bei einer SV-Situation, welche in Richtung Prügelei geht, behaupten zu können. Und ganz blödist es, wenn man sich dabei selbst verletzt,
weil man bspw. noch nie gegen ein hartes Ziel gedroschen hat ...

Wie Du darauf kommst, daß ein Atemi induziertes Kuzushi einem KO entspräche, erschließt sich mir nicht.
Atemi bewirken Reaktionen, welche u.U. das Gleichgewicht beeinflußen, genauso wie Herumgereiße an der Kutte entsprechende Reaktionen auslöst.
Das kann im SV-Umfeld durchaus sehr praktisch sein. Gibt da so in den einschlägigen Kodokan-Kata und Methoden durchaus Beispiele dafür.
Jemanden KO zu schlagen, idealerweise noch durch Treffen eines Nervenpunktes, nun ja, das halte ich für recht unwahrscheinlich,
würde wohl nur wenigen reproduzierbar bei aktivem Gegner gelingen.

Der Sinn Deiner Verweise auf diese JJ-Szene erschließt sich mir ebenfalls nicht. So wie ich es verstanden habe, hat der Judoverband "im Westen" Deutschlands mal den Fehler gemacht,
diejenigen, welche Judo als SV-System verstanden u. betrieben haben, sozusagen zu separaten Verbänden gedrängt zu haben, weil man sich auf die Judo-Wettkampfschiene konzentrieren wollte
und zu der Zeit auch noch keine Mitglieder-Sorgen hatte. Dieser Fehler wurde im DJV nicht gemacht, da waren SV-Grundlagen Pflicht von Grün bis Schwarz,
über die Qualität läßt sich natürlich immer streiten - nur sollten wir jetzt, wo Mitglieder knapp werden, nicht den Fehler machen, im Vergleich zur JJ-Szene minderwertiges Zeug
anzubieten. Das geht dann nämlich auch nach hinten los.
Beim BJJ (zumindest in einigen "Linien" dort) schaffen sie es ja in auch, den SV-Aspekt nicht zu vernachlässigen.

Zum Thema AWUAT - wir haben eine Suchmöglichkeit im Forum, damit kannst Du ältere Beiträge finden, bspw. diesen hier:
https://www.dasjudoforum.de/forum/viewt ... UAT#p21357
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: neue Kyu-Prüfung ab 2022

Beitrag von Fritz »

HBt. hat geschrieben: 05.12.2022, 16:15Beim Taiso hampeln (Rhythmus) unsere Üblinge irgendeine beliebige Zusammenstellung ab, zählend auf japanisch (ichi ni san shi (yon) go roku shichi (nana) hachi kyuu juu),
Also W.D.-R. hatte zu diesem Thema in der einen Weiterbildung etwas Seiryoku-Zenyo-Kokumin-Taiiku untergebracht und im anderen Tandoku-Renshu.

So wie ich es verstanden habe, könnte ein Braungurt-Kandidat bei diesem Wahlpflicht-Fach hier 10 Übungsformen mit Judobezug unterbringen,
die vielleicht sogar einen Nutzen im Trainingsbetrieb haben ... Ob "Hampeln" reicht, liegt dann wohl im Ermessen des Graduierungsberechtigten ... ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Beitrag von HBt. »

Hallo Fritz,

keine meiner Suchanfragen förderte die Auflösung meiner Frage zu Tage: nämlich wofür steht die Abkürzung, was bedeuten die Großbuchstaben? Bzgl. der Atemi-Verwirrung kann ich schnell das Rätsel auflösen; mir ist wichtig, dass wir über ein gemeinsames und korrektes Verständnis verfügen. Also a) die Definition und b) das Verständnis ... kurzgefasst!

Deine letzten zwei Beispiele erläutern bestens, was ich vielleicht nicht sachlich genug darlegen konnte, daher rührt wahrscheinlich Deine Irritation. Kurz zusammengefasst: Wenn die SV, als judokonforme Angelegenheit und eigenständig, wieder Einzug erfahren soll(te), dann ist dieses neue Feld (!?) eine riesige Herausforderung. Eine Herausforderung an der wir auch scheitern können, denn aus dem Topf des klassischen Kodokan-Judo & der sportlichen Orientierung der vergangenen 2022-1936 = 86 Jahre (zum Beispiel), muss erst noch eine moderne Judo-Selbstverteidigung wachsen -> sie ist doch in keinsterweise entwickelt.

Will man dem Prüfling das Entwickeln überlassen?

#
Die JuJutsu-Familie wurde bestimmt nicht aus dem DJB herausgedrängt; ich vermute, sie wollten gerne etwas Eigenes kreieren. Wer sollte ihnen diesen Wunsch verwehren?. Ob das heutige Zeugs der JJ-Szene minderwertig ist (wie Du schreibst), möchte ich auf keinen Fall unterschreiben. Mein Einwurf diesbzgl. stellt im Grunde die Frage, wo soll die Judo-SV eigentlich plötzlich herkommen?. Der NJV hat jüngst einen neuen Referenten im Team, Frank L. Franks Hintergrund ist das JuJu des DDK & des DJJV sowie Judo, auch Krav Maga. Aus diesem Fundus wird er schöpfen.

Wollen wir echte Judo-SV, müssen wir erst einmal festlegen was das ist - oder sein soll. Halbgar soll(te) diese weitere, fünfte Säule des Judo nicht sein.

#
Ich habe die Streams mit WDAX ebenfalls gesehen, doch Tandoku-Renshu ist und bleibt Tandoku-Renshu, kann auch als Taiso auftreten. Eine wiederkehrende Turnerübung dann ebenfalls, 1-2-3-4-5-6-7-8 ... oder Buyo-shiki. Wo zieht man die Grenze?

Nachdenkliche Grüße,
HBt.
Fritz hat geschrieben:Wenn wir also SV mit dabei haben wollen, dann sollten wir es ordentlich machen. Und zwar genauso ordentlich und didaktisch sinnvoll, wie wir Leute mit dem "Wettkampf-Judo" vertraut machen.
+1
HBt.
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Der springende Punkt,

Beitrag von HBt. »

bzw. die Innovation lautet (auch):

SV wird ganz bewusst nicht ausgeklammert!

#
Es liegt viel Arbeit vor uns.
HBt.
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Dankeschön AWUAT und SM (Waffen)

Beitrag von HBt. »

Fritz hat geschrieben:A rmbefreiungen,
W ürgeabwehren,
U mklammerungsabwehren, Abwehr von
A nrepeleien und Belästigungen (hier hinein fielen auch Schläge und Tritte)
T ransportgriffe
S tock u.
M esserabwehr
Ich muss zu blöd gewesen sein :eusa_doh, sorry. Mensch, das ist ja deutsches JuJutsu. Naja, dann nehmen wir doch einfach das AWUAT plus SM System der ehemaligen DDR. Damit ist das Thema vom Tisch. Ich hätte damit kein Problem.

Kann jemand die alten Unterlagen und Dokumente dazu online-stellen?
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