Übergänge vom Stand zum Boden

Hier geht es um Techniken, deren Ausführung und Beschreibung
Benutzeravatar
Patrick
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 879
Registriert: 19.02.2004, 20:06
Bundesland: Bayern

Übergänge vom Stand zum Boden

Beitrag von Patrick »

Hallo zusammen!

Für meine Prüfung zum zweiten Dan brauche ich (unter anderem) zehn direkte Übergänge vom Stand zum Boden.

Habt Ihr vielleicht noch ein paar schöne (außergewöhnliche) Übergänge auf Lager? Meine Übergänge sind alle mehr oder weniger Standard...

Ich bedanke mich bereits jetzt für Eure Mithilfe!

Gruß,

Patrick.
Judo - just for fun!
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5164
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Beitrag von Fritz »

Mein Tip:

Nimm Übergänge, die Du kannst, besser einen Standard-Übergang
perfekt gezeigt,
als irgendetwas außergewöhnliches hingewurschtelt 8)

Ansonsten wäre es für uns extrem hilfreich,
wenn Du hier erstmal aufschreibst,
welche Übergänge Du bereits "hast" ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Benutzeravatar
Oberon
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 303
Registriert: 29.09.2004, 07:57
Kontaktdaten:

Beitrag von Oberon »

Es gibt drei Prinzipien des Überganges Stand Boden

1. Der missglückte oder nur teilweise erfolgreiche eigene Angriff

2. Der missglückte oder nur teilweise erfolgreiche gegnerische Angriff

3. Der direkte Übergange vom Stand in den Boden.

Worum soll es bei dier gehen? Ich denke genauso wie Fritz solltest du erst einmal benennen, dann können wir bestimmt weiterhelfen

Roland
Benutzeravatar
Patrick
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 879
Registriert: 19.02.2004, 20:06
Bundesland: Bayern

Beitrag von Patrick »

@ Fritz:
Ich stimme Dir selbstredend vollkommen zu, dass gekonnte Standard-Übergänge immer besser sind als irgendwelche verkorksten Möchtegern-Highlights... Es ging mir aber nur um ein paar nette Ideen zur Auflockerung.
Die Prüfer wollen ja schließlich auch nicht nur den üblichen Waki-gatame vom Stand zur Bodenlage oder ähnliche Techniken sehen.
Klar reichen diese Übergänge auch aus, aber bei Dan-Prüfungen gilt bekanntermaßen auch "there's no business like show-business"... :wink:

@ Oberon:
Wie Du aus meiner ursprünglichen Frage erkennen kannst, wird nur nach direkten Übergängen gefragt.
Bei einer Dan-Prüfung sollen schließlich keinen misslungenen Techniken gezeigt werden, also scheiden die eigenen misslungenen Würfe und die erfolglosen Techniken des Partners aus.
Judo - just for fun!
Der Müller
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1881
Registriert: 25.10.2004, 12:01
Bundesland: Hessen

Beitrag von Der Müller »

Habe da einen schönen, der nicht allzu schwer ist aber nett aussieht.

Tori dreht in Soto-maki-komi ein, Uke blockt. Jetzs greift Toris rechter Arm so um, dass er Uke rechten Arm ähnlich wie in einem Ude Garami hält.
Tori dreht sich jetzt wieder aus und setzt (vorsichtig) eine Art Sumi-gaeshi an Ukes rechtem Bein an, und "wirft". Danach muss sich Tori nur noch auf den Bauch drehen und zu Uke hinziehen und Ude-garami hebeln.
Gruß
Jochen
Benutzeravatar
Oberon
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 303
Registriert: 29.09.2004, 07:57
Kontaktdaten:

Beitrag von Oberon »

Was meint ihr zu der Kombination Ashi Guruma, dann Block von Uke und mit
Soto Maki Kami beenden. Ist das eurer Meinung nach möglich?

Ich bin mit nicht sicher. Unmöglich gibt es ja nicht, aber mir wurde vieles dazu erzählt. Mich würde einfach eure Meinung dazu interessieren

Roland
Benutzeravatar
ctjones
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1034
Registriert: 19.02.2004, 08:08
Bundesland: Niedersachsen
Verein: VfB Langenhagen

Beitrag von ctjones »

Also wenn du sehr schnell bist, könnte das klappen, denn sonst würdest du wahrscheinlich weg gekontert werden! Ich würde dann eher Harai-maki-komi wählen, dann brauchst du auch kaum mit dem Arm ziehen!
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
Der Müller
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1881
Registriert: 25.10.2004, 12:01
Bundesland: Hessen

Beitrag von Der Müller »

Funktioniert gut, mit etwas Übung der Schnelligkeit, sehr wirkungsvoll. Muss mich ctjones anschließen, mit Harai-maki-komi ist noch einfacher und effektiver
Gruß
Jochen
Benutzeravatar
Patrick
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 879
Registriert: 19.02.2004, 20:06
Bundesland: Bayern

