Kodokan veröffentlicht neue Videos zu Judotechniken
Aus meiner Bücherstube
Auf der Seite 94 schreibt Ulrich Klocke etwas zu der physiologischen Zweifachwirkung der uns geläufigen 'Würgen', den Shimewaza!
"Wirkung und Systematik von Würgegriffen"
Judo anwenden
1997er Ausgabe
Auf der Seite 127 (be)schreibt Mr. Harrison ebenfalls sehr interessante Dinge!
"INSTRUCTION VII
Shimewaza or Necklocks"
Manual of Judo
1952er Ausgabe
Und Gunji Koizumi
zeigt im Bild 94 auf der Seite 112 eine Technik, die eben der momentane Stein des Anstoßes ist, dieser sehr, sehr, sehr stark ähnlich sieht:
"As a variation or Renzoku-Waza, an unnamed necklock may be applied, ..."
Für Herrn Koizumi hatte die im Video gezeigte Technik also noch keinen Namen, doch Katate-jime kannte Gunji Koizumi und beschreibt sie auf Seite 119 in Wort und Bild.
Auf die Kehle oder darunter, quetscht oder drückt er nicht; Mr. Harrison warnt(e) sogar ausdrücklich davor dieses zu tun.
"Shime-Waza ..."
Kapitel 8
My Study of Judo (The Priciples and the Technical Fundamentals)
1960er Ausgabe
Und was lässt sich aus dem altehrwürdigen "Erdkundebuch" zitieren?
" Die Luftzufuhr wird dabei im allgemeinen kaum behindert.
Ein direkter Angriff des Kehlkopfes ist ebenso wie Würgen mit den Fingern oder Verbiegen des Genicks nach hinten verboten. (...) Um die Verletzungsgefahr beim JUDO einzuschränken, ist bei allen Techniken eine gewisse Achtsamkeit (...) erforderlich."
[Seite 45, Weinmann - Katame-Waza, Die Judo-Bodentechnik]
Weinmann (oder war es Frank Thiele?!) zählt zur
Katate-jime-Gruppe die folgenden Beispiele namentlich auf
a) katate-jime
b) ebi-jime
c) tsuki-komi-jime
d) hasami-jime.
Siehe auch Seite 68 bis 73; 1982er Ausgabe, Verlag Weinmann.
Was haben wir nun gelernt?
Gruß,
HBt.
Mein Tipp:
Üben!
&
Shimewaza
aus der Judo Masterclass Serie der Ippon Books, von Katsuhiko Kashiwazaki, lesen.
ISBN 0-9518455-3-5
"Wirkung und Systematik von Würgegriffen"
Judo anwenden
1997er Ausgabe
Auf der Seite 127 (be)schreibt Mr. Harrison ebenfalls sehr interessante Dinge!
"INSTRUCTION VII
Shimewaza or Necklocks"
Manual of Judo
1952er Ausgabe
Und Gunji Koizumi
zeigt im Bild 94 auf der Seite 112 eine Technik, die eben der momentane Stein des Anstoßes ist, dieser sehr, sehr, sehr stark ähnlich sieht:
"As a variation or Renzoku-Waza, an unnamed necklock may be applied, ..."
Für Herrn Koizumi hatte die im Video gezeigte Technik also noch keinen Namen, doch Katate-jime kannte Gunji Koizumi und beschreibt sie auf Seite 119 in Wort und Bild.
Auf die Kehle oder darunter, quetscht oder drückt er nicht; Mr. Harrison warnt(e) sogar ausdrücklich davor dieses zu tun.
"Shime-Waza ..."
Kapitel 8
My Study of Judo (The Priciples and the Technical Fundamentals)
1960er Ausgabe
Und was lässt sich aus dem altehrwürdigen "Erdkundebuch" zitieren?
" Die Luftzufuhr wird dabei im allgemeinen kaum behindert.
Ein direkter Angriff des Kehlkopfes ist ebenso wie Würgen mit den Fingern oder Verbiegen des Genicks nach hinten verboten. (...) Um die Verletzungsgefahr beim JUDO einzuschränken, ist bei allen Techniken eine gewisse Achtsamkeit (...) erforderlich."
[Seite 45, Weinmann - Katame-Waza, Die Judo-Bodentechnik]
Weinmann (oder war es Frank Thiele?!) zählt zur
Katate-jime-Gruppe die folgenden Beispiele namentlich auf
a) katate-jime
b) ebi-jime
c) tsuki-komi-jime
d) hasami-jime.
Siehe auch Seite 68 bis 73; 1982er Ausgabe, Verlag Weinmann.
Was haben wir nun gelernt?
Gruß,
HBt.
Mein Tipp:
Üben!
&
Shimewaza
aus der Judo Masterclass Serie der Ippon Books, von Katsuhiko Kashiwazaki, lesen.
ISBN 0-9518455-3-5
Zuletzt geändert von HBt. am 26.04.2021, 10:09, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kodokan veröffentlicht neue Videos zu Judotechniken
Ah ja, da kommt also die Legende her, daß Würgen zwecks Behinderung der Atmung durch Druck auf die Kehle verboten wären.HBt. hat geschrieben: ↑25.04.2021, 16:57 Und was lässt sich aus dem altehrwürdigen "Erdkundebuch" zitieren?
" Die Luftzufuhr wird dabei im allgemeinen kaum behindert.
Ein direkter Angriff des Kehlkopfes ist ebenso wie Würgen mit den Fingern oder Verbiegen des Genicks nach hinten verboten. (...) Um die Verletzungsgefahr beim JUDO einzuschränken, ist bei allen Techniken eine gewisse Achtsamkeit (...) erforderlich."
[Seite 45, Weinmann - Katame-Waza, Die Judo-Bodentechnik]
Wobei ich vermute, Herr Weinmann meinte damit etwas anderes als bspw. die Hadaka-Jime-Variante ("Ushiro-Jime") aus der Katame-no-Kata, wo laut
aktueller Kodokan-Meinung Toris Speiche sich wohl direkt unterhalb (?) des Kehlkopfes zu befinden habe ...
Könnte mir denken, mit direktem Angriff meint der Autor sowas wie ein Handkanten-Schlag oder drauf knien oder ähnliches ...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Kodokan veröffentlicht neue Videos zu Judotechniken
Das kommt drauf an wie du unterhalb definierst. Ich würde das https://youtu.be/TXmWKs4A1dk?t=1984 eher als oberhalb definieren. Eindeutig wäre glaube superior vom Kehlkopf.
