Jûdô und Waffen

Hier geht es um Techniken, deren Ausführung und Beschreibung
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tom herold
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von tom herold »

Ich möchte hier noch einmal aus meiner ganz persönlichen Sicht zusammenfassen, was zu den Waffentechniken im Jûdô gesagt wurde.

1. Die Behauptung, es gebe keinerlei Waffen im Jûdô, darf als widerlegt gelten. Zumindest für den Langstock wurde bewiesen, daß der Umgang mit dieser Waffe spätestens seit 1928 im Kodôkan unterrichtet wurde. Reaktivator hat dankenswerterweise eine diesbezügliche Quelle zugänglich gemacht - dafür noch einmal ein herzliches Dankeschön.

2. Die Behauptung allerdings, das solcherart im Kodôkan gelehrte Kodôkan Bo Jutsu habe nichts mit Jûdô zu tun, ist fragwürdig und nicht zu belegen. Für Kano waren alle Lehrinhalte der Koryû nichts anderes als Jûdô, und alles, was im Kodôkan unterrichtet wurde, gehörte für Kano zum Jûdô. Wollen wir uns nun über Kano erheben und es besser wissen?

3. Tutor hat darauf hingewiesen, daß die Jûdôka vor dem II. WK in aller Regel mit dem Schwert sehr vertraut waren. Dabei erklärte Tutor, daß der Umgang mit dieser Waffe sozusagen “überall” gelehrt wurde - bestreitet dies aber ausgerechnet für den Kodôkan. Wie wahrscheinlich ist das?

4. Wir haben Kanos eigene Worte, in denen unmißverständlich zum Ausdruck kommt, daß man als Jûdô-Lehrer sowohl Schwert als auch Langstock effektiv führen können MUSS.

5. Wir haben Kanos Aussage, daß Speer, Naginata, Schwert ins Jûdô-Training einbezogen werden sollen (“.... should be included ...”). Dazu noch eine Anmerkung: ich habe gestern einen Anglisten befragt. “Should be” drückt NICHT notwendigerweise den Konjunktiv aus, sondern ist als (strenge) Anweisung zu verstehen.

6. Wir haben Kanos Worte, in denen er unmißverständlich zum Ausdruck bringt, daß er den “Geist der Samurai” sehr wertschätzt und das Vermächtnis der Koryû bewahrt wissen will - und zwar von “... jenen, die Jûdô ausüben.”

7. Wir haben - und das ist das Entscheidende - die Kata des Jûdô, in denen ganz klar Waffen verwendet werden.

8. Es ist eine unbestreitbare Tatsache, daß man sich “waffenlos” nur dann erfolgreich gegen Hieb- und Stichwaffen verteidigen kann, wenn man deren Potential genau kennt (ansonsten ist man nämlich ganz einfach ganz schnell tot). Was wiederum bedeutet, daß man mit diesen Waffen wenigstens rudimentäre Erfahrungen gemacht haben muß ... Was wiederum bedeutet, daß man damit ernsthaft und intensiv geübt haben muß. Wer das bestreitet, hat erkennbar noch nie eine solche Waffe zu führen versucht.

9. Wir finden schon in Nage-no-Kata Angriffe von Uke, die mit einer (in diesem Falle imaginären) Blankwaffe vorgetragen werden. Es gibt für diese Art von Angriffsbewegung absolut keine andere sinnvolle Erklärung. UND: in anderen japanischen Kampfkünsten wird eine absolut identische Angriffsbewegung benutzt - und überall ganz eindeutig definiert als “Angriff mit einer Blankwaffe”. Wir brauchen uns also darum nicht mehr zu streiten.

10. Wir finden ähnliche Bewegungen in Jû-no-Kata (eigentlich: Taiso-no-Kata) und in Koshiki-no-Kata. Letztere übernahm Kano aus der Kitô Ryû . Warum wohl? Aus Sentimentalität - oder weil er sich für das Jûdô einen konkreten Nutzen versprach?

11. In all den vorgenannten Kata wird der Angriff mit der Blankwaffe nur als Bewegung vorgetragen. Echte Waffen werden nicht benutzt, und das ist an dieser Stelle auch nicht nötig. Kata vermitteln Prinzipien, illustriert durch (austauschbare) Techniken. Das bedeutet also: wer die Wurfprinzipien verstanden hat, der kann auch jemanden werfen, von dem er mit einer Blankwaffe bedroht wird - solange Tori sich an die (universellen) Prinzipien hält. Auch DAS lehrt Kata im Jûdô ...

