von aussen eingedreht

Hier geht es um Techniken, deren Ausführung und Beschreibung
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Eri-seoi-nage
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von aussen eingedreht

Beitrag von Eri-seoi-nage »

ich habe mal eine Frage, wie geht ein von aussen eingedrehter Seoi-nage ?
Der Müller
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Re: von aussen eingedreht

Beitrag von Der Müller »

Darf ich im Gegenzug zuvor fragen, welchen Gurt Du hast, bzw. was Du im Training als letztes gelernt hast?

Ich werde nämlich hier nichts erklären, was dann jemand nachmacht, der keine Erfahrung damit hat und somit sich und andere gesundheitlich gefährden kann.
Hoffe das ist nachvollziehbar.
Gruß
Jochen
HBt

Re: von aussen eingedreht

Beitrag von HBt »

Hallo Seoinage,
unter Youtube findest Du bestimmt etwas, gib Koga als Suchbegriff ein, zB.:



Gruß
Helge
PS Diese Ausführung wird allgemein als KogaSN im Klocke-Buch (grün) geführt, ist aber lt. Daigo und Koga himself ein STKG

--

bzgl. Müllersmeinung,
glaube ich nicht, daß ihr euch beim Üben verletzen werdet, nehmt eine Wurfmatte oder stabile Weichbodenmatte und
probiert unbedingt rechts und links, den PW könnt ihr auch ohne Abwurf ausführen.
Eri-seoi-nage
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Re: von aussen eingedreht

Beitrag von Eri-seoi-nage »

Danke. Grüngurt bin ich
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Fritz
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Re: von aussen eingedreht

Beitrag von Fritz »

nehmt eine Wurfmatte oder stabile Weichbodenmatte
Mich gruselt immer, wenn ich "Weichbodenmatte" höre.
Mir fällt dann immer der Spruch ein "Mehr Fallschule üben!".

@Der Müller: Deine Einstellung ist wie immer löblich, aber konsequent zu Ende gedacht hieße das,
daß wir hier überhaupt keine Techniken beschreiben dürften, da immer irgendjemand mitlesen
könnte, der sich beim Üben aufgrund mangelnder Grundlagen verletzen könnte...

Darum hier noch mal in aller Deutlichkeit an unserer Judo-Anfänger:

Fragt zuerst Euren ÜL/Trainer/Lehrer/Sensei!
Technische Beschreibungen hier ersetzen ihn nie, sie dienen
höchstens als Ergänzung zur Vertiefung des Verständnisses.

Ihr seid letztendlich selbst verantwortlich für das, was ihr tut!
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Lippe
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Re: von aussen eingedreht

Beitrag von Lippe »

HBt hat geschrieben:[...] KogaSN [...] STKG [...] PW [...]
Immer dieser AKüFi [AbKürzungsFimmel]...
Mit SN (Seoi-Nage) kann ich was anfangen, mit STKG auch noch (Sode-tsuri-komi-goshi), aber was ist denn bitteschön PW?
Der Müller
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Re: von aussen eingedreht

Beitrag von Der Müller »

Ich beschreibe ja selbst oft genug Techniken. Hatte hier nur das Gefühl, dass es diesem Fall ein zu komplexer Wurf ist und dass kein geeignetes Grundwissen dafür vorhanden ist (aufgrund der vorhergegangenen Posts) um das Beschriebene korrekt umzusetzen (sorry). Da dachte ich mir: Sicher ist sicher, am Ende verletzt sich noch jemand und zeigt dann mit dem Finger ...

So und nun Butter bei die Fische. Der o.g. Link beschreibt in der Tat einen Sode-tsuri-komi-goshi und nichts anderes.
Meine Vorstellung eines von außen eingedrehten Seoi-nages in Übungsform, ohne Kuzushi o.ä.:
Rechtsauslage. Tori greift nun um, sodass seine linke Hand wie gehabt an Ukes rechten Ärmelende greift und Toris rechte Hand an Ukes linkem Arm unter der Achsel die Jacke fasst.
Tori geht nun einen Schritt diagonal nach links hinten um Abstand zu schaffen, strafft damit Ukes rechten Arm. Tori geht nun mit einem Schritt diagonal links vor und hebt dabei Ukes rechten Arm nach oben, sodass Tori neben Uke und hinter dessen rechtem Arm steht. Nun "taucht" Tori mit einem größeren Schritt links unter Ukes erhobenem Arm hindurch direkt vor Uke, legt Ukes Arm mit der Achselhöhle auf Toris rechte Schulter. Tori kann nun ausheben und Seoi-nage werfen. Achtung: Ukes rechter Arm darf nicht verwringt werden. (verwringt klingt sch***, heißt es nicht verwrungen?).
Gruß
Jochen
HBt

Re: von aussen eingedreht

Beitrag von HBt »

exakt ... so mach ich es auch.
PW steht für Platzwechsel, trifft es besser als "eindrehen".
Eri-seoi-nage
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Re: von aussen eingedreht

Beitrag von Eri-seoi-nage »

Aber so wie ich es verstehe, ist es ein Tsuri-Komi-goshi.
Jupp
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Re: von aussen eingedreht

Beitrag von Jupp »

