Übergänge vom Stand zum Boden

Hier geht es um Techniken, deren Ausführung und Beschreibung
tom herold
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Übergänge

Beitrag von tom herold »

@Fritz: ja, das ist auch damit gemeint - es gibt aber noch viele, viele andere schöne Möglichkeiten, den Bodenkampf zu erzwingen.
Falls Interesse besteht, dann werden wir am 9. und 10. Dezember auch dieses Thema behandeln.
Freundliche Grüße
Tom
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Beitrag von judoka50 »

Habe bei YouTube ein Video von Masahiko Kimura - Kosen gefunden. In diesem sind einige schöne Beispiele für Übergänge Stand Boden.
Wie schon erwähnt, soll es keine Technik sein, die mit eine Ippon zu bewerten wäre. Aber schaut es euch einfach an:
http://www.youtube.com/results?search_query=judo+kosen
(Übrigens kann man die Videos auch ganz einfach auf dem PC speichern. Hierzu nachsehen wo die Temp. Internetfiles abgelegt werden. Dann direkt zum Ende des Filmes über den Explorer in diesen Ordner gehen. Dort die Detaileinstellungen wählen und nach Größe sortieren. Vermutlich wird die aktuellste und größte Datei die richtige sein. Diese einfach kopieren und auf dem Rechner speichern. Danach einfach den Namen entsprechend abändern auf die Endung .avi. Zum Betrachten gibt es einen der zur Zeit besten Player kostenlos im Internet: VLC Media Player
http://www.wintotal.de/softw/index.php?id=1419
Viele Grüße
U d o
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Beitrag von judoka50 »

Hallo - nun ist Teil 3 der Kosen Videos auch im Netz:

http://video.google.de/videosearch?q=kosen+judo+3

Oder halt alle Teile:
http://video.google.de/videosearch?q=kosen+judo+

Dort werdet Ihr garantiert fündig mit einigen schönen Übergängen Stand Boden, die nicht nicht als Würfe mit einem Ippon enden würden.
Viele Grüße
U d o
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Beitrag von Judomax »

Jupie endlich. Sind die Videos von dir Udo???

Gruß Max
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Beitrag von judoka50 »

nee - leider nicht - habe sie mir nur alle auf dem PC gespeichert.
Ich schaue so des öfteren in die Video Märkte google, myvideo und yutube. Wie man sieht manchmal lohnt es sich.
Wie z.b. die Nage no Kata:
Viele Grüße
U d o
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Beitrag von Judomax »

Ich finde es schade, dass man eigendlich nur wenige Videos zu Kata findet. z.B. Zur Ju-, Gonosen-, Go-, Goshin-jutsu- und Itsutsu-no-Kata gibt es gar keine Videos. :crybaby

Gruß Max
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Beitrag von judoka50 »

Es gibt einige, aber leider - meine persönliche Meinung -
bringt jeder Landesverband laufend neues auf den Markt. Spätestens dann, wenn Besuch vom Kodokan in Deutschland war.
Ich habe mich immer an die "alten Kodokanfilme" gehalten. Diese waren eine Zeit lang beim DJB in Frankfurt ausleihbar. Nach deren Umzug in ein anderes Büro waren sie leider nicht mehr auffindbar. (Waren auch in 16mm).
Ich selber habe nur noch die Juno Kata und Kime no Kata als alten Kodokanfilm und natürlich einige historische Filme von Kano, alten Meistern und Mifune. (Der ist übrigens fast komplett im Internet bei Google zu finden- auch mit historischen Kata Versionen). Einfach mal bei google mit der erweiterten Suche bei den Videos - mit Zeitangabe über 20 Minuten. Da sind einige Interessante Sachen. Einige der von Dir genannten Kata sind auch im Inet zu finden. Ist aber nicht unbedingt alles zum lernen gedacht. Eher um einen Überblick zu bekommen.
Viele Grüße
U d o
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Beitrag von Judomax »

Auf http://www.judoinfo.com gibts ja auch was, aber ich meine wirklich gute Videos, wo auch was erklärt wird.

Gruß Max
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Beitrag von Oberon »

Also, die Kodokan Videos sind sehr gut, detailliert und es wird auch sehr gut erklärt (auf Englisch).

http://www.kodokan.org .

Ich habe die Nage und Katame no Kata und nutze sie zur Prüfungsvorbereitung

Gruß Oberon
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Beitrag von judoka50 »

Hallo - habe hier mal eine Liste von Video's angehängt. In denen findet ihr mit Sicherheit eine ganze Menge an Übergängen Stand - Boden.
Dort sind viele Techniken, die "reine" Übergänge sind, ohne Wurf, der evtl. zu einem Ippon führen würde.