12. Sehen wir uns nun Kime-no-Kata an. Diese Kata übernahm Kano aus der Tenshin Shinyo Ryû (auch die Takenouchi Ryû erhebt Anspruch auf diese Kata). Sieht man sich diese Kata an, so stellt man fest, daß Schwert und Dolch Verwendung finden. Nun gibt es zu den vorgenannten Kata einen entscheidenden Unterschied: diese Waffen werden real benutzt. Vielleicht sollte man sich an den eigentlichen Namen dieser Kata erinnern: Shinken Shôbu no Kata. In der 1954 erschienenen Auflage von “Illustrated Kodôkan Jûdô” wird dieser Name übersetzt mit “Forms of Real Fighting”. Wie ich durch meine Kontakte zu Vertretern der Koryû (auch der Tenshin Shinyo Ryû) in Erfahrung bringen konnte, ist es üblich, diese Kata mit wirklich scharfen Waffen zu praktizieren. Während der durch bloße Bewegung (in den anderen Kata) dargestellte Angriff Tori ermöglicht, sich auf die korrekte Ausführung und Anwendung des jeweiligen Prinzips zu konzentrieren, schult Shinken Shôbu no Kata für die Konfrontation mit einer echten, scharfen Waffe. Es ist - wer da Erfahrung hat, wird das bestätigen - etwas vollkommen anderes, gegen eine echte Waffe zu agieren statt gegen eine bloße Bewegung, welche einen Waffenangriff nachstellt (oder gegen eine Attrappe). Wieder muß man sich fragen, WARUM Kano diese Kata in sein Jûdô integrierte. Die Antwort lautet wiederum: weil er sich einen konkreten Nutzen davon versprach.

13. Kano selbst schreibt in “Mind oder Muscle”: (lower-level judo erster Satz!!). EBEN!! Waffen gehören in die Kata. Und dort haben sie alles andere als eine dekorative Funktion! Dazu schreibt Draeger: „ ... die hervorragenden Kampfsysteme Japans (Bugei) erhielten ihre Effektivität durch die Kata, auf denen sie beruhten ... alle wurden zu echten Kampfsystemen durch das Praktizieren von Kata. Dies war der normale Prozeß des ‚Gehenlernens, ehe man zu rennen beginnt‘. In diesem Prozeß wurden effektive Bewegungen und strategische Konzepte entworfen, erprobt und schließlich standardisiert durch die Kata. KANO Jigoro, der das Kodôkan Jûdô als Synthese mehrerer Stile des Jû Jutsu sowie anderer Kampfkünste schuf, ging denselben Weg.“ (Draeger 1996)

14. Die Hauptwaffe aller Schulen der Koryû ist das Schwert. Jûdô ist eine Synthese aus mehreren dieser Schulen (ich habe sie bereits ausführlich aufgezählt). Kano hatte in zwei dieser Schulen die höchste Lehrer-Lizenz, das “Menkyo Kaiden” inne. Er konnte also definitiv mit den traditionellen japanischen Waffen (also mindestens mit Schwert, Langstock, Dolch) auf hohem Niveau umgehen. Schwert, Langstock und Dolch finden wir zu seinen Lebzeiten im Kodôkan wieder - als “Kodôkan Bo Jutsu” und in den Kata.

15. In jeder Ryû der Koryû standen die Waffen im Vordergrund. In den Kata der jeweiligen Ryû finden stets jene Waffen Verwendung, deren effektiver Gebrauch auch tatsächlich gelehrt wurde. Tauchte also eine Waffe in den Kata der entsprechenden Ryû auf, dann gehörte sie auch zum Curriculum dieser Schule. Betrachtet man sich die im Jûdô gelehrten Kata, so ist Kano von diesem Grundsatz nicht abgewichen ...