Beitrag von Patrick »

Ich will ja nicht meckern, aber Ihr seid wohl im falschen Thread... :eusa_think
Wenn Ihr Eure Aktion mit Soto-maki-komi bzw. Harai-maki-komi beendet, liegt kein Übergang vom Stand zur Bodenlage, sondern allenfalls eine Kombination vor. Und was wollt Ihr noch am Boden, wenn Ihr die Möglichkeit habt, Ippon zu werfen? :wink:

Bei den Übergängen vom Stand zum Boden geht es eben darum, ohne Wurftechnik den Partner in die Bodenlage zu bekommen und dort eine erfolgversprechende Technik ansetzen zu können.
Judo - just for fun!
Jakob

Beitrag von Jakob »

Natürlich kannst du den Übergang aus einer Wurftechnik heraus machen. Es sollte eben nur kein Ippon sein.
Benutzeravatar
Oberon
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 303
Registriert: 29.09.2004, 07:57
Kontaktdaten:

Beitrag von Oberon »

Das war auch mein Hintergedanke...

Ich habe mit Christian and Friends eine Lehrprobe zu o.a Thema entworfen,
Zwischendurch haben wir genau diesen Punkt diskutiert, ob Übergang Stand Boden durch eine Vorbereitung vorbereitet werden kann, aber ich denke das ist letzendlich nebensächlich.
Entscheidend sind für mich jetzt Würfe, die zum Ippon führen, d.h. die keinen Übergang Stand Boden nötig machen. Soto Maki Komi gehört dazu, Ippon Seoi Nage (-> Name ebenfalls) u.a. auch Yoko Wakare. Allerdings möchte ich Abstriche machen bei Judokas, die sich, egal bei welcher Technik, in der Luft auf auf die Seite /bauchen drehen. Wenn wir dieses alles mitbedenken, brauchen wir mehrere Threads für Themenkomplexe die zzusammen gehören

Was denkt ihr?
Der Müller
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1881
Registriert: 25.10.2004, 12:01
Bundesland: Hessen

Beitrag von Der Müller »

Naja, man kann Soto-maki-komi ja auch auf der Stelle eindrehen, also sich nach unten Schrauben. Würde nie einen Ippon geben. ABer grundsätzlich hast Du recht.
Gruß
Jochen
Benutzeravatar
Patrick
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 879
Registriert: 19.02.2004, 20:06
Bundesland: Bayern

Beitrag von Patrick »

Nochmals zur Klarstellung:
- Es geht mir um direkte Übergänge vom Stand zur Bodenlage für meine Dan-Prüfung.
- Mein Landesverband legt (aus nachvollziehbaren Gründen) großen Wert darauf, dass als Übergang keine Wurftechniken gezeigt werden, die irgendeine Wertung geben. Ippon macht eine Fortsetzung in der Bodenlage überflüssig und jede andere Wertung bedeutet, dass man den Wurf nicht ordnungsgemäß ausgeführt hat. Bei einer Dan-Prüfung sollen schließlich keine halbherzigen Würfe oder ein Koka-Gestolpere, sondern technisch einwandfreie und erfolgversprechende Techniken gezeigt werden.

Alles andere hilft mir leider nicht weiter.
Judo - just for fun!
Jakob

Beitrag von Jakob »

Naja, dann hat dein Landesverband aber ne komische Vorstellung vom Judo.

Wie kommt man denn normalerweise vom Stand in die Bodenlage? Im Wettkampf und im Randori?
Seltenst passiert dies durch sogenannte geschickte Bewegungen. Eigentlich immer passiert es durch "misslungene" Wurftechniken. Ob von Uke oder Tori sei jetzt mal dahingestellt.

Wie dem auch sei. Am Schluss noch was konstruktives:

Ude-Gaeshi wäre ein solcher Übergang.
Benutzeravatar
Speedy
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 547
Registriert: 09.01.2004, 13:38

Beitrag von Speedy »

Und genau da sind wir wieder am Punkt: Ude - Gaeshi ist ein reiner Übergang Stand/Boden. Führe mal einen einwandfreien Ude - gaeshi im Wettkampf durch. Noch bevor Uke am Boden liegt, steht der Kampfrichter mit erhobenem Arm auf der Matte und schreit Ippon. Nach Patrick´s Definition würde diese Technik auch wegfallen. Was soll noch übrig bleiben?