Budo Masters: Kosen Judo Hirata
06:25
Budo Masters: Kosen Judo Hirata



Masahiko Kimura - judo techniques
09:50
Masahiko Kimura demonstrating judo techniques.He was over 60 that time, still in good shape.


Kosen Judo Vol.1
Demonstration of judo ne waza techniques.
Kosen Judo - 27 Min. - 28.04.2006
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 56&q=kosen


Kosen Judo Vol.2
Demonstration of judo ne waza techniques.
Kosen Judo - 27 Min. - 28.04.2006
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 41&q=kosen

Kosen Judo 3
Kosen Judo Ne Waza
27 Min. - 01.09.2006
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 51&q=kosen

Kosen Judo 4
Kosen Judo Ne Waza
26 Min. - 01.09.2006
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 43&q=kosen

Kosen Judo 5
Kosen Judo Ne Waza
27 Min. - 01.09.2006
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 57&q=kosen
Viele Grüße
U d o
Walter Groß
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Beitrag von Walter Groß »

Liebe Judofreunde,

Im LV Baden werden zum 1. Dan auch 2007 immer noch 10 direkte Übergänge vom Stand zum Boden verlangt, was inzwischen schwer fällt, da im Wk auch Rollbewegungen schon als Wurf gewertet werden.

In dem Buch "Vital Judo" Bodentechniken von Okano kommen im 1. Kapitel Übergang vom Stand in die Bodenarbeit fast 40 S zu diesem Thema. ISBN 3-9ß00288-01
Dieselben Techniken nur als Zeichnungen findet man im großen Buch "Judo" Sportverlag Berlin von Lehmann / Müller-Deck. ISBN 3-328-00147-6.
Beide Bücher sind zwar vergriffen, aber vielleicht kann man in einer Unibibliothek oder per Fernleihe daran kommen.

Auf der Homepage des Bayrischen Judo-Verbandes findet ihr Informationen zu einem Video über eine Übergang-Stand-Boden-Kata der Rensa-no-kata von Gerhard Steidele, diese ist in einigen LV sogar als Ersatz für die Katame-no-kata für den 2. Dan zugelassen.

Auf der Webseite von Lenda des http://www.judo-archiv.de befindet sich zum Download eine Übergang Stand Boden-Kata von Manuel Minkwitz.

Auch da kann man sich Anregungen zu diesem Thema holen.
wg
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Hallo Judoka50

unter youtube findet man immer wieder schöne Judo-Videos.

Judo-Legende


auch ein schönes Video
Grüße
Norbert Bosse
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Patrick
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Beitrag von Patrick »

Walter Groß hat geschrieben:Im LV Baden werden zum 1. Dan auch 2007 immer noch 10 direkte Übergänge vom Stand zum Boden verlangt, was inzwischen schwer fällt, da im Wk auch Rollbewegungen schon als Wurf gewertet werden.
Hallo Walter!

Kleine Korrektur: zum ersten Dan sind es fünf, zum zweiten Dan zehn direkte Übergänge.
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Walter Groß
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Beitrag von Walter Groß »

Hallo Patrick,

Du hast recht! Vielen Dank für die Berichtigung!
Meiner Meinung nach sind die 5 direkten Übergänge im 1. Dan für die meisten noch kein Problem. Die für den 2. Dan geforderten 10 schon eher.

Deshalb werden bei uns im BJV in Danprüfungen aber auch direkte Übergänge akzeptiert, die inzwischen vom IJF für den Wettkampf verboten wurden, wie Waki-gatame vom Stand in den Boden oder Kawazu-Gake. nur wird erwartet, dass der Prüfling weiß, dass es hierfür im Wettkampf Disqualifikation (Hansoku-make) gibt.

Die Übergänge von Tomoe-nage oder Yoko-tomoe-nage zu Juji-gatame oder Gyaku-juji-gatame sind den meisten bekannt, genau so wie der eingesprungene Juji-gatame im Stand.

Im "Tomoe-nage"- Buch von Kashiwazaki aus der Reihe meisterliche Judotechniken ISBN 1 874572 00 3 übersetzt von Ulrich Klocke kommen im Kapitel Übergang von Yoko-tomoe-nage zur Bodenlage darüber hinaus noch 3 andere Fortsetzungen vor.

Das russische Judo, vom Samboringen beeinflusst, kennt viele von vorne herein beabsichtigten Übergänge vom Stand in den Boden. Es gibt da sehr viele Bewegungen, die Würfen ähneln, aber nur darauf abzielen, den Gegner unter Druck zu setzen und mit sogenannten Take downs zu Boden zu bringen und dadurch optisch besser auszusehen als der Gegner.