16. Kano hat allerdings auf die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen reagiert. Das Schwert war nicht länger Teil der Alltagskultur wie etwa bei den Samurai der Edo-Periode. Damit ging sicher auch das Bewußtsein für das Schwert weitgehend verloren. Folglich kehrte Kano die Wertigkeit der Lehrinhalte der Koryû um. Er begann in seinem Jûdô nicht (wie in den Koryû) mit der Ausbildung an Waffen, und es war im Jûdô nicht (mehr) so, daß die “waffenlosen” Techniken sozusagen “Abfallprodukte” der Waffentechniken waren. Nunmehr standen die “waffenlosen” Techniken im Vordergrund. Daraus jedoch zu schlußfolgern, es habe im Jûdô keine Waffentechniken gegeben, ist falsch.

17. Gehen wir davon aus, daß uns - bisher! - keinerlei Aufzeichnungen Kanos vorliegen, in denen er den Umgang mit Schwert, Langstock oder Dolch beschreibt. Was besagt das? Exakt das - es liegen uns bisher keine derartigen Aufzeichnungen vor. Das ist alles. Ich möchte noch einmal daran erinnern, daß (soweit mir bekannt) bis heute auch keinerlei Aufzeichnungen Kanos zur Go-no-Kata vorliegen. Ich möchte daran erinnern, daß (nachzulesen unter http://www.judoinfo.com) bis vor fünf, sechs Jahren der Kodôkan sämtliche Anfragen bezüglich Go-no-Kata mit der Auskunft beschied, eine solche Kata habe es im Jûdô nie gegeben. Manchmal wurde ausweichend formuliert, über eine solche Kata sei nichts bekannt ... Gibt es Go-no-Kata trotzdem? Definitiv, wie wir seit zwei Jahren ganz genau wissen. Was sagt uns das ...?

18. Gehen wir mal - nur so als Gedankenspiel - davon aus, daß es im Jûdô tatsächlich keine Waffen gab. Dann blieben uns immer noch die Worte von O Sensei Kano, der da sagte, man solle aber Schwert, Naginata, Speer usw. ins Jûdô integrieren. Dann blieben uns immer noch die Worte von O Sensei Kano, die besagen, daß der ideale Jûdô-Lehrer mit Schwert und Langstock umgehen können MUSS. Wenn es tatsächlich keine Waffen im Jûdô gäbe, wären Kanos Worte doch nichts anderes als die strikte Aufforderung, die genannten Waffen ins Jûdô zu integrieren. Es wird doch immer so viel davon geredet, daß das Jûdô sich weiterentwickeln würde ...

Ansonsten finde ich Tutors Überlegungen absolut akzeptabel und gehe davon aus, daß die von ihm gefundene Sprachregelung wohl am besten beschreibt, wie sich die effektive Handhabung der traditionellen Waffen im Jûdô definieren läßt.
Ich denke, wir können uns alle dieser Sprachregelung anschließen, da sie bisher am besten erklärt, wie es sich mit Waffen im Jûdô verhält.

Tom
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von tutor! »

Ich könnte an einigen Stellen einhaken, möchte es aber nur an der Stelle, an der ich selbst angesprochen bin:
tom herold hat geschrieben: 3. Tutor hat darauf hingewiesen, daß die Jûdôka vor dem II. WK in aller Regel mit dem Schwert sehr vertraut waren. Dabei erklärte Tutor, daß der Umgang mit dieser Waffe sozusagen “überall” gelehrt wurde - bestreitet dies aber ausgerechnet für den Kodôkan. Wie wahrscheinlich ist das?
Ich hatte geschrieben, dass der Umgang mit dem Schwert von/an vielen Stellen im damaligen Japan vermittelt wurde und dass man von daher nicht nicht aus den vorhandenen Fertigkeiten von Kodokan-Schülern/Lehrern schließen könne, dass diese ihr Können auch im Kodokan erworben haben. Dass sie mit dem Schwert umgehen konnten, belegt weder, dass es im Kodokan gelehrt wurde, noch dass es nicht im Kodokan gelehrt wurde, sondern lässt mit Gewissheit nur die Aussage zu, dass wir es nicht mit letzter Sicherheit wissen.
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tom herold
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von tom herold »

... und wir wissen ebenfalls nicht mit Sicherheit, daß diese Waffentechniken nicht im Kodôkan unterrichtet wurden.
Wieso fällt es nur so vielen Jûdôka so schwer, zu akzeptieren, daß Jûdô Waffen beinhaltet?
Wäre es anders, wäre Jûdô die einzige aus den Koryû hervorgegangene japanische Kampfkunst, die auf die Waffentechniken verzichtet hätte.
Warum hätte Kano das tun sollen?
Eine "Erklärung" dafür könnte ja nur wieder die alte (und längst widerlegte!!) Behauptung sein, daß er "aus dem Jiu Jitsu ... blablabla ... eine moderne Sportart ... blablabla ..."

