kastow hat geschrieben: Dass heute mehr Leute durchgewunken werden, liegt doch nicht an dem Benotungssystem, sondern an den Prüfenden, die großzügiger als früher benoten.
und
Ronin hat geschrieben:Das liegt aber nicht an der Prüfungsordnung an sich. Das liegt an den Prüfern, die nicht den Mumm haben, jemanden durchfallen zu lassen. Das ist ein Unterschied. Und hier reden wir gerade über die Prüfungsordnung. Über die schlechten Prüfer sollten wir möglicherweise einen Extra-Faden eröffnen
und
Fritz hat geschrieben:Ich meine früher wurden Noten gegeben, Durchschnitte berechnet, heute gibt es "+" u. "-"; die Absenkung der Mindestanforderungen hat welchen Sinn?
Wenn wir uns darauf einigen könnten, dass
früher immer alles besser war, dann müssten wir diese (und viele andere Diskussionen) gar nicht führen.
Ich weiß nicht, wie alt Ihr seid, um über "früher" urteilen zu können - und: was Ihr mit "früher" überhaupt meint. War "früher" vor 10 Jahren, vor 20 Jahren, vor 30 Jahren oder vor 40 Jahren und noch früher?
Das erscheint mir auch völlig egal zu sein - selbst wenn früher nur letztes Jahr war, es war auf jeden Fall besser - oder vielleicht doch nicht?
Ich jedenfalls (66 Jahre alt, Judo seit 1969, ununterbrochen Trainer seit 1970, also 44 Jahre) bin keineswegs überzeugt, das "früher" die Prüfer, die Prüflinge, die Prüfungsordnung, die Prüfungen selbst und sowieso "alles" besser gewesen ist, denn
a) ich höre diese Klagen, so lange wie ich Judo mache (jede neue Generation beklagt sich über die vorherige)
b) ich weiß, dass sich tatsächlich sehr, sehr viel (auch im Prüfungswesen) im Judo verbessert hat
und
c) die aktuellen Veränderungen - ich würde sagen formellen Vereinfachungen - unter anderem auch als Reaktion der Diskussionen hier im Forum zu verstehen sind. Vor allem die Möglichkeiten, schneller und frühzeitiger Prüfungen abzulegen wurden doch hier im Forum gewünscht. Jetzt sind sie da und ich höre vor allem Klagen über die Änderungen, die teilweise dieselben Leute, die jetzt klagen, doch gewünscht haben.
In einem stimme ich jedoch kastow, Fritz und Ronin zu: wer bei den Prüfungen nicht zeigen kann, was er zeigen soll (und es auch mit Hilfestellungen nicht lernt!) der sollte nicht bestehen!
und:
Ein Anwärter zum 1. Dan sollte ebenfalls durchfallen, wenn er keinen De-ashi-barai vorführen kann und diesen offensichtlich auch nicht kennt.
Im Übrigen:
das war auch schon früher so - vor 10, 20, 30 und 40 Jahren!
Jupp