Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Hier geht es um das Thema Selbstverteidigung
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Lin Chung
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von Lin Chung »

Daher, wenn es ernst wird und niemand zusieht, andere durch Schreien aufmerksam machen und dann mit aller Konsequenz die "direkte Abwehr" durchführen.
...bin ich mit einverstanden.
Aber eins muss ich noch loswerden. Was bisher immer wieder auffällt: Bei "Hilfe" guckt keiner, aber bei "Feuer".
Grüße
Norbert Bosse
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judopa
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von judopa »

Ich weiß nicht genau, ob es in einer SV-Situation auch hilft.
Es ist oftmals besser Personen konkret anzusprechen und nicht einfach pauschal nach Hilfe zu rufen. Dann schaut einer den anderen an und wartet, bis der Dritte was tut.
Besser ist z.B. "Sie mit dem blauen Mantel rufen sie die Polizei" oder
"Sie mit ......, haben sie gesehen, der hat mich angegriffen!"
MFG
judopa
Lin Chung
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von Lin Chung »

Wäre schön, wenn es so ist. Meist wird man dann ausgelacht, denn die kennen das Spiel ja auch schon. Wenn mehrere Personen zum Angreifer gehören, was ja heute gang und gäbe ist, hauen die meisten Passanten schnell ab.
Nur die wenigsten rufen die Polizei und bis die dann da ist...
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von judopa »

Auch wenn es nur manchmal oder selten hilft, wäre es ein Versuch wert denke ich!
MFG
judopa
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maxi
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von maxi »

Ich finde, zu diesem Thema passt eine Aktion des Weissen Ring e.V.

Hier ein Ausschnitt aus deren Internetseite:

Wer Zeuge einer bedrohlichen Situation wird, sollte sich lautstark bemerkbar machen und dem Opfer seine Hilfsbereitschaft signalisieren. Wenn sich Straftäter beobachtet fühlen, lassen sie meist von ihrem Vorhaben ab. Wer selbst bedroht oder angegriffen wird, sollte andere sofort und eindeutig auf seine Notsituation aufmerksam machen. Oft werden Straftaten aufgrund fehlender Opfersignale gar nicht erkannt, vielfach kalkulieren die Täter mit der falschen Scham ihrer Opfer. Wichtig ist auch, sich mit anderen Zuschauern über geeignete Hilfsmöglichkeiten zu verständigen und klare Absprachen zu treffen. Rufen Sie die Polizei! Ich halte ein Auto an! Oft wird deshalb nicht eingegriffen, weil sich jeder auf den anderen verlässt. Auf jeden Fall ist es Bürgerpflicht, als Zeuge eines kriminellen Übergriffs die Arbeit der Polizei zu unterstützen, um so zur Aufklärung der Straftat und zur Ergreifung des Täters beizutragen. Vielfach handelt es sich um Wiederholungstaten, die nur deshalb geschehen können, weil viel zu wenige Menschen Zivilcourage zeigen.

Mehr dazu findet man hier: http://www.weisser-ring.de/index.php?id=10

LG
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Lin Chung
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von Lin Chung »

Sicher, schreiben, wie man es machen könnte kann jeder. Doch die Realität sieht eben anders aus.
Auf jeden Fall ist es Bürgerpflicht, als Zeuge eines kriminellen Übergriffs die Arbeit der Polizei zu unterstützen, um so zur Aufklärung der Straftat und zur Ergreifung des Täters beizutragen.
...klar ist es Bürgerpflicht. Doch wenige halten sich daran. Man hat halt nichts gesehen oder gehört.
Wie war das im UBahn-Bahnhof? Der einzige echte Zeuge war die Kamera. Leider.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von judoka50 »

@judopa - was Du dort schilderst ist in der Verhaltensschulung "Mit mir nicht - Gewalt gegen Frauen" bei der Polizei enthalten. Dort allerdings in dem Zusammenhang, wenn man sich in der Stadt belästigt oder verfolgt fühlt. Da hift es wunderbar, wenn man mit den von Dir zitierten Worten jemand, der einem entgegen kommt direkt am Arm festhält, sich zu dem "Verfolger" hin umdreht und so präzise anspricht.
Aber als Verteidigung ist das etwas zu spät.
Übrigens ist so eine Verhaltensschulung eh sinnvoll, um Gespür für "vermeintlich gefährliche Situationen'" zu bekommen und als Anleitung, wie man ihnen aus dem Weg geht oder sie meistert.
Viele Grüße
U d o
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von paddy1989 »