Gut, ich denke, es ist zu diesem Thema alles gesagt, was man in einem Forum dazu sagen kann.
Es wird nun weiterhin jene geben, die stur die Existenz von Waffentechniken im Jûdô leugnen.
Es wird weiterhin jene geben, die diese "nichtexistenten" Waffentechniken traineren.
Und es sind hoffentlich ein paar andere neugierig geworden ...

Was ich mich immer frage, ist dies: als Jûdôka, der mit dem 4. oder einem höheren Dan graduiert ist, hat man doch gewiß schon Kime-no-Kata geübt, nicht wahr? Sollte man zumindest.
Und sicher hat man das nicht nur als Tori, sondern auch als Uke getan.
Und dabei hat man das schwert und den Dolch ... na ja, gehalten. Ist dabei niemandem aufgefallen, daß man damit in Wirklichkeit gar nicht umgehen kann? Sondern daß man die Dinger nur malerisch dem Tori hinhält, damit der "mit Kodôkan-Wurf-; Griff- und Atemi-Techniken" abwehren kann? (Wobei ich auch bezweifle, daß die "Atemi-Techniken" von den Beteiligten im Ernstfall wirklich angewandt werden können!)

WO liegt denn für die Übenden da der konkrete Nutzen dieser Kata?

Und da kommt niemand auf die Idee, daß es sinnvoll wäre, sich im Umgang mit diesen Waffen zu schulen ...?
Eine, wie ich finde, merkwürdige Einstellung, die sich so zusammenfassen läßt: Man übt Kime-no-kata. Man kann mit den darin enthaltenen Waffen NICHT als Uke umgehen. Man kann als Tori solche Angriffe auch NICHT wirklich abwehren.
Dennoch übt man fröhlich Kime-no-Kata und bildet sogar andere darin aus ...
Eine ganz ernst gemeinte Frage von mir an dieser Stelle: WELCHER mit mindestens dem 4. Dan graduierte Jûdôka des DJB kann Schwert und Dolch wirklich führen? Und zwar so, daß er damit in einem echten Kampf bestehen könnte? Gibt es so jemanden? Wenn ja, wie heißt er - und ist er es, der für die Erklärung und Weitergabe der Kime-no-Kata zuständig ist ...?
Gibt es so jemanden allerdings nicht ...

WIE wird dann Kime-no-Kata gelehrt? Und vor allem: von WEM?
Das können dann ja wohl nur Leute sein, die weder Schwert noch Dolch führen können und dennoch genau das unterrichten, wenn sie Kime-no-Kata weitergeben.
Und das ist NICHT unredlich?
WARUM um alles in der Welt übt man eine Form, deren ganz konkrete Inhalte man NICHT beherrscht und auch gar nicht verstehen WILL?
Weil's cool aussieht ...?
Weil man damit bei "Kata-Meisterschaften" toll rüberkommt...?
Weil's in der Prüfungsordnung steht ...?
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von tutor! »

tom herold hat geschrieben:Wieso fällt es nur so vielen Jûdôka so schwer, zu akzeptieren, daß Jûdô (Übungen mit) Waffen beinhaltet?
(Übungen mit) von mir eingefügt.

Lieber Tom, wem fällt das denn grundsätzlich schwer? Die unterschiedlichen Positionen beziehen sich doch lediglich auf den organisatorischen Rahmen und den Umfang und sind Ausdruck eines unterschiedlich (vorsichtigen) Umgangs mit Quellen.

Du beklagst vollkommen zu Recht, dass sich über die Geschichte von Judo zahlreiche unsinnige Legenden gebildet haben, die sich irgendwann so weit verselbstständigt haben, dass glatte Falschinformationen durch Wiederholung und permanentes Abschreiben zu so etwas wie Allgemeingut geworden sind, die niemand mehr hinterfragt.

Wie kommt es zu solchen Legendenbildungen?