Wie das eben so ist, mancher Blödsinn hält sich sehr lang.
Die aktuellen Wettkampfregeln sagen unter 26. 18) "Shime-waza anzuwenden, indem man das Jackenende, den Gürtel oder nur die Finger benutzt."
Mit dem Unterarm oder dem Fuß kann man da so ziemlich machen, was man will, ohne eine Strafe zu bekommen.
Wie Kata-te-jime jetzt genau richtig ist, ich weiß es nicht. Vermutlich gibt es wieder viele Antworten, die richtig sind.
Als Kata-te-jime wird auch gerne noch Okuri-eri-jime gezeigt.
Bei Danprüfungen sieht man da gerne den "Kingston-Würger". Wo kommt der Name eigentlich her?
Auch so ein Blödsinn der sich hartnäckig hält.
Re: Kodokan veröffentlicht neue Videos zu Judotechniken
von Danny Kingston
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Vollständige Bewegungsabläufe ...
exemplarisch, kontextbasiert
Oh mein Gott,
es handelt sich bei der Verlinkung nicht um Blödsinn, ganz im Gegenteil sogar.
Es lassen sich noch eine Menge weiterer Beispiele in der Lehre, und das nicht nur in der Judoausbildung, finden.
caesar hat geschrieben: Als Kata-te-jime wird auch gerne noch Okuri-eri-jime gezeigt.
Bei Danprüfungen sieht man da gerne den "Kingston-Würger". Wo kommt der Name eigentlich her?
Auch so ein Blödsinn der sich hartnäckig hält.
Oh mein Gott,
es handelt sich bei der Verlinkung nicht um Blödsinn, ganz im Gegenteil sogar.
Es lassen sich noch eine Menge weiterer Beispiele in der Lehre, und das nicht nur in der Judoausbildung, finden.
Re: Kodokan veröffentlicht neue Videos zu Judotechniken
Die Aussage ist natürlich die richtige Antwort auf die Frage.
Ich wollte eigentlich wissen, wer diesen Begriff in Deutschland geprägt hat. Da hab ich die Frage schlecht gestellt. In englischer Judoliteratur bzw. englischsprachigen Judodiskussionen ist mir der Begriff noch nicht begegnet und ich dachte daher, dass diese Bezeichnung ein deutsches Phänomen ist.
Wer war der Verbrecher(?),
das möchte ich jetzt auch gerne wissen. Wer ist schuldig im Sinne der Anklage, Fred Marhenke (mit seinem bekanntem Bewegungsablauf, seinem Würgegriff)?!
#
dunkel erinnere ich mich auch noch an so einen Dänen, hatte der nicht sogar so einen 'Kopfwurf' als Spezialtechnik, in der er besonders gut war? Also ich habe den Tommy M. auch schon einmal kennengelernt
und seine Kameraden haben mich ganz lässig abgelascht, beim freundlichen Randori - nur wer ist schuldig? war es die Hedda oder der Björn, als Kinderbuchautoren haben sie den Namen als Bezeichnung ... in unsere
ÜL/TR-Herzen gepflanzt ...
#
dunkel erinnere ich mich auch noch an so einen Dänen, hatte der nicht sogar so einen 'Kopfwurf' als Spezialtechnik, in der er besonders gut war? Also ich habe den Tommy M. auch schon einmal kennengelernt
und seine Kameraden haben mich ganz lässig abgelascht, beim freundlichen Randori - nur wer ist schuldig? war es die Hedda oder der Björn, als Kinderbuchautoren haben sie den Namen als Bezeichnung ... in unsere
ÜL/TR-Herzen gepflanzt ...
Re: Kodokan veröffentlicht neue Videos zu Judotechniken
Wirklich aus dem Gedächtnis: Ich meine mich zu erinnern, dass D. Kinston sehr erfolgreich in der Bundesliga gekämpft hat....caesar hat geschrieben: ↑29.04.2021, 13:17 Die Aussage ist natürlich die richtige Antwort auf die Frage.
Ich wollte eigentlich wissen wer diesen Begriff in Deutschland geprägt hat. Da hab ich die Frage schlecht gestellt. In englischer Judoliteratur bzw. englischsprachigen Judodiskussionen ist mir der Begriff noch nicht begegnet und ich dachte daher, dass diese Bezeichnung ein deutsches Phänomen ist.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Unser Chatroom
Na,tutor! hat geschrieben:(...) Ich meine mich zu erinnern, dass D. Kinston sehr erfolgreich in der Bundesliga gekämpft hat....
dann gehen wir jetzt doch einfach einmal davon aus, dass es sich bei 'caesars Frage' um (k)ein typisch deutsches Phänomen handelt ..!
Ganz dunkel erinnere ich mich auch noch an den 'Pauli Spezial', das war so eine Art Wurfkombi vom P. Barth (1972 Bronze) aus München.
Nicht wahr?
#
Was schreiben eigentlich die Autoren Lehmann & Müller-Deck (in ihrem Werk Judo) zur Kehlkopf-Luftröhren-Würge "Katate-Jime"?
Click!
Nachtrag:
MIt dem Konsens eines möglicherweise länderspezifischen Bennungsphänomens bin ich einverstanden. Wir dürfen diesen Punkt gerne so stehen lassen.
Gruß,
HBt.
Ach was soll es
Kehlkopf-Luftröhren-Würge die Zweite
Die Luftröhre ist typischerweise 10 bis 12 cm lang, sie beginnt unter dem Schildknorpel und verzweigt sich dann in den rechten und linken Lungenlappen. Sie misst zirka 16 bis 18mm im Durchmesser und ist außen mit sogenannten Ringbändern zur Stabilität versehen, diese sind knorpelartig, man bezeichnet sie auch als Luftröhrenknorpel. Eigene Muskeln kennt sie auch, die Luftröhrenmuskeln. Nebenan laufen noch parallel dazu die Kopfarterie- u. Vene, verzweigt stammen sie aus dem Aortenbogen und der oberen Hohlvene, Lymphknoten und die Schilddrüse runden das Ensemble noch ab.