Lin Chung hat geschrieben:...klar ist es Bürgerpflicht. Doch wenige halten sich daran. Man hat halt nichts gesehen oder gehört.
Auf einem vollen Martkplatz wurde mein Bruder überfallen und 3 Leute wollten ihn aus dem Auto zerren... NIEMAND hat geholfen, aber so gut wie alle haben zugeschaut. Seine Freundin hat um Hilfe geschrien und dann hatten sich endlich ein paar Leute bereit erklärt zu helfen, nachdem sie zugeschaut hatten. Das sagt wohl alles über Bürgerpflicht, aber das schlimmste ist, daß die, die das getan haben, auch noch mit einer milden Strafe davon kommen.
Erst als man die Menschen angeschrien und um Hilfe gebettelt hat, sind sie zum Helfen gekommen.
Judo kann einem das Leben retten und damit mein ich nicht den Kampf
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von judopa »

judoka50 hat geschrieben:@judopa - was Du dort schilderst ist in der Verhaltensschulung "Mit mir nicht - Gewalt gegen Frauen" bei der Polizei enthalten. Dort allerdings in dem Zusammenhang, wenn man sich in der Stadt belästigt oder verfolgt fühlt. Da hift es wunderbar, wenn man mit den von Dir zitierten Worten jemand, der einem entgegen kommt direkt am Arm festhält, sich zu dem "Verfolger" hin umdreht und so präziese anspricht.
Aber als Verteidigung ist das etwas zu spät.
Übrigens ist so eine Verhaltensschulung eh sinnvoll, um Gespür für "vermeintlich gefährliche Situationen'" zu bekommen und als Anleitung, wie man ihnen aus dem Weg geht oder sie meistert.
Ich sag ja auch nicht, daß Mann/Frau sich so einer körperlichen Auseinandersetzung entziehen kann.
Aber man verschafft sich Aufmerksamkeit. Sei es, um Unterstützung zu bekommen oder den Angreifer zu verunsichern.
Letztendlich ist es wichtig, die hier oft beschriebenen Zivilcourage, auch lauthals einzufordern.
Aus meiner beruflichen Erfahrung weiß ich, daß das funktionieren kann. Nicht oft aber immer mal wieder. Und das macht es den Versuch wert.
Wobei ich deinem letzten Satz vollkommen zustimme.
Deeskalation geht immer vor!
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von Niedersachsenjudoka »

Wie war das im UBahn-Bahnhof? Der einzige echte Zeuge war die Kamera. Leider.
1) Es war aber auch 1:00 nachts
2) Sehr wohl kam da ein Zeuge aus dem rechten Sehwinkel der Kamera, dessen Aufmerksamkeit allein schon bewirkt hat, dass sich die Täter von ihrem Opfer abließen und flüchteten.
Gruß
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von Shinbashi »

Fritz hat den richtigen Tipp gegeben:
Einfach den "Sprecher" ausschalten um aus der Opferrolle rauszukommen.
Ich habe bisher nur 2x Judo anwenden müssen. Ko Uchi Maki Komi ist da sehr gut geeignet, da man richtig mit der Schulter reingehen kann und das u.U. an der Rippe weh tut. Wenn es kälter ist und die Buben Jacken anhaben, sind Seoi Nage und Otoshi Varianten gut anzubringen. Bodentechniken würde ich nur im Notfall anwenden um mobil zu bleiben. (nicht, daß die anderen zutreten können) Wenn dann der Gegner mit Schmackes zu Boden geht, überlegt er sich das, ob es Nachschlag geben soll.

Gruß
shinbashi
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von disputatio »

Wie sagte im letzten Dezember auf einem Lehrgang der Leiter zu uns (uns = gemischte Truppe, einige Karateka, einige Jiu-Jitsuka, ich als JJler und Judoka)?

"Der Judoka muss zwar ein, zwei Schläge einstecken, aber wenn er am Mann ist, ist seine große Stunde."

