Hallo zusammen,
bin neulich von einem Nachwuchskämpfer nach einem Turnier (U11) mit zwei Fragen zu Kampfsituationen konfrontiert worden. Bin mit meinen spontan gegebenen Antworten nicht zufrieden. Vielleicht kann hier - mal wieder - jemand aushelfen:
Situation 1:
Problem war, dass ein Gegner durchweg gezogen hat - schön tiefer Stand und Po raus. Somit konnte unser Kämpfer logischerweise seine Eindrehtechniken nicht anbringen und war frustriert. Ich habe ihm dann geraten, solche Gegner dann einfach nach hinten zu werfen, zum Beispiel mit O-Soto oder O-Uchi. Sein Einwand war dann, dass die Beine des Gegners zu weit weg wären und man wegen der zugleich getreckten Arme in einen Block laufen würde. Der Einwand kommt mir nicht falsch vor.
Situation 2:
Gegner ist etwas stärker, dreht ihn einfach im Kreis und schleudert ihn nach ein paar Runden zu Boden. Machen Kinder auch öfter im Randori, wenn es große Gewichtsunterschiede gibt. Tori bleibt stehen und Uke rotiert irgendwann um ihn, bis Uke fällt. Habe dann einfach geraten, schnellst möglich abzubremsen und ein Bein zum Ko Uchi rauszustellen. Kommt mir jedoch nicht wie der Weisheit letzter Schluss vor.
Bin wie immer für jeden Input dankbar.
Gruß
Uschi
Zwei Kampfsituationen (Jugend)
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Re: Zwei Kampfsituationen (Jugend)
Hallo Uschi,
Sonst weiter versuchen, mit O-soto und O-Uchi anzugreifen. Ein Kari sollte erkennen, dass der Gegner nur sperrt und entsprechend handeln.
Gruß Sono Mama
Dein Ansatz ist m.E. eigentlich das richtige Rezept. Wenn der deine Kämpfer dem Gegner ggf. körperlich etwas überlegen oder zumindest gleich ist, dann dann er auch mal versuchen, einen "starken" Stemmschritt" zu machen und seinerseits den Partner ziehen. Oder den Partner versuchen, nach unten zu drücken, sodass dieser reagieren muss.Uschi Martha hat geschrieben: ↑27.09.2023, 14:22 Hallo zusammen,
bin neulich von einem Nachwuchskämpfer nach einem Turnier (U11) mit zwei Fragen zu Kampfsituationen konfrontiert worden. Bin mit meinen spontan gegebenen Antworten nicht zufrieden. Vielleicht kann hier - mal wieder - jemand aushelfen:
Situation 1:
Problem war, dass ein Gegner durchweg gezogen hat - schön tiefer Stand und Po raus. Somit konnte unser Kämpfer logischerweise seine Eindrehtechniken nicht anbringen und war frustriert. Ich habe ihm dann geraten, solche Gegner dann einfach nach hinten zu werfen, zum Beispiel mit O-Soto oder O-Uchi. Sein Einwand war dann, dass die Beine des Gegners zu weit weg wären und man wegen der zugleich getreckten Arme in einen Block laufen würde. Der Einwand kommt mir nicht falsch vor.
Sonst weiter versuchen, mit O-soto und O-Uchi anzugreifen. Ein Kari sollte erkennen, dass der Gegner nur sperrt und entsprechend handeln.
Ja das ist etwas, was ich selbst nicht leiden kann, wenn das meine Kids machen und bin da ehrlich gesagt ratlos, was da die beste Lösung ist.Uschi Martha hat geschrieben: ↑27.09.2023, 14:22 Situation 2:
Gegner ist etwas stärker, dreht ihn einfach im Kreis und schleudert ihn nach ein paar Runden zu Boden. Machen Kinder auch öfter im Randori, wenn es große Gewichtsunterschiede gibt. Tori bleibt stehen und Uke rotiert irgendwann um ihn, bis Uke fällt. Habe dann einfach geraten, schnellst möglich abzubremsen und ein Bein zum Ko Uchi rauszustellen. Kommt mir jedoch nicht wie der Weisheit letzter Schluss vor.
Gruß Sono Mama
Re: Zwei Kampfsituationen (Jugend)
Die zweite Situation klingt sehr nach instinktiv erlernten Handwürfen.
Sobald die Uke lernen, daß sie sich halt nicht mehr umher schleudern lassen, legt das sich ...
Evt. kann man die Situation im Training - bspw. im Rahmen von "Aufgaben-Randoris" - vorgegeben bzw. nachstellen lassen und dort
Lösungen erarbeiten ... Oft hilft da die übliche Judo-Methode: Die Bewegung übernehmen, verstärken aber leicht abändern und damit den Gegner
gegen sich selbst arbeiten lassen ...
Sobald die Uke lernen, daß sie sich halt nicht mehr umher schleudern lassen, legt das sich ...
Evt. kann man die Situation im Training - bspw. im Rahmen von "Aufgaben-Randoris" - vorgegeben bzw. nachstellen lassen und dort
Lösungen erarbeiten ... Oft hilft da die übliche Judo-Methode: Die Bewegung übernehmen, verstärken aber leicht abändern und damit den Gegner
gegen sich selbst arbeiten lassen ...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Zweikampfsituation
Damit hast Du den Nagel in beiden Fällen auf den Kopf getroffen.Uschi Martha hat geschrieben: ↑27.09.2023, 14:22 (...)
Der Einwand kommt mir nicht falsch vor.
(...)
Kommt mir jedoch nicht wie der Weisheit letzter Schluss vor.
(...)
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Re: Zwei Kampfsituationen (Jugend)
Wie lautet denn Dein Rat?
2 Kampfsituationen - Kinder U11
In der U11 würde ich den Übungsleitenden der SUPERKÄMPFER folgendes ans Herz legen: eine solide und altersgerechte Judovielfalt/Ausbildung angedeien zu lassen.
Nicht mehr und (auch) nicht weniger.
An isolierten Situationen, also technisch-taktisch, würde ich in dieser Gruppe wahrscheinlich nicht arbeiten. Lösungen existieren einige. Entscheiden musst Du selbst, nur Du kennst Deine kleinen Schützlinge. Nimm doch einfach einmal Deine Frage und Situation mit in eine Übungsleiterausbildung - stelle sie dort, denn dieses ist der passende Ort für Erörterungen (auch) dieser Art.
Gruß,
HBt.