Modetechniken

Hier geht es um Techniken, deren Ausführung und Beschreibung
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Ippon
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Modetechniken

Beitrag von Ippon »

Mich würde interessieren was ihr denkt welche Techniken besonders Würfe im Moment "modern" sind.
Also Techniken die im Prinzip gar nicht für jeden so gut sind, aber die jeder macht weil sie neu sind oder weil sie eben fast jeder macht.

Im Thema "gegen Laats-Abtaucher" kam die Meinung auf, dass Abtauchtechniken "modern" währen.

Ich denke aber, dass es nicht mehr so ist.
Meiner Meinung nach gibt es im Moment kaum so "moderne" Techniken, vielleicht am ehesten noch das Gegendrehen gegen einbeinige Techniken.

So Moden waren auch mal Beinfasstechinken, Sankaku-techniken oder Kochi-jime (Laufwürger).
gada
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Beitrag von gada »

Also Abtaucher sind definitiv modern...Ich hab dieses Jahr viele Tuniere gesehen und überdurchschnittlichviele Abtaucher gesehen. Also zumindestens schliesst die Technik zu den grossen Wettkampftechniken wie Uchi-mata, Seoi Nage etc auf.
Ich glaube auch, dass sie deswegen wirkungsvoll sind, weil sie halt modern sind, soll heissen dass sie noch relativ unbekannt sind (im Training kenn ich bis jetzt keinen der die bei mir gemacht hat) und dadurch überraschender. Ich denke mal die ersten 3-4 mal fliegt man, und irgend ist dann auch mal gut. Und wenn sich die Leute drauf eingestellt haben, ist es wieder vorbei. Würde ich mal so als Theorie behaupten. Ausserdem sind Abtaucher unorthodox, dass heisst man weiss erst garnicht wie man reagieren muss.
Also zum Thema Technik für jeden: ich glaub meine Technik ist es irgendwie nicht, aber ich möchte sie trotzdem mal beherrschen, mehr nicht. Allerdings sollte sie doch im Training verstärkt behandelt werden, erst dann lernt man zu blocken.

Andere "moderne" Techniken fallen mir im moment auch nicht ein. Wobei modern nicht das einzige Wort ist, dass auf Abtaucher zutrifft. Sie sind einfach neu von der Bewegung und unorthodox, erweitern das Technikprinzipsspektrum.

Das die Technik verboten ist in U14 finde ich albern.
1.kyu
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Was ich sehr stark bemerkt habe, im moment sind Aussendreh Techniken (Maki-Komi's) sehr modern. Werden viel gemacht, d-h sehr oft angesetzt, aber viele führen nicht zum erfolg. Aber nur versuch macht klug :ironie3
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gada
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Beitrag von gada »

Mir ist doch noch eine Technik eingefallen bzw. aufgefallen, die oft vorkommt, besonders in der Bezirksliga irgendwie...gg, nämlich Te-Guruma...Irgendwie taucht der echt oft auf. In unserer Mannschaft z.B. haben 3 Leute, einschliesslich mir, mit Te-Guruma ihre Kämpfe gewonnen. Das heisst von den Kämpfen die gewonnen wurden, sind das 50% (insgesamt 6 Kämpfe gewonnen).
Und auch bei anderen des öfteren beobachtet...
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Maschin
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Beitrag von Maschin »

Was sind denn bitte Modetechniken, wer ist denn bitte dann Trendsetter solcher Modetechniken??
So lange ich kämpfe habe ich immer schon Te-guruma gesehen und auch Abtaucher sind in den niedrigeren Gewichtsklassen schon lange keine Überraschungstechnik mehr.
Jeder hat seine Spezialtechniken die ich bestimmt nich wechseln würde, nur weil heuer Abtaucher "In" ist, so ein Schmarn?!?!

Ach ja, habt ihr schon einen Ausblick auf nächstes Jahr, dass ich rechtzeitig trainieren kann ;-)


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gada
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Beitrag von gada »

erstmal...: lol :angel4

Naja, die Grenze zwischen generell erfolgreichster Technik und Modetechnik ist vielleicht fliessend, sonst läge ich mit meinem Te-Guruma wahrscheinlich falsch, stimmt.
Naja, ich denke mal das funktioniert so, dass man eine neue Technik als erfolgreich sieht, und dann dadurch motiviert wird, sie zu lernen.
1.kyu
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Also bei uns wurden die Wettkämpfer mal drauf getrimmt Khabarelli zu werfen, ne Mode Technik, denn es funktionierte nett.
Mittlerweile wird der ja laut meinen Infos nicht mehr gewertet. Aber das war so ein Fall, mal probieren, den haben alle gemacht (versucht) also wollen wir das auch machen.
Scheiß Technik, lassen wirs.
Nächste Technik...