Jetzt können wir
zum Beispiel aus einem bekannten deutschen Werk (der Übersetzer heißt Dr. Klaus-Jürgen S. //das Original, eine ins Englische übertragene Form des uns bekannten Dynamic Judo Buches von Kazuzo Kudo) zitieren:
"(...) Der Ansatz eines Würgegriffs an deines Gegners Hals muß dem Typ der verwendeten Technik entsprechen:
1. Einfaches Zudrücken der Luftröhre (Atemnot),
2. Abdrücken der Luftröhre und der Halsschlagader,
3. Beeinträchtigung der Blutzufuhr zum Gehirn durch Druck gegen die Halsschlagader und Halsvenen.
(...)
Du darfst deinem Gegner bei keinem Würgegriff Schmerzen zufügen:
"
[Seite 54, Judo Praxis - Bodentechniken]
Jetzt senken wir alle einmal unser Kinn und stellen uns vor wie nun die Luftröhre platt gedrückt wird.
Richtig,
das geht nicht -> wir arbeiten also sehr gerne mit dem Punkt drei der Aufzählung. Und Herr Weinmann hat auch nicht das Märchen gestreut, es wäre verboten, auf den Hals zu drücken (mit der Elle oder der Speiche, ob es effizient wäre bleibt dahin gestellt).
Die Luftröhre ist typischerweise 10 bis 12 cm lang, sie beginnt unter dem Schildknorpel und verzweigt sich dann in den rechten und linken Lungenlappen. Sie misst zirka 16 bis 18mm im Durchmesser und ist außen mit sogenannten Ringbändern zur Stabilität versehen, diese sind knorpelartig, man bezeichnet sie auch als Luftröhrenknorpel. Eigene Muskeln kennt sie auch, die Luftröhrenmuskeln. Nebenan laufen noch parallel dazu die Kopfarterie- u. Vene, verzweigt stammen sie aus dem Aortenbogen und der oberen Hohlvene, Lymphknoten und die Schilddrüse runden das Ensemble noch ab.
Jetzt können wir
zum Beispiel aus einem bekannten deutschen Werk (der Übersetzer heißt Dr. Klaus-Jürgen S. //das Original, eine ins Englische übertragene Form des uns bekannten Dynamic Judo Buches von Kazuzo Kudo) zitieren:
"(...) Der Ansatz eines Würgegriffs an deines Gegners Hals muß dem Typ der verwendeten Technik entsprechen:
1. Einfaches Zudrücken der Luftröhre (Atemnot),
2. Abdrücken der Luftröhre und der Halsschlagader,
3. Beeinträchtigung der Blutzufuhr zum Gehirn durch Druck gegen die Halsschlagader und Halsvenen.
(...)
Du darfst deinem Gegner bei keinem Würgegriff Schmerzen zufügen:
"
[Seite 54, Judo Praxis - Bodentechniken]
Jetzt senken wir alle einmal unser Kinn und stellen uns vor wie nun die Luftröhre platt gedrückt wird.
Richtig,
das geht nicht -> wir arbeiten also sehr gerne mit dem Punkt drei der Aufzählung. Und Herr Weinmann hat auch nicht das Märchen gestreut, es wäre verboten, auf den Hals zu drücken (mit der Elle oder der Speiche, ob es effizient wäre bleibt dahin gestellt).
Kehlkopf-Luftröhren-Würge die Dritte
"Bei der zweiten Würge-Methode, bei der sich der Hauptdruck gegen die Halsvorderseite richtet, treten andere Wirkungen auf.
Die noch weit verbreitete Meinung, daß bei dieser Art des Würgens die Luftröhre zusammengedrückt wird bzw. abgeschnürt und dadurch die Luftzufuhr unterbrochen wird, ist anhand der bestehenden anatomischen Verhältnisse im Hals nicht haltbar. Die Wirkung dieser Methode zielt auf periphere Verzweigungen und Nervenenden des Sympathikus. Daraus ergeben sich ursächlich reflektorisch ausgelöste Angstzustände, die zur Aufgabe des Gewürgten zwingen. Bei dieser Art zu würgen ergibt sich äußerst selten eine Bewußtlosigkeit UKEs.
In der Praxis ist meistens eine Vermischung beider Methoden bei Akzentuierung einer Wirkungsweise zu beobachten. Die Zuordnung aller SHIME-WAZA in die eine oder andere Kategorie der Wirkungsweise ist denkbar.
Eine weitere Möglichkeit der Systematik bietet die Ordnung nach Arbeitsweisen bei der Durchführung ... "
[Seite 126, JUDO, Gerhard Lehmann und Hans Müller-Deck]
Druck mittels Elle oder Speiche frontal auf den Hals (Schildknorpel) scheint nicht verboten zu sein. Wie nun ein gelungener Katate-Jime am elegantesten wirkt, wirken sollte, wissen wir allerdings immer noch nicht.
Wer hat das Verbotsmärchen in den Umlauf gebracht? Vielleicht hat 'Fritz' recht und es war doch der WEINMANN, also das alte DDK-Lager . Also drücken wir demnächst einfach alle auf die Kehle des Gegners, mal sehen, was er dazu sagt, wenn er jedesmal aus einem Angstreflex (um sein Leben) heraus aufgibt.
Ich für meinen Teil verbuche nun das gelbe Heft'chen als den Auslöser .
@Baumstamm,
Du darfst auf den Kehlkopf drücken, nur nicht mit den Fingern der Hand direkt zugreifen ... also Rausreißen ist bestimmt verboten .
HBt.
Die noch weit verbreitete Meinung, daß bei dieser Art des Würgens die Luftröhre zusammengedrückt wird bzw. abgeschnürt und dadurch die Luftzufuhr unterbrochen wird, ist anhand der bestehenden anatomischen Verhältnisse im Hals nicht haltbar. Die Wirkung dieser Methode zielt auf periphere Verzweigungen und Nervenenden des Sympathikus. Daraus ergeben sich ursächlich reflektorisch ausgelöste Angstzustände, die zur Aufgabe des Gewürgten zwingen. Bei dieser Art zu würgen ergibt sich äußerst selten eine Bewußtlosigkeit UKEs.
In der Praxis ist meistens eine Vermischung beider Methoden bei Akzentuierung einer Wirkungsweise zu beobachten. Die Zuordnung aller SHIME-WAZA in die eine oder andere Kategorie der Wirkungsweise ist denkbar.