Musstest du vorher einstecken, Shinbashi?
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Shinbashi
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von Shinbashi »

Ja ich musste einen Schlag nehmen. Den habe ich haber kommen sehen und konnte teilweise ausweichen.
So war es nur ein "Streifschuss". Dann habe ich mit Ko Uchi Maki Komi zugelangt und der Bube ist ziemlich unsanft zu Boden gegangen. Rippenprellung und Platzwunde am Hinterkopf waren das Ergebnis. Er hatte von KK sicher keine Ahnung.
Aber das ist schon Jahre her und ich muß das nicht wieder haben. Man wird ja auch älter und ruhiger.... 8)

shinbashi
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von tom herold »

... Ko-Uchi-Maki-Komi in der SV? Und vorher noch einen Schlag einstecken müssen? Sorry, das ist keine SV.
Ob der "Bube" nun zu Boden mußte oder nicht - der Verteidiger mußte es auch.
Schwein gehabt, daß der "Bube" wohl offensichtlich allein war.
Wie gesagt, mit realitätstauglicher SV hat das nichts zu tun.

Tom
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von Masakaer »

allgemein ist es eh so , dass die Pöbler
a) angetrunken sind
b) schwache Großmäuler sind
c) in der Überzahl sind... *hust*^^
d) evtl. dann sogar Waffen dabei haben

soltle c und d nicht der Fall sein reicht das normale Judo aus ;)
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von Lin Chung »

... Ko-Uchi-Maki-Komi in der SV? Und vorher noch einen Schlag einstecken müssen? Sorry, das ist keine SV.
Ob der "Bube" nun zu Boden mußte oder nicht - der Verteidiger mußte es auch.
Schwein gehabt, daß der "Bube" wohl offensichtlich allein war.
Wie gesagt, mit realitätstauglicher SV hat das nichts zu tun.
...sehe ich auch so. Die anderen hätten sich auf dich gestürzt und dann?
Nach hinten ausweichen, einen Tritt vors Knie oder an die Knieinnenseite oder ins Gemächt / in den Magen und dann weg, wenn man keine richtige SV kann. Wenn er schon nah dran ist, reicht auch ein Kniestoß und / oder ein Ellbogenschlag von unten nach oben gegen den Kiefer, Schritt nach hinten und Tritt wie gehabt. Es gibt noch mehr..., aber dann musst du SV lernen.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von disputatio »

Eben deswegen habe ich danach gefragt, Tom. Es wirkte für mich nicht so, als wäre es eine wirklich ernsthafte SV-Situation gewesen.
Ich persönlich bin der Meinung, dass ich i.d.R., wenn ich die Gelgegenheit für einen Ko Uchi Maki Komi habe, ich auch die Möglichkeit habe, wegzurennen, da es anscheinend nicht all zu ernsthaft ist. Was soll ich mich dann zu einem unnötigen Kampf der weder um Ehre noch um Leben zu gehen scheint, herablassen.

Und sollte ich wirklich die Gelegenheit haben für eine solche Technik und nicht weglaufen können, dann würde ich gleich einen O Uchi Maki Komi ;-)
Und dabei dann schön mich mit meinen Handballen abstützend auf seinen Solarplexus rauf. Oder Schambeinfuge. Oder Genitalien. Oder was weiß ich. Jedenfalls irgendwas, das einer Situation entspricht, in der ich keine Gelegenheit zu Flucht habe.

(Allerdings fraglich, ob ich dann überhaupt mit in den Boden gehen würde, wie es beim Uchi Maki Komi ja der Fall ist, da man in solchen Situationen oftmals ja von mehreren angegriffen wird.)
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von tom herold »

... wie ich bereits an anderer Stelle anmerkte, sollte man die Pöbeleien und die sich daraus eventuell ergebenden Rempeleien mit "Otto Normalbürger" bitte bitte NICHT zu einer "SV-Situation" aufblasen.
Es handelt sich dabei nämlich definitiv nicht um das, was man als ernsthafte SV-Situation bezeichnen kann.

Es ist gewiß schön, wenn eine reine Wettkampftechnik wie der Ko-Uchi-Maki-Komi auch auf der Straße klappt - man muß da allerdings schon fragen, was für ein Depp der "Angreifer" denn wohl gewesen sein muß, auf so ein Ding abzugehen.
Ein "gefährlicher Schläger" war er ganz sicher nicht.