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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Maschin hat geschrieben:Was sind denn bitte Modetechniken, wer ist denn bitte dann Trendsetter solcher Modetechniken??
Erfolgreiche Wettkämpfer sind die "Trendsetter", also
Leute die der jeweiligen Entwicklung einen Schritt voraus sind...

Diese gewinnen dann ihre Kämpfe mit neuen
Techniken (bzw. individuellen Ausprägungen bekannter Techniken)
und alle anderen freuen sich über die Anregung
und machen sie dann nach, damit ist dann eine "Modetechnik"
geboren.
Irgendwann machen dann auch viele halbwegs gute Leute
so eine Technik oft genug
und schon werden Strategien zum Kontern/Verhindern erarbeitet u. die
Modetechnik ist "verbrannt".

Natürlich haben inzwischen die "Trendsetter" aber wieder was neues ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Beitrag von Maschin »

ctjones hat geschrieben: ...denn es funktionierte nett.
Mittlerweile wird der ja laut meinen Infos nicht mehr gewertet.
Scheiß Technik, lassen wirs.
Nächste Technik...
Aber hallo Khabarelli ist eine super Technik, hab schon mehrere Kämpfe damit gewonnen, auch erst letzten Samstag und da is sie mit Ippon gewertet worden. Funktioniert spitze bei Gegner die sich ständig abbeugen, (die anderen werden einfach abgebeugt :D ).
Allerdings finde ich nicht dass Khabarelli eine Modetechnik ist, hab sie bis jetzt sehr sehr selten gesehen, aber wenn, dann wars zu 95% Ippon.

@Fritz:
Mit den Trindsettern hast du vielleicht ein bisschen recht, allerdings erfinden diese Wettkämpfer das Rad auch nicht neu, sondern jeder wirft einen Wurf hald etwas anders, so wie es ihm am besten passt. Griffweise, Größe, Bewegungsrichtung sind alles Faktoren die da mitspielen. Aber deswegen gibt es nächstes Jahr keinen neuen Wunderwurf, sondern immer noch die gleichen effektivsten Würfe, die man hald dann etwas anders ansetzt oder wirft.

Maschin
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Ippon
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Beitrag von Ippon »

Also ich kann Fritz nur voll zustimmen so würde ich Modetechniken auch beschreiben.

@ ctjones:
Kabarelli wird noch bewertet, nur in der eigendlichen Form macht ihn ja kaum jemand. Was Du villeicht meinst ist die Variante die mal in Mode kam mit Beinumschlingen ausheben und drehen. Diese Technik ist in der Tat inzwischen verboten und wird mit Hansokumake bestraft. Wohl weil bei der Technik einige Knie drauf gegangen sind wie auch bei Kawazugake.
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Maschin hat geschrieben:Mit den Trindsettern hast du vielleicht ein bisschen recht, allerdings erfinden diese Wettkämpfer das Rad auch nicht neu, sondern jeder wirft einen Wurf hald etwas anders, so wie es ihm am besten passt. Griffweise, Größe, Bewegungsrichtung sind alles Faktoren die da mitspielen. Aber deswegen gibt es nächstes Jahr keinen neuen Wunderwurf, sondern immer noch die gleichen effektivsten Würfe, die man hald dann etwas anders ansetzt oder wirft.
Ist prinzipiell richtig, so wollte ich es auch verstanden haben.
Allerdings istz der Kabarelli grad ein schöne Beispiel für ne eigentlich
doch recht neue Sache (mittlerweile ja nicht mehr so sehr :-) )
Die Sambo-Kämpfer, die plötzlich Judokas sind, bringen jedenfalls
ne ganze Menge neuer Sachen rein... Mit viel gutem
Willen kann man dann diese Techniken klassifizieren und
als Varianten herkömmlicher Techniken einordnen, aber vieles ist davon erstmal eben "neu".
Dieses Klassifizieren und Zurückführen auf
Bekanntes ist aber auch einer der großen Pluspunkte vom Judo, hinsichtlich Wissensvermittlung u. -erhalt.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Beitrag von Maschin »

Muss ich dir auch wiederum recht geben Fritz. Aber ich denke auch vor allem diese Flexibelität, dass man nicht zwingend an die Urtechniken gebunden ist macht den Judosport so interessant. Und wie du schon sagst, letztendlich findet man immer wieder zu den traditionellen Techniken zurück, sei es durch die Bindung bei den Prüfungsprogrammen oder durch dich Wirksamkeit.

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