Eine weitere Möglichkeit der Systematik bietet die Ordnung nach Arbeitsweisen bei der Durchführung ... "
[Seite 126, JUDO, Gerhard Lehmann und Hans Müller-Deck]
Druck mittels Elle oder Speiche frontal auf den Hals (Schildknorpel) scheint nicht verboten zu sein. Wie nun ein gelungener Katate-Jime am elegantesten wirkt, wirken sollte, wissen wir allerdings immer noch nicht.
Wer hat das Verbotsmärchen in den Umlauf gebracht? Vielleicht hat 'Fritz' recht und es war doch der WEINMANN, also das alte DDK-Lager . Also drücken wir demnächst einfach alle auf die Kehle des Gegners, mal sehen, was er dazu sagt, wenn er jedesmal aus einem Angstreflex (um sein Leben) heraus aufgibt.
Ich für meinen Teil verbuche nun das gelbe Heft'chen als den Auslöser .
@Baumstamm,
Du darfst auf den Kehlkopf drücken, nur nicht mit den Fingern der Hand direkt zugreifen ... also Rausreißen ist bestimmt verboten .
HBt.
-
- 2. Dan Träger
- Beiträge: 560
- Registriert: 13.02.2009, 00:36
Re: Kodokan veröffentlicht neue Videos zu Judotechniken
Soweit mir bekannt ist, können Würgen nur die Venen, nicht aber die Aterien (Schlagadern) abdrücken, da die Aterien zu tief liegen. Deshalb wird der Kopf durch Würgen rot (Blutstau, führt zur "roten Ohnmacht"). Deshalb muß, falls eine Würge zur Bewußtlosigkeit führt, der Oberkörper etwas angehoben werden.
Re: Kodokan veröffentlicht neue Videos zu Judotechniken
Nun ja, aus eigenem Erleben / Beobachtung gibt es wohl verschiedene Arten der Würge-Wirkung:Holger König hat geschrieben: ↑29.04.2021, 22:33 Soweit mir bekannt ist, können Würgen nur die Venen, nicht aber die Aterien (Schlagadern) abdrücken, da die Aterien zu tief liegen. Deshalb wird der Kopf durch Würgen rot (Blutstau, führt zur "roten Ohnmacht"). Deshalb muß, falls eine Würge zur Bewußtlosigkeit führt, der Oberkörper etwas angehoben werden.
- man spürt, wie das Blut nicht mehr aus dem Kopf kann, hat dabei ein unangenehmes Druckgefühl im Kopf und der Blutdruck wird runter geregelt und die Ohnmacht ist tritt ein ... Das könnte also zur Venentheorie passen ...
- man spürt, wie sich der Sauerstoff im Hirn "langsam" "verbraucht", kann sich evt. noch zwischen Aufgabe oder einen letzten Befreiungs-Versuch entscheiden, die Würge wird geöffnet, plötzlich strömt frisches Blut nach, irgendein Regulations-Mechanismus findet das nicht gut, regelt den Blutdruck runter und man wird (fast) ohnmächtig.
- bestimmte Nervenreizungen (bspw. durch Dehnung der Halswirbelsäule) schalten schlagartig irgendeinen Mechanismus ein, der sofort zur Ohnmacht führt.
Also ich möchte deshalb jetzt nicht ausschließen wollen, daß es evt. bestimmte Konstellationen gibt, wo auch die Blutzufuhr und nicht (nur) die Blutabfuhr zum Hirn
beeinträchtigt wird ...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Arterie, Vene, Kapillare, Nerven, Bindegewebe & Muskeln
Lassen wir die Nerven ... etc.pp. beiseite und schauen frontal auf den durchscheinenden Hals eines Menschen, jetzt sehen wir die sogenannten Halsgefäße. Im Doppelpack verlaufen sie (jeweils) rechts und links neben der Trachea, am Kehlkopf vorbei, rauf zum Zungenbein.Holger König hat geschrieben:Soweit mir bekannt ist, können Würgen nur die Venen, nicht aber die Aterien (Schlagadern) abdrücken, da die Aterien zu tief liegen. Deshalb wird der Kopf durch Würgen rot (Blutstau, führt zur "roten Ohnmacht").
Übe ich nun Druck (in welcher äußeren Ausführung ist für diese Betrachtung unerheblich, egal) auf die Halsgefäße aus, dann wird immer der venöse und der arterielle Blutstrom nachteilig beinflusst - quasi gleichzeitig. Beide Gefäße liegen unmittelbar aneinander ... (vereinfacht ausgedrückt).
Holgers Kenntnisstand ist in diesem Zusammenhang lückenhaft. Es werden grundsätzlich die internen Druck- u. Sogwirkungen gestört; entfernt, so ähnlich bereits von 'Fritz' im obigen Post beschrieben.
#
In der neuen DAN-APO sollte unbedingt dieses Thema aufgeriffen werden. Ein spezielles Fach sollte eingeführt werden, physiologische Wirkungen auf den Judotreibenden m/w/d (alles was mit unserem gesamten, lebendem System,
im Zusammenhang mit dem Kampfsport zu tun hat)!
Als allererste Technik sollte im Zusammenhang (der Lehre und des Lernens) der Shimewaza der Juji-jime stehen.
##
'Baumstamms' initiierender Einwurf ist korrekt!
Schön am dargestellten Videobeispiel sind nur die schneeweißen Anzüge, funktional sind frontale Riegelarme (Querstangen) im Vergleich zu einem ordentlichen ... nicht.Und außerdem ist der gezeigte Katate-jime ein direkter Angriff auf den Kehlkopf.
Gruß,
HBt.
Psst
Auf zur nächsten Video-Technik der IJF-Kodokan-Academy.
-
- Braun Gurt Träger
- Beiträge: 254
- Registriert: 01.11.2007, 18:57
Re: Kodokan veröffentlicht neue Videos zu Judotechniken
Ich meine mich zu erinnern, dass ich dieses Thema bereits in der Vergangenheit sowohl hier als auch in anderen Judo-Foren angesprochen habe. Es gibt eine große Menge an Forschung über die Auswirkungen von Judowürgen und wie sie funktionieren. Ein Teil der Forschung ist japanisch, aber ein Teil der Forschung wurde tatsächlich von deutschen Forschern durchgeführt. Ich habe eine wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema geschrieben, die sogar von der medizinischen Fachzeitschrift "Medicine and Science in Sport and Exercise" zur Veröffentlichung angenommen wurde, die aber seltsamerweise nie im Druck erschienen ist. Die bizarre Erklärung, die ich von der Redaktion erhielt, lautete, dass für den Jahrgang keine Seiten mehr zur Verfügung stünden. Warum sie es nicht einfach im Band des nächsten Jahres veröffentlichen konnten, habe ich nie ganz verstanden ...