Siehe dazu das Buch "Judo: from a Russian Perspective" Andrew Moshanov 2004 ISBN 3-933486-55-6
das übrigens in Deutschland Ipa Verlag Vaihingen/Enz gedruckt wurde, aber hier nicht sehr verbreitet ist.
wg
tom herold
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Beitrag von tom herold »

Das russische Judo, vom Samboringen beeinflusst, kennt viele von vorne herein beabsichtigten Übergänge vom Stand in den Boden. Es gibt da sehr viele Bewegungen, die Würfen ähneln, aber nur darauf abzielen, den Gegner unter Druck zu setzen und mit sogenannten Take downs zu Boden zu bringen und dadurch optisch besser auszusehen als der Gegner.
Lieber Walter, das Sambo wurde von einem Offizier der Roten Armee namens Oshepkov auf der Grundlage des Kodokan Jûdô kreiert. Es hat also das Jûdo das Sambo beeinflußt (bzw. dessen Gründung erst ermöglicht) und nicht das Sambo das Jûdô.
Es gibt im Sambo keine Techniken, die dem Jûdô unbekannt wären.
Was du ansprichst, sind ganz normale Techniken des Jûdô (siehe Kosen Jûdô).
Zu Oshepkov, Charalampiev, Spiridonov und anderen wichtigen Persönlichkeiten des Sambo siehe den Artikel "Sambo" unter http://www.judo-preetz.de
Freundliche Grüße
Tom
Walter Groß
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Beitrag von Walter Groß »

Hallo Tom,

leider habe ich auf der Homepage http://www.judo-preetz.de den Artikel über Sambo noch nicht gefunden.

Dennoch Du hast recht. Oshschepkov hat das russische Judo nach der Vorlage des Kodokan Judo entwickelt. Insofern hat das Judo erst die Entwicklung des Sambos ermöglicht.

Laut Moshanov wurde in der Sowjetunion das Wort Judo 1938 zusammen mit seinem Pionier verbannt und durch die Abkürzung Sambo ersetzt. So war Sambo ursprünglich nichts anderes als die russische Form von Judo.

Wenn auch 3/4 der Sambotechniken vom Kodokan abgeleitet wurden, ist jedoch ein Viertel seines Repertoires z.T. aus den volkstümlichen Ringkampfstilen der ehemaligen Sowjetunion ausschließlich für das Wettkampfjudo entwickelt worden.

Udo:"Es gibt im Sambo keine Techniken, die dem Jûdô unbekannt wären. "

Da wäre ich mir nicht so sicher. Der "Khabarelli" kommt jedenfalls nicht vom Kodokan-Judo.

Andrerseits hat das Samboringen als verwandter Kampfsport einen starken Einfluss auf das moderne Wettkampfjudo ausgeübt, angefangen von den unorthodoxen Fassarten und dem Mix verschiedner Wurftechniken bis zu den vielen Aushebetechniken und Abtauchervarianten.
wg
tom herold
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Sambo

Beitrag von tom herold »

Hallo Walter, den "Khabarelli" gibt es im Jûdô durchaus (Sode-Gaeshi / Sode-Kawazu-Gake).
Afaik ist dies eine Technik, die dem Kito-Ryû und / oder dem Sosuishi-Ryû entstammt - da sind sich die Quellen nicht ganz einig.
Zur Legende, daß auch "die Ringkampfkünste des Kaukasus" u.ä. das Sambo "geprägt und beeinflußt" hätten: nachdem Oshepkov unter fadenscheinigen Vorwänden 1938 verhaftet und noch am gleichen Tag ermordet wurde, rief man seinen Schüler Charalampiev als "Gründer des Sambo" aus. Auf einem allsowjetischen Kongreß zu Fragen des Sambo mußten die Aktiven, die mit Oshepkov trainiert hatten, zähneknirschend erleben, wie dieser zur Unperson wurde. Oshepkovs Buch schrieb man nun Charalampiev zu, ebenso alle Verdienste Oshepkovs.
Putzig dabei: das "Leben" Charalampievs wurde sogar verfilmt ("Der Unbesiegbare").
Angeblich soll Charalampiev ja 1922 durch den Kaukasus und Mittelasien gereist sein, um dort die lokalen Ringkampfkünste zu erlernen, zu systematisieren und daraus das Sambo zu entwickeln.
Was für ein Quatsch!
Charalampiev war 1922 gerade mal 15 Jahre alt - und an dieser Tatsache kommt niemand vorbei.
Leider war die von Stalin angeordnete Umschreibung der Geschichte des Sambo so efolgreich, daß selbst heute noch viele glauben, der Gründer des Sambo sei Charalampiev gewesen - und das Sambo repräsentiere die "mittelasiatischen und russischen Ringkampfkünste" und sei als "Sportart" entwickelt worden.
Wie immer überwuchern Legenden die tatsächlichen Ereignisse ...
Grüße
Tom