Ich glaube, Patrick hat seinen Landesverband missverstanden. Wenn Uke mit Seoi - nage angreift und du steigst sauber über und ziehst Koshi - jime oder machst einen gerollten Juji - gatame, dann hat das nix mit Stolpern zu tun.
Das der LV 10 "direkte" Übergänge sehen will, kann ich mir wirklich nicht vorstellen.
Grüßle
Speedy :dancing
Benutzeravatar
Patrick
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 879
Registriert: 19.02.2004, 20:06
Bundesland: Bayern

Beitrag von Patrick »

Speedy hat geschrieben:Ich glaube, Patrick hat seinen Landesverband missverstanden. (...)
Das der LV 10 "direkte" Übergänge sehen will, kann ich mir wirklich nicht vorstellen.
Das kannst Du mir ruhig glauben.
Auf der Homepage des Badischen Judoverbandes ist die Dan-Prüfungsordnung hinterlegt. Dort steht eindeutig beim Programm für den zweiten Dan "10 direkte Übergänge".
Dies (und die oben beschriebene Art der Ausführung) wurde vom Referenten für das Prüfungswesen und von anderen Dan-Prüfern auf mehreren Lehrgängen unabhängig voneinander bestätigt.
Übrigens haben diese Personen auch alle bestätigt, dass unter den genannten Prämissen die Auswahl stark eingeschränkt und die Aufgabe recht anspruchsvoll ist.

Deine Vorschläge waren übrigens gar nicht so schlecht. Der Ude-gaeshi ist als Ippon-Wurf zwar tatsächlich außen vor, aber Koshi-jime oder ein gerollter Juji-gatame sind durchaus Varianten, die ich mir bereits ausgesucht habe. Weitere Möglichkeiten wären zum Beispiel ein im Stand angesetzter Waki-gatame, der nahtlos in die Bodenlage geführt wird oder eine Form von Kingston-jime.
Judo - just for fun!
Jakob

Beitrag von Jakob »

1. Ude-Gaeshi ist ein nicht zu bewertender Übergang vom Stand zum Boden.
Dass manche Karis ihn trotzdem bewerten, ist bei einer Prüfung nicht dein Problem.

2. Waki-Gatame vom Stand zum Boden ist im Wettkampf unter allen Umständen, egal ob langsam oder schnell oder in Kombination mit einer Wurftechnik verboten und wird mit Hansoku-Make bestraft. Willst du soetwas wirklich bei einer Dan-Prüfung zeigen?

3. Du sagst, dass es ok wäre eine misslungene Technik des Partners weiterzuführen. Das widerspricht auch den Vorgaben deiner Prüfer. Wenn dein Uke einen Wurf "korrekt" werfen würde, hättest du wohl auch keine Möglichkeit auszusteigen.

Ich persönlich denke, dass es wichtig ist, zu wissen, und auch allen Judoka beizubringen, dass man immer im Boden weitermachen muss. Es passiert allzuoft, dass ein eigentlicher Ippon nur mit Waza-Ari bewertet wird. Was passiert dann?
Ich finde es auch ok, wenn sich Uke wegdreht beim Wurf oder abblockt, sodass wegen der Unterbrechung höchstens Waza-Ari rauskommen kann. Es läuft eben nicht immer alles glatt im Judo.
Warum sollte ich z.B. im Boden vom Halten zum Hebeln wechseln? Genau, weil mein Uke sich auf irgendeinem Weg zum Teil befreit und ich die neu entstandene Situation nutze. Da war meine Technik dann genauso "falsch" wie ein missglückter Wurf. Wie wird das von deinen Prüfern gehandhabt?
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5164
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Beitrag von Fritz »

Dann ist es wirklich hart, mir würden da nur
einfallen:
-"eingesprungener" Juji-Gatame,
-Ude-Gaeshi (gibt es da tatsächlich wieder Ippon drauf?)
-Hikkomi-Gaeshi (ohne Trennen, dann zählt es wohl nicht als Wurf)
-Maki-Komi-Jime/Morote-Jime
die üblichen Standhebel, aber sei vorsichtig bei
Waki-Gatame, der ist wohl als Übergang zum Boden lt. Wettkampfregeln
nicht mehr erlaubt...
Runterbringen durch ne Finte (angetäuschter Hiza-Guruma oder so) ist
wohl auch ein halbwegs direkter Übergang, denke ich...

...wirklich ziemlich schwierig...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Jakob

Beitrag von Jakob »

Fritz hat geschrieben: -Hikkomi-Gaeshi (ohne Trennen, dann zählt es wohl nicht als Wurf)
Hikkomi-Gaeshi wird ganz gewöhnlich bewertet.
Egal ob man trennt oder nicht.
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5164
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Beitrag von Fritz »

Hikkomi-Gaeshi wird ganz gewöhnlich bewertet.
Egal ob man trennt oder nicht.
Stimmt, hab mir grad die IJF-Regeln angeschaut,
die zählen mittlerweile Hikikomi-Gaeshi
als regulären Ma-Sutemi-Waza...
Kann mich aber erinnern, daß das nicht immer so war ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Antworten