Allen Meinungen und Behauptungen zum Trotz ist der Hauptmechanismus bei korrekt angewandten Jûdô-Würgen die Kompression der Luftröhre. Das ist nicht so schwer zu verstehen. Erstens hat man nur eine Luftröhre, es gibt kein Reservesystem. Wenn sie zusammengedrückt wird, dann hört der Strom von frischem Sauerstoff als Teil des Luftgemisches, das in die Lunge gelangt, auf. Außerdem ist der Körper nicht in der Lage, das von ihm produzierte CO2 abzutransportieren, was zu einer Azidose führt. Das ist auch der Grund, warum die Bewusstlosigkeit nach dem Würgen bei Wettkämpfen oft schneller eintritt als im Ruhezustand, da hochaktive Muskeln viel mehr CO2 produzieren als in Ruhe.
Wenn Sie sich jemals entscheiden, jemanden zu ermorden, indem Sie ihm die Kehle aufschlitzen, ist das sehr effektiv, da die durchtrennte Luftröhre trotz der Tatsache, dass sie noch mit mehreren Arterien und Venen verbunden ist, ein Überleben sehr lange verhindert.
Der Circulus of Willis ist eine Verbindung von drei zerebralen und zwei kommunizierenden Arterien, die die Halsschlagadern und das vertebrobasilare System miteinander verbinden. Man kann ihn als ein Back-up-System der Hirndurchblutung verstehen, so dass man auch im Falle einer effektiven Kompression einer Halsschlagader nicht stirbt. Für die Atmung gibt es kein solches effektives Back-up-System. Die kutane Atmung, d.h. die Atmung durch die Haut, ist nur ein sehr kleines System beim Menschen, das für sich allein kein Leben aufrechterhalten kann, und scheint eher ein Überbleibsel aus früheren Stadien der menschlichen Genetik zu sein.
Es gibt noch weitere bizarre Fakten zur menschlichen Atmung, die Sie vielleicht nicht kennen. Im Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen glauben, können Menschen zum Beispiel tatsächlich unter Wasser atmen (das heißt ... "Gase austauschen"). Unglücklicherweise ist dieses System, obwohl es bei Menschen existiert, nicht effektiv, während es bei Fischen offensichtlich ist. Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens geht es nicht nur darum, dem Wasser Sauerstoff zu entziehen, sondern auch darum, CO2 loszuwerden. Das Ausmaß, in dem sich Sauerstoff und CO2 im Wasser auflösen, ist sehr unterschiedlich. Zweitens hat es mit der verfügbaren Oberfläche und der Form und Beschaffenheit der Organe zu tun, die für den Gasaustausch genutzt werden. Beim Menschen sind diese Organe kugelförmig, bei Fischen sind sie flach. Deshalb können die meisten Fische unter Wasser einen effizienten Gasaustausch haben, während der Mensch das nicht kann.
Die einzige Standard-Jûdô-Würge, die den Blutkreislauf im Nacken vernünftig komprimieren kann, ist die Sankaku-Jime, die die viel kräftigeren Beine als Hebel benutzt. Dennoch ist es auch beim Sankaku-Jime die Kompression der Luftröhre, die den Gegner typischerweise dazu zwingt, aufzugeben oder bewusstlos zu werden.
Es ist wahr, dass die Halsschlagadern nicht nur eine passive Kreislaufstruktur sind. Tatsächlich enthalten die Halsschlagadern den Karotiskörper, und der Karotiskörper detektiert Änderungen in der Zusammensetzung des arteriellen Blutflusses wie CO2-Gehalt, Temperatur, arteriellen Druck und pH-Wert durch ein System von Barorezeptoren, Chemorezeptoren und Thermorezeptoren. Das bedeutet, dass es mit dem Gehirn und dem Herzen darüber kommuniziert, was gerade passiert und was möglicherweise benötigt wird, um sich an diese akuten Veränderungen anzupassen, was dazu führt, dass bestimmte Anpassungen vorgenommen werden, um das System zu optimieren, und das unter anderem Reaktionen des Katecholaminsystems (Adrenalin) und anschließend des Herzens und der Lunge auslöst. Von der Luftröhre selbst geht kein solch ausgeklügeltes System aus.
"Nervöse Mechanismen" ... Ich denke, das ist vor allem Folklore oder das, was man vielleicht in geheimen "Wooshi-Wooshi"-Systemen findet, aber nicht in modernen, praktischen und transparenten Künsten wie dem Jûdô. Wie soll das überhaupt funktionieren. Wenn es eine Wirkung hat, dann muss diese Wirkung, ob direkt oder indirekt, messbar sein.
Neurogene Wirkungen auf die Atmung und das Herz-Kreislauf-System gibt es durchaus. Wenn Sie Ihre Augäpfel drücken oder reiben, wird Ihr Blutdruck sinken. Das ist aber noch eine ganz andere Dimension als eine einmalige, schnelle Interaktion zwischen einer Nervenstruktur und dem Atmungs- und Herz-Kreislauf-System.
In der medizinischen Literatur werden zwar Fälle beschrieben, in denen beim Baseball oder Golf ein Mitglied im Club von einem verlorenen Ball, der ins Publikum geschlagen wurde, auf die Brust getroffen wurde und eine sofortige Arrhythmie oder einen Herzstillstand verursachte, was glücklicherweise fast immer schnell reversibel war. Das ist aber immer noch etwas ganz anderes, als jemanden nur oder hauptsächlich über neurologische Strukturen zu würgen.
Außerdem ist es wichtig, bei solchen Diskussionen zu beachten, dass es sich um Sabout-Jûdô-Würge handelt, nicht um Nackenschlösser oder kombinierte Nackenschlösser und Würgegriffe, die im Jûdo nicht erlaubt sind. Bestimmte Nackenschlösser können tödlich enden, wenn Wirbelstrukturen die Wirbelsäule beschädigen.