Von außen eingedrehte Wurftechniken werden deswegen so genannt, weil man - anders als bei den üblichen Eindrehtechniken nicht von "innen" eindreht (also bei einer Rechtsdrehung über die rechte Körperseite abwirft bzw. beim Abwerfen den Körper meist nach rechts weiter dreht) sondern von "außen" eindreht, also quasi neben dem Partner steht und dann seine Hüfte vor ihn schiebt.
Die Schwierigkeiten bei von außen eingedrehten Judowürfen bestehen in der Steuerung der Nage-Phase, also dem Abwerfen von Uke. Dabei sollte immer folgende Regel gelten: "über die Seite, an der ich ziehe -Ärmel oder Kragen - muss ich Uke auch abwerfen". Wenn ich also von außen eindrehe und eine Art Sode-tsuri-komi-goshi von außen mache, bei dem ich Ukes rechten Arm nach oben schiebe, dann sollte ich Uke auch über diesen Arm abwerfen (also Uke macht eine Judorolle rechts vorwärts in der Luft), ob wohl ich mich selber wie zu einem Linkswurf eingedreht habe.
In diesem für jeden "alten" Judoka ungewohnten "Tausch der Seiten" besteht die Hauptproblematik beim Erlernen des Wurfes. Deutlicher: Uke muss z.B. eine "falsche" Judorolle lernen, also eine Rolle, bei der das falsche Bein vorne steht.
Tori muss lernen Uke beim Abwerfen am Ärmel nach außen statt nach innen zu ziehen, damit dieser korrekt fällt und nicht auf die Schulter oder den Kopf stürzt.
Mehr dazu in Judo-Sport Journal Nr. 30 (2/2002) auf den Seiten 6-8 (Analyse der Techniken) und 9-13 (Methodik und technische Erläuterungen).
Ulrich Klocke
Fjala
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Re: von aussen eingedreht

Beitrag von Fjala »

Ich mach das eigentlich auch so wie Der Müller, nur dass ich zum Schluss die rechte Hand umgreife und dann einen Seoi nage werfe, keinen Tsuri komi goshi. Der Kopf muss mit unter dem Arm durch.
@ Der Müller: es heißt wirklich "verwrungen" ;)

Die Hinweise von Jupp stimmen. Und es ist wirklich sehr ungewohnt am Anfang für Tori und Uke.
Viele Grüße
Fjala
Der Müller
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Re: von aussen eingedreht

Beitrag von Der Müller »

Fjala hat geschrieben: @ Der Müller: es heißt wirklich "verwrungen" ;)
Ja, dachte ich auch. Stark beugbares Verb. Aber als mir dann die Rechtschreibprüfung das angekreidet hat und "verwringt" als korrekt durchgelassen hat, war ich doch sehr überrascht.

Übrigens hat die von mir beschriebene Version nichts mit (Sode-)Tsuri-komi-goshi zu tun. Koga-Seoi-nage jedoch schon.
Fjala hat geschrieben:Ich mach das eigentlich auch so wie Der Müller ... . Der Kopf muss mit unter dem Arm durch.
Und das ist der Grund, warum ich solche Beschreibungen von Techniken nicht gerne schriftlich mache. Es wird immer etwas überlesen. Genau das mit dem Kopf hatte ich beschrieben nur etwas anders ausgedrückt. Wer aufmerksam gelesen hat, kann nur zu dem Schluss kommen, dass es sich nicht um einen Sode-tsuri-komi-goshi handelt.

Zur rechten Hand. Die kann genau da bleiben wo sie ist, wahlweise hätte man auch in Ukes rechtes Revers greifen können. Man wirft sozusagen mit gleichseitigem Griff. Das erspart den zeitl. Verlust und den Verlust der Kontrolle, des Zugs, ..., durch das Umgreifen.
Gruß
Jochen
Fjala
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Re: von aussen eingedreht

Beitrag von Fjala »

Das mit dem "Kopf unter dem Arm durch" hatte ich nur für die geschrieben, die nicht so genau gelesen haben ;). Des Müllers Beschreibung ist gut und richtig und den den Hinweis mit dem Umgreifen nehme ich mir zu Herzen! Ich vermute, dass ich mit dem einseitigen Griff besser klar kommen werde. Ich teste das gleich heute abend mal.
Viele Grüße
Fjala
HBt

Re: von aussen eingedreht

Beitrag von HBt »

-- mit Rechts in Ukes rechtes Revers greifen, in Höhe des Schlüsselbeines, so ist es recht leicht!
Ulrich K. hat sehr schön die Problematiken der Zugrichtungen, des Fallens, etc. angesprochen, deshalb:

"keine unnötige Härte vortäuschen, (unser Nachwuchs möchte in 30 Jahren auch noch fallen können)
nehmt eine gute, flache Wurfmatte, hier landet Uke lieber ;) ;)

Psst..., vorbereitendes Ukemi schadet auf keinen Fall
Fjala
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Re: von aussen eingedreht

Beitrag von Fjala »

Ich greife einseitig - in Höhe des Schlüsselbeins so wie HBt es geschrieben hat. Der Wurf lässt sich eigentlich auch ganz gut fallen. Ich denke, dass man keine extra weiche Matte braucht. Man muss aber tatsächlich gut auf Ukes Arm aufpassen, damit er nicht verdreht wird. Die Technik ist meiner Meinung nach eher was für Fortgeschrittene.
Viele Grüße
Fjala
HBt

Re: von aussen eingedreht

Beitrag von HBt »

Hallo Fjala,
extra weich muß nicht sein, persönlich mag ich die extra weichen Matten auch nicht - es gibt ja auch noch spezielle
Unterbaukonstruktionen. Leider kann sich nicht jeder Verein so etwas tolles leisten.

Ein explosiv ausgeführter (von außen eingedrehter) SN führt häufiger auch zum Abheben Toris, "siehe wieder T. Koga",
macht auch viel Spass wenn einem so ein Glanzstück im Randori gelingt: :danke Rudi

Einen Partner der nicht verkrampft und die Falltechnik beherrscht vorausgesetzt; "das ist nix für die Grundschule, deshalb stehen diese unorthodoxen Techniken und PW auch erst ergänzend am Ende der DJB-Kyu-Stufen."
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