Meistens werden von unterschiedlichen Personen tatsächliche Fakten mit Schlussfolgerungen, Indizien und persönlichen Meinungen ergänzt und zu einem Konglomerat vermischt. Hierbei entstehen a) Ungenauigkeiten und b) Überzeugungen, die weiter gegeben werden. Will man eine größtmögliche Objektivität erreichen - so ganz wird das nie gelingen, weil auch die geschichtliche "Wahrheit" immer ein Stück weit konstruiert bleiben wird - muss man ein sehr sorgfältiges Quellenstudium und vor allem Quellenkritik betreiben.

Ich persönlich neige zu größtmöglicher Zurückhaltung und bemühe mich darum, Erkenntnisse erst dann als gesichert zu betrachten, wenn die Quellenlage eindeutig ist, möglichst mehrfach unabhängig bestätigt ist und keine anderen Interpretationen mehr zulässt. Eine Quelle, die zwei oder mehr Interpretationen zulässt ist für mich nicht gesichert, auch wenn mir eine der Interpretationsmöglichkeiten noch nahe zu liegen scheint.

Diese Zurückhaltung - die letztlich vollkommen unabhängig von der konkreten Thematik gerade eine Legendenbildung verhindern soll - setzt Du leider immer wieder mit einem "nicht-zugeben-wollen/können" gleich. Das tust Du leider oft genau dann, wenn Dir die Indizienlage ausreichend erscheint, dass Du Deine Auffassungen und Schlussfolgerungen als gesichert betrachtest. Jenen, die kritischer und vorsichtiger mit Quellen umgehen, wirfst Du dann leider Inkompetenz, mangelnde Einsichtsfähigkeit usw. vor.

Gerade das ist es nämlich oft nicht! Eine These ist eben nicht dadurch schon bewiesen, dass sie eine gewisse Logik hat und ansonsten nicht (auf die Schnelle mit den gerade verfügbaren Quellen) widerlegt werden kann.

Eine Bitte habe ich aber auch noch: von "Jupp" und mir weiß ich, dass wir uns schon oft die Haare über die Ignoranz von so manchem "Meister", der zufälligerweise auch im DJB organisiert ist, die Haare gerauft haben. Von "Reaktivator" kann ich das nicht sagen, weil ich es nicht weiß. Falls Dir mal wieder ein Ideal eines solchen Meisterleins in den Sinn kommt, tu mir bitte den Gefallen und setze ihn und seine Kompetenz nicht mit der meinen gleich, sondern rechne bitte ganz fest mit der Möglichkeit, dass es einer jener Leute sein könnte, denen ich meine bedauerlicherweise nachlassende Haarpracht verdanke.

Zur Kime-no-Kata

Diejenigen, die ich bisher bei der Vermittlung der Kime-no-Kata erlebt habe, empfand ich auch nicht unbedingt als große Könner im Umgang mit Dolch und Schwert. Dasselbe kann man aber z.B. auch über die Ju-no-Kata sagen. Auch hier sind nicht unbedingt Experten am Werk - jedenfalls nicht auf dem fachlichen Niveau, das ich mir wünschen würde.

Im großen DJB ist an der ein oder anderen Stelle sicher eine Kompetenzlücke vorhanden - leugnet aber auch keiner, oder?
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tom herold
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von tom herold »

@Tutor: danke für die deutlichen Worte. So klar hat das bisher - soweit ich mich erinnere - niemand ausgesprochen.
Was meine, von dir angesprochene Art betrifft: ich gebe zu, daß ich möglicherweise durchaus "Zurückhaltung" als Inkompetenz interpretiert haben könnte.
Du wirst allerdings verstehen, daß dies auf massenhafter Erfahrung mit tatsächlich inkompetenten "Meisterlein" beruht. Möglicherweise also eine "etwas unzulässige Verallgemeinerung einer Primär-Erfahrung" ;)

Du wirst allerdings auch zugeben, daß es jede Menge Leute (im DJB) gibt, die selbst eindeutig belegte Fakten zur Historie des Jûdô leugnen (eindeutig belegt in dem von dir obenstehend ausgeführten Sinne, also inklusive Quellenkritik etc.).