Wenn Sie durch starken Druck, wie bei einem Nackenriegel, einer Person die Achse oder den 2. Halswirbel brechen, z.B. indem Sie den Dens oder beide Seiten oder die zirkuläre Struktur brechen, wie bei einem sogenannten "Henkerbruch", dann ist das natürlich nicht gut. Jede ernsthafte Schädigung des 9. und 10. Hirnnervs kann dazu führen, dass Sie nicht mehr atmen können, auch wenn mit Ihren Halsschlagadern, Ihren Halsvenen oder Ihrer Luftröhre alles in Ordnung ist, und dass Sie trotz offener und unbeschädigter Luftröhre an Erstickung sterben können.
Ich bin sicher, dass dies für sich selbst spricht, aber wenn nicht, probieren Sie das bitte nicht zu Hause mit Ihrer Frau oder Ihrem Mann aus ...
Schwiegermutter, das ist eine andere Geschichte ...
Allen Meinungen und Behauptungen zum Trotz ist der Hauptmechanismus bei korrekt angewandten Jûdô-Würgen die Kompression der Luftröhre. Das ist nicht so schwer zu verstehen. Erstens hat man nur eine Luftröhre, es gibt kein Reservesystem. Wenn sie zusammengedrückt wird, dann hört der Strom von frischem Sauerstoff als Teil des Luftgemisches, das in die Lunge gelangt, auf. Außerdem ist der Körper nicht in der Lage, das von ihm produzierte CO2 abzutransportieren, was zu einer Azidose führt. Das ist auch der Grund, warum die Bewusstlosigkeit nach dem Würgen bei Wettkämpfen oft schneller eintritt als im Ruhezustand, da hochaktive Muskeln viel mehr CO2 produzieren als in Ruhe.
Wenn Sie sich jemals entscheiden, jemanden zu ermorden, indem Sie ihm die Kehle aufschlitzen, ist das sehr effektiv, da die durchtrennte Luftröhre trotz der Tatsache, dass sie noch mit mehreren Arterien und Venen verbunden ist, ein Überleben sehr lange verhindert.
Der Circulus of Willis ist eine Verbindung von drei zerebralen und zwei kommunizierenden Arterien, die die Halsschlagadern und das vertebrobasilare System miteinander verbinden. Man kann ihn als ein Back-up-System der Hirndurchblutung verstehen, so dass man auch im Falle einer effektiven Kompression einer Halsschlagader nicht stirbt. Für die Atmung gibt es kein solches effektives Back-up-System. Die kutane Atmung, d.h. die Atmung durch die Haut, ist nur ein sehr kleines System beim Menschen, das für sich allein kein Leben aufrechterhalten kann, und scheint eher ein Überbleibsel aus früheren Stadien der menschlichen Genetik zu sein.
Es gibt noch weitere bizarre Fakten zur menschlichen Atmung, die Sie vielleicht nicht kennen. Im Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen glauben, können Menschen zum Beispiel tatsächlich unter Wasser atmen (das heißt ... "Gase austauschen"). Unglücklicherweise ist dieses System, obwohl es bei Menschen existiert, nicht effektiv, während es bei Fischen offensichtlich ist. Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens geht es nicht nur darum, dem Wasser Sauerstoff zu entziehen, sondern auch darum, CO2 loszuwerden. Das Ausmaß, in dem sich Sauerstoff und CO2 im Wasser auflösen, ist sehr unterschiedlich. Zweitens hat es mit der verfügbaren Oberfläche und der Form und Beschaffenheit der Organe zu tun, die für den Gasaustausch genutzt werden. Beim Menschen sind diese Organe kugelförmig, bei Fischen sind sie flach. Deshalb können die meisten Fische unter Wasser einen effizienten Gasaustausch haben, während der Mensch das nicht kann.
Die einzige Standard-Jûdô-Würge, die den Blutkreislauf im Nacken vernünftig komprimieren kann, ist die Sankaku-Jime, die die viel kräftigeren Beine als Hebel benutzt. Dennoch ist es auch beim Sankaku-Jime die Kompression der Luftröhre, die den Gegner typischerweise dazu zwingt, aufzugeben oder bewusstlos zu werden.
Es ist wahr, dass die Halsschlagadern nicht nur eine passive Kreislaufstruktur sind. Tatsächlich enthalten die Halsschlagadern den Karotiskörper, und der Karotiskörper detektiert Änderungen in der Zusammensetzung des arteriellen Blutflusses wie CO2-Gehalt, Temperatur, arteriellen Druck und pH-Wert durch ein System von Barorezeptoren, Chemorezeptoren und Thermorezeptoren. Das bedeutet, dass es mit dem Gehirn und dem Herzen darüber kommuniziert, was gerade passiert und was möglicherweise benötigt wird, um sich an diese akuten Veränderungen anzupassen, was dazu führt, dass bestimmte Anpassungen vorgenommen werden, um das System zu optimieren, und das unter anderem Reaktionen des Katecholaminsystems (Adrenalin) und anschließend des Herzens und der Lunge auslöst. Von der Luftröhre selbst geht kein solch ausgeklügeltes System aus.
"Nervöse Mechanismen" ... Ich denke, das ist vor allem Folklore oder das, was man vielleicht in geheimen "Wooshi-Wooshi"-Systemen findet, aber nicht in modernen, praktischen und transparenten Künsten wie dem Jûdô. Wie soll das überhaupt funktionieren. Wenn es eine Wirkung hat, dann muss diese Wirkung, ob direkt oder indirekt, messbar sein.
Neurogene Wirkungen auf die Atmung und das Herz-Kreislauf-System gibt es durchaus. Wenn Sie Ihre Augäpfel drücken oder reiben, wird Ihr Blutdruck sinken. Das ist aber noch eine ganz andere Dimension als eine einmalige, schnelle Interaktion zwischen einer Nervenstruktur und dem Atmungs- und Herz-Kreislauf-System.
In der medizinischen Literatur werden zwar Fälle beschrieben, in denen beim Baseball oder Golf ein Mitglied im Club von einem verlorenen Ball, der ins Publikum geschlagen wurde, auf die Brust getroffen wurde und eine sofortige Arrhythmie oder einen Herzstillstand verursachte, was glücklicherweise fast immer schnell reversibel war. Das ist aber immer noch etwas ganz anderes, als jemanden nur oder hauptsächlich über neurologische Strukturen zu würgen.
Außerdem ist es wichtig, bei solchen Diskussionen zu beachten, dass es sich um Sabout-Jûdô-Würge handelt, nicht um Nackenschlösser oder kombinierte Nackenschlösser und Würgegriffe, die im Jûdo nicht erlaubt sind. Bestimmte Nackenschlösser können tödlich enden, wenn Wirbelstrukturen die Wirbelsäule beschädigen.