PS.: Interessant finde ich, daß Oshepkov das Graduierungssystem des Kodokan nicht übernommen hatte.
Frage: Wo kommen dann eigentlich heutzutage Leute her, die sich mit dem "1. Dan Sambo" oder ähnlichem schmücken? Wer's nicht glaubt - schaut mal ins DDK ...
Tom

PPS: Walter, die im Jûdô angeblich "unbekannten" Abtauchtechniken gibt es in beinahe allen Ryû des Koryû Bûjûtsu - vor allem in den sogenannten "Leibwächter-Stilen" (Suhada-Bûjûtsu).
Da Jûdô eine Synthese von letztlich 21 KK des alten Japan ist ... nicht wahr?
Tom
Zuletzt geändert von tom herold am 06.02.2007, 10:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Lippe »

@Tom Herold:
Hier hast Du geschrieben:
tom herold hat geschrieben:Nebenbei - diese Technik, so heißt es immer, gab es so im Jûdô nicht. Sie wurde von den Georgiern aus ihrer Ringkampf-Sportart "Tschidaoba" ins Jûdô eingeführt, und zwar von dem Kämpfer Khabarelli.
Das stimmt.
Wir haben mit dieser Technik ein Beispiel für Würfe, die nur und ausschließlich im sportlichen Wettkampf funktionieren.
Im traditionellen Kodokan Jûdô, welches eine Synthese der erfolgreichsten Schlachtfeld-Kampfkünste des alten Japan ist (=Katchu Bûjûtsu), bestand keinerlei Notwendigkeit für derlei Techniken.
Im Gegenteil, sie waren für Tori u.U. verhängnisvoll.
Steht das nicht im Widerspruch zu deinem obigen Beitrag:
tom herold hat geschrieben:Hallo Walther, den "Khabarelli" gibt es im Jûdô durchaus.
Afaik ist dies eine Technik, die dem Kito-Ryû und / oder dem Sosuishi-Ryû entstammt - da sind sich die Quellen nicht ganz einig.
tom herold
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Khabarelli

Beitrag von tom herold »

Erwischt!! ... Denkste!
Aber das kommt davon, wenn man sich unklar ausdrückt. Mein Fehler.
Also zur Erläuterung: es geht um die Art der Ausführung. Der Khabarelli ist mit seiner extrem hohen Amplitude und seiner ebenso extremen Drehung eine sportliche Technik für den sportlichen Wettkampf. Der Gegner soll auf den Rücken fallen - also Sport.
Sode-Gaeshi (und das ist der Unterschied) wird traditionell ein wenig anders ausgeführt. Tori reißt Uke eben nicht über sich hinweg (wie beim Khabarelli), sondern führt ihn seitlich an sich vorbei (wobei Uke durchaus ausgehoben wird). Uke soll auf den Kopf oder das Schulter-Eck-Gelenk fallen, also ist das keine sportliche Technik. Man kann den Sode-Gaeshi dennoch in "abgemilderter Form" in die sportliche auseinandersetzung einbringen.
Sode-Gaeshi ist dann eher als "Takedown" zu verstehen, als Übergang zum Bodenkampf, nicht so sehr als Wurf im herkömmlichen Sinne.
Als "Wurftechnik", so wie Khabarelli heute im Wettkampf ausgeführt wird, gab es diese Technik im Jûdô tatsächlich nicht.
Das Ziel der heute als Sode-Gaeshi bezeichneten Technik war es, den Gegner auch noch in einer extremen Nahkampfsituation dominieren zu können - wie gesagt, diese Technik entstammt eher den "Leibwächter-Stilen" (= Suhada Bûjûtsu) als den Schlachtfeld-Stilen (Katchu Bûjûtsu).

Wie ich schon sagte (und vielleicht habe ich mich jetzt klarer ausgedrückt): die Art, wie der Khabarelli im Wettkampfsport angewandt wird, bleibt eben dem Sport vorbehalten. Das georgische Tschidaoba war ja auch eine lokale Ringkampf-Sportart.
Sode-Gaeshi und seine Vorgänger-Techniken aus den Ryû des Koryu Bûjûtsu waren bei aller Ähnlichkeit durch die Andersartigkeit ihrer Anwendung und ihrer Ziele determiniert.
Ich hoffe, ich habe nun alle Klarheit restlos beseitigt ...
:D Grüße
Tom
Zuletzt geändert von tom herold am 08.02.2007, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Antonio »

Hallo Udo,

bei mir sind die Filme

Kosen Judo Vol.2
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 41&q=kosen

und

Kosen Judo 3
http://video.google.de/videoplay?docid= ... 51&q=kosen

identisch. Habe sie wiederholt heruntergeladen und es bleibt dabei: beide sind inhaltlich identisch, wenn auch um ein paar kB verschieden groß. Wie sieht es bei Dir aus?

Antonio
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