Und daß der "Verteidiger" sogar noch 'ne Kelle mitbekommt ... na ja.

Und wenn man als "Verteidiger" schon so nah an den Blödmann rankommt, daß man eine reine Wettkampftechnik wie den Ko-Uchi-Maki-Komi anwenden kann, warum dann nicht stattdessen etwas wirklich effektives anwenden?
Warum um alles in der Welt muß man dann unbedingt 'ne Krampe loslasen, durch die man sich selbst gefährdet?

Wohlverstanden: es ist sinnlos, jetzt darauf 'rumzureiten, daß es ja "funktioniert" habe.
Ja, hat es.
Gegen einen Bewegungslegastheniker.
Der noch dazu kaum als tatsächlich gefährlicher Angreifer gelten dürfte.

Nun erhebt sich natürlich wieder mal die Frage, wieso der betreffende "Verteidiger" nicht etwas simples, effektives zur Anwendung brachte ...

Und auch dann, wenn ich hier jetzt wieder öffentlich gesteinigt werde: kann es sein, daß die allermeisten Sportjudoka einfach nicht die geringste Ahnung von wirklich effektiver SV haben?

Ich habe (leider) viel Erfahrung in diversen ... na ja, ich nenne es mal verniedlichend "Auseinandersetzungen".
Ich darf vielleicht dazu noch anmerken, daß man mit einer für den rein sportlichen, reglementierten Wettkampf entwickelten Technik gegen die meisten derer, mit denen ich es zu tun hatte, nicht das geringste ausgerichtet hätte.
Ja, das fällt vielen schwer zu glauben, ich weiß.

Aber jemand, der Wochenende für Wochenende in ein Fußballstadion geht, um "zu trainieren", also um sich zu prügeln, der IST nun mal ein sehr ernstzunehmender Gegner.
Man mag ja über solche Menschen die Nase rümpfen, es ändert aber nichts daran, daß sie kämpfen können.
Denen mit 'nem Ko-Uchi-Maki-Komi zu kommen ... na ja, viel Spaß dabei.
Und selbst dann, wenn es klappt: der Typ steht garantiert wieder auf. Anders als "Otto Normal".

Werfen in einer SV-Situation ist 'ne prima Sache.
Aber: man muß ein völlig anderes Verständnis von Wurfprinzipien haben, als man das für den sportlichen Wettkampf braucht (oder besser: eben nicht braucht).

So, das dazu.
Wer mit meinen Ausführungen wieder mal nicht einverstanden ist, kann sich sparen, mich explizit darauf hinzuweisen, daß er die Sache ganz anders sieht.

Tom
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von Lin Chung »

Wer jetzt gegen Tom wettert, dem ist wirklich nicht zu helfen.

Wer in NRW wohnt, kann im Oktober bei uns in Balve mal ein Kenposeminar besuchen.
Danach kann er sich dann hier darüber auslassen. Eins sag ich euch gleich, ihr werdet überrascht sein,
was da in Sachen SV abgeht und bitte den Tiefschutz nicht vergessen, da wird nämlich richtig hingelangt.
Werde die Ausschreibung noch eintragen.

Natürlich könnt ihr auch zu Toms Seminar gehen und ihn mal auf die Probe stellen. Viel Spass.
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?

Beitrag von Masakaer »

Lin Chung hat geschrieben:Wer jetzt gegen Tom wettert, dem ist wirklich nicht zu helfen.

Wer in NRW wohnt, kann im Oktober bei uns in Balve mal ein Kenposeminar besuchen.
Danach kann er sich dann hier darüber auslassen. Eins sag ich euch gleich, ihr werdet überrascht sein,
was da in Sachen SV abgeht und bitte den Tiefschutz nicht vergessen, da wird nämlich richtig hingelangt.
Werde die Ausschreibung noch eintragen.

Natürlich könnt ihr auch zu Toms Seminar gehen und ihn mal auf die Probe stellen. Viel Spass.
Schläge zwischen die Beine ist unterstes Niveau und jeder Mann, ob er den anderen jetzt töten will oder nicht, darf sowas rein aus Prinzip nicht machen und ich habe dies auch noch NIE gesehen, dass ein Mann einen anderen bei einer Schlägerei zwischen die Beine haut.... dies ist in meinen Augen das letzte....
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