Wenn Sie durch starken Druck, wie bei einem Nackenriegel, einer Person die Achse oder den 2. Halswirbel brechen, z.B. indem Sie den Dens oder beide Seiten oder die zirkuläre Struktur brechen, wie bei einem sogenannten "Henkerbruch", dann ist das natürlich nicht gut. Jede ernsthafte Schädigung des 9. und 10. Hirnnervs kann dazu führen, dass Sie nicht mehr atmen können, auch wenn mit Ihren Halsschlagadern, Ihren Halsvenen oder Ihrer Luftröhre alles in Ordnung ist, und dass Sie trotz offener und unbeschädigter Luftröhre an Erstickung sterben können.
Ich bin sicher, dass dies für sich selbst spricht, aber wenn nicht, probieren Sie das bitte nicht zu Hause mit Ihrer Frau oder Ihrem Mann aus ...
Schwiegermutter, das ist eine andere Geschichte ...
Re: Kodokan veröffentlicht neue Videos zu Judotechniken
Hmm, da gehe ich nicht wirklich mit, dazu führen oft Würgegriffe einfach zu schnell zur Ohnmacht - im Vergleich zum Luftanhalten beim Apnoe-Tauchen bspw.Cichorei Kano hat geschrieben: ↑05.05.2021, 23:10 Allen Meinungen und Behauptungen zum Trotz ist der Hauptmechanismus bei korrekt angewandten Jûdô-Würgen die Kompression der Luftröhre. Das ist nicht so schwer zu verstehen. Erstens hat man nur eine Luftröhre, es gibt kein Reservesystem. Wenn sie zusammengedrückt wird, dann hört der Strom von frischem Sauerstoff als Teil des Luftgemisches, das in die Lunge gelangt, auf. Außerdem ist der Körper nicht in der Lage, das von ihm produzierte CO2 abzutransportieren, was zu einer Azidose führt. Das ist auch der Grund, warum die Bewusstlosigkeit nach dem Würgen bei Wettkämpfen oft schneller eintritt als im Ruhezustand, da hochaktive Muskeln viel mehr CO2 produzieren als in Ruhe.
Böse, finster und böseCichorei Kano hat geschrieben: ↑05.05.2021, 23:10Schwiegermutter, das ist eine andere Geschichte ...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Die Luftröhre
Sie ist frontal mit einer Armierung versehen; wir können diese hufeisenförmige Bewehrung ertasten, also sehr gut fühlen. Frontaler Druck bewirkt nicht wirklich viel, aber seitlich ausgeübt schon ... Von hinten betrachtet sieht man die anliegende Speiseröhre, doch die Luftröhre ist hier quasi platt - flexibel und eine Art Muskel . Beim Schlucken einer großen Kartoffel bemerken wir den Druck und die Verengung. Das neue Wissensportal 'Internetz' sagt: die Trachea kann ihren inneren Querschnitt auf ein Viertel* reduzieren - im Klartext, es bleibt ein Röhrchen mit knapp 5mm Innendurchmesser übrig. Sagt das Netz .
Frontaler Druck auf den Knorpelwall bewirkt alleine keine Ohnmacht, argumentieren wir /ich. Aber stimmt das auch wirklich? Was bewirkt die Ohnmacht und manchmal den Hustenreiz? Ist dafür alleine ein regelungstechnischer Vorgang verantwortlich? Wir wollen uns schließlich nicht ermorden - oder gar durch unseren Freizeitsport schädigen!
HBt.
* bis zu 1/4
Frontaler Druck auf den Knorpelwall bewirkt alleine keine Ohnmacht, argumentieren wir /ich. Aber stimmt das auch wirklich? Was bewirkt die Ohnmacht und manchmal den Hustenreiz? Ist dafür alleine ein regelungstechnischer Vorgang verantwortlich? Wir wollen uns schließlich nicht ermorden - oder gar durch unseren Freizeitsport schädigen!
HBt.
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- Braun Gurt Träger
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Re: Kodokan veröffentlicht neue Videos zu Judotechniken
Der Fehler, den Sie machen, ist, dass Sie das freiwillige Anhalten des Atems mit dem Ersticken vergleichen. Die beiden sind völlig unterschiedlich. Beim Atemanhalten planen und bereiten Sie vor, was Sie tun werden, und als Teil dieser Vorbereitung neigen Sie dazu, Ihre Aktivität maximal zu reduzieren, um Sauerstoff zu sparen. Hinzu kommt, dass das Tauchen mit angehaltenem Atem ein völlig anderes Paar Handschuhe ist, da Hyperbarie vorhanden ist und die Gase komprimiert werden. Dies ist entscheidend, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis der verschiedenen Lungenvolumina zum Restvolumen, vor allem nach der Kompression durch die Hyperbarie. Vor dem Atemanhalten wird die Lunge maximal aufgepumpt. Unter den Leistungsfaktoren des Atemanhaltens gibt es eine Korrelation zwischen der Vitalkapazität, der minimalen Herzfrequenz und der niedrigeren Sauerstoffsättigung, die eine Person während der statischen Apnoe erreichen kann. Auch das Gesamt-Lungenvolumen spielt beim Atemanhalten-Tauchen eine Rolle und Rekordhalter im Atemanhalten-Tauchen haben typischerweise ein enormes Gesamt-Lungenvolumen, bei Männern können dies Werte über 8 Liter sein. Normale Menschen kommen nicht einmal in die Nähe davon.
Das sind ganz andere Faktoren als das, was normalerweise beim Würgen im Judo abläuft. Besonders bei Wettkämpfen oder Newaza Randori kommt ein Gegner kaum an die minimale Herzfrequenz heran, während er in einem Würgegriff steckt. Der Sauerstoffbedarf ist bereits hoch, und die ständige Aktion und Reaktion bringt bestimmte Muskelgruppen in die Nähe einer Azidose, auch wenn dies nicht für den gesamten Körper gilt.
Wenn sich Laktat in diesen Körperteilen ansammelt, wird es durch Bikarbonate gepuffert. Das Endprodukt davon ist jedoch sowohl Wasser als auch ... CO2. Dieses CO2 muss zu dem CO2 hinzugefügt werden, das der Körper einfach durch die Verwendung von Sauerstoff produziert hat. Das ist auch der Grund, warum das Verhältnis von CO2 zu O2 an dem Punkt, an dem der Körper die anaerobe Schwelle erreicht, größer als eins ist. Die Natur des Judo mit seinem ständigen Wechsel von Beschleunigungen, Abbremsungen und längeren Anstrengungen bedeutet, dass der Körper während des Shiai oder Randori bereits mehrmals die anaerobe Schwelle erreicht haben kann, woraufhin der Jûdôka vorübergehend langsamer wird und versucht, seine Aktivitäten unter die anaerobe Schwelle zu begrenzen, aber nahe daran bleibt.
Das ist ein großer Unterschied zum Atemanhalten, bei dem man sich typischerweise nicht in der Nähe der anaeroben Schwelle befindet und in der Tat absichtlich versucht, so lange wie möglich von ihr entfernt zu bleiben. Sie haben keine Wahl, denn da Sie den Atem anhalten, können Sie den Sauerstoffgehalt nicht erhöhen, falls die CO2-Akkumulation beginnt, sich dem Wert 1 zu nähern oder diesen zu überschreiten. Wenn das beim Tauchen mit angehaltenem Atem passiert, besteht die einzige Möglichkeit, das Fortschreiten zu begrenzen, darin, die Aktivität so weit wie möglich zu reduzieren und die Kurve der CO2-Akkumulation zu verlangsamen.
Mit anderen Worten: Die Wirksamkeit einer Drossel im Jûdô hat wenig mit Ihrer Fähigkeit zu tun, den Atem anzuhalten. Änderungen der Sauerstoffsättigung im menschlichen Körper können sehr schnell erfolgen. Wenn Sie die Sauerstoffsättigung bei einem fitten 400m- oder 800m-Läufer unmittelbar nach Erreichen der Erschöpfung messen, können Sie feststellen, wie sie gesunken ist, aber Sie werden auch bemerken, wie sie sich innerhalb weniger Sekunden wieder erholt. Das zeigt Ihnen, wie kritisch die Sauerstoffsättigung ist, und hilft Ihnen vielleicht zu verstehen, warum Covid-19-Patienten, die auf der Intensivstation betreut werden, wegen ihrer reduzierten Sauerstoffsättigung um ihr Leben kämpfen. Im Hinblick auf den physiologischen Mechanismus des Erstickens ist es meiner Meinung nach nicht so schwer zu verstehen, dass die Sauerstoffsättigung keineswegs nur von Ihrer Fähigkeit abhängt, den Atem anzuhalten.
Sie sollten die Zeit messen, wie lange Sie den Atem anhalten können, während Sie auf einem Stuhl sitzen, und nach diesem Ergebnis lassen Sie mich wissen, wie lange Sie denken, dass Sie in der Lage wären, meinem Hadaka-Jime standzuhalten, bei dem ich nicht in der Nähe Ihrer Jugularvenen und Halsschlagadern sein werde ... Wenn Sie glauben, dass diese Zeit in der Nähe der Zeit liegt, in der Sie den Atem anhalten können, werden Sie vielleicht eine Überraschung erleben ...
Um es einfach auszudrücken, selbst wenn Sie ein Mitglied der Ama (japanische Perlentaucher) sind, die oft ihren Atem für >5 Minuten anhalten können, versichere ich Ihnen, dass sie nicht in der Lage sein werden, meinen Hadaka-Jime wesentlich länger auszuhalten als Sie, während ich die größte Sorgfalt darauf verwende, nur Ihre Luftröhre zu komprimieren.
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- Braun Gurt Träger
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Re: INetz-Suchmaschine fördert zu Tage
Danke für diese deutschsprachige Arbeit, die ich überraschenderweise noch nicht kannte. Allerdings ist Dr. Raschka, einer der Co-Autoren, einer der Forscher, die mehrere Arbeiten über Würgegriffe im Judo (in englischer Sprache) etwa zur gleichen Zeit wie meine eigene Arbeit, auf die ich mich bezog, veröffentlicht haben. Dies war willkommen, da davor die meisten Forschungen auf Japanisch waren und für die meisten westlichen Forscher nicht zugänglich. Die klassische Arbeit, die vor 1999 üblicherweise zitiert wurde, wenn es um die Mechanismen und Gefahren von Judowürgen ging, waren zwei Arbeiten von Ei'ichi "Karl" Koiwai, der zu dieser Zeit der Vorsitzende des medizinischen Komitees der IJF war. Im täglichen Leben war Koiwai ein gut bezahlter (oder vielleicht 'überbezahlter') Professor an der Hahnemann Universität, diese Universität zahlte extrem hohe Gehälter ... was dazu beigetragen haben könnte, dass sie nicht mehr existiert und teilweise von der Drexel Universität absorbiert wurde, während ihr Krankenhaus in finanzielle Schwierigkeiten geriet ... und am Ende auch gezwungen war, zu schließen. Koiwais Freizeitbeschäftigung "auf dem Papier" war Judo (er hatte tatsächlich einen Judo-Hintergrund, der viele Jahre später entstand), aber in Wirklichkeit interessierte er sich mehr für Pferderennen, und er besaß mehrere preisgekrönte Pferde. Manche sagen, mit Pferderennen verdiene man mehr Geld als mit Judo, was ich für wahr halte ...
Wie auch immer ... Koiwais medizinisches Spezialgebiet war Anatomie-Pathologie, also die Feststellung von Todesursachen. Und so nutzte er dieses Fachwissen, um den Mechanismus der "Judo-Würge" zu beschreiben. Das hört sich alles sehr gut an, war aber im Endeffekt sehr, sehr irreführend, da es sich bei all seinen Fällen um Todesfälle handelte, die als Folge von Polizeibrutalität aufgetreten waren, wo Menschen, die verhaftet worden waren, von der Polizei mit dem Schlagstock in Würgegriffe genommen wurden. Viele dieser Opfer hatten also gebrochene Zungenbeinknochen und die Art von Verletzungen, die man bei Judo-Würgegriffen nie sieht. Tatsächlich handelte es sich in vielen der Fälle nicht einmal um Würgegriffe, sondern um geradlinige Nackenschlösser. Wenn Sie also dachten, dass die jüngsten hässlichen Fälle von Polizeibrutalität in den USA neu waren, vergessen Sie es, sie haben existiert und wurden sogar schon vor Dutzenden von Jahren von einem Judoka ausführlich in der medizinischen Literatur dokumentiert.