Bedauerlicherweise meinen solche Leute aber nun oft, sich hier im Forum (und anderswo) in diverse Debatten über die Geschichte des Jûdô massiv einbringen zu müssen.
Da die von ihnen kolportierten, leichtverdaulichen, erbaulichen Legenden offenbar eingängiger sind als die sperrigen Tatsachen, ernten diese Leute hier immer wieder Zustimmung. Vor allem von jenen, die selbst zu träge sind, sich die Quellen zu erschließen.
Das wiederum führt dazu, daß der größte Teil derer, die ein Forum wie dieses frequentieren, genau "weiß", wie es war - und selbst mit eindeutigen Belegen nicht mehr zu überzeugen sind, daß es eben doch ganz anders war.

Das wiederum hat unmittelbare Auswirkungen auf das Verständnis dessen, was auf der Matte praktiziert wird. Du selbst hast ja dankenswerterweise auf die Kata hingewiesen ...
Was soll man nun tun?
Den in jedem Faden unvermeidlich auftauchenden Müll längst widerlegter und doch strikt geglaubter Legenden ignorieren? Kaum möglich, da es ja einen unmittelbaren Einfluß auf den Verlauf solcher Debatten hat.
Bleibt eigentlich nur, immer und immer wieder darauf hinzuweisen, daß es doch ganz anders war - und dazu Belege und auch Indizien wieder und wieder anzuführen.
Tja, und das geht hier offenbar so manchem gehörig auf den Sender, wie mir bspw. Ronin mitteilte.
Wie, bitte schön, soll man es denn aber dann machen?
Einige der User hier sind zugänglich für Fakten (und Indizien). Klar geht denen das auf die Nerven, wenn sie diese Dinge von mir immer wieder vorgekaut bekommen.
Andere aber sind auch durch eindeutige, unwiderlegbare Beweise nicht zu überzeugen - und diskutieren dennoch fleißig weiter mit.
So etwas wiederum nervt mich ungeheuer.
Also - wie geht man mit dieser Situation um?
tutor!
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von tutor! »

tom herold hat geschrieben:Also - wie geht man mit dieser Situation um?
Ein Patentrezept habe ich auch nicht - leider.

Ich habe als ganz wesdentliche Erfahrung innerhalb und außerhalb des Judo gemacht, dass es oftmals mehr von äußeren Umständen abhängt,ob man "Recht bekommt" als von der eigentlichen Position. Will sagen: in bestimmten Situationen ist nicht so sehr die Botschaft entscheidend, sondern, von wem sie kommt.

Ich arbeite außerhalb des Judo u.a. im Projektmanagment in einem technischen Bereich. In dieser Gruppe gelte ich einerseits als Visionär, zweitens als technisch kompetent und drittens als Workaholic - mit einem Wort: ich habe mehr Ideen als die anderen, kann sie auch noch umsetzen und scheue die Arbeit nicht. Das ist in der Gruppe allgemein anerkannt. Auch ist anerkannt, dass ich nicht nur mein Ding durchziehe, sondern den Rest mitnehme. Und trotzdem laufe ich mit schöner Regelmäßigkeit so gewaltig vor die Pumpe, dass ich schier verzweifeln muss. Irgendwann wurde mir klar, warum das so ist: Das Selbstwertgefühl der Kollegen leidet unter meiner Dominanz und das erzeugt Widerstände, wo ich keine vermuten konnte.

Wenn ich nun in einer solchen Situation auch noch sagen würde "Ihr habt doch keine Ahnung....." - was glaubst Du, was passieren würde?

Dann gibt es andere Tage, an denen gemeinsam nach Lösungen gesucht wird. Manchmal gelingt es mir von Anfang an, mich zurück zu nehmen und in Ruhe abzuwarten, bis die Gruppe an einer Stelle ist, an der sie nicht mehr weiterkommt. Wenn man dann sagt: "Ich denke, wir müssen etwas mehr in die Richtung denken....." - dann sind alle froh und ich kann mich problemlos durchsetzen. Gleiche Leute - nur eine andere Stimmung, aber ein vollkommen anderes Ergebnis.

Ich möchte einmal das Judo mit dem Skilaufen vergleichen - es hinkt zwar ein wenig, ist aber der Jahreszeit angepasst.

Ski sind aus Schneeschuhen entstanden, die man brauchte, um im Winter halbwegs mobil zu bleiben - ein Frage des Überlebens. Irgendwann ist jemand auf die Idee gekommen, dass man auch nur zu seinem Vergnügen und zur Gesunderhaltung Skilaufen kann. Erst gab es weder Lifte noch Loipen - die Hänge wollten zu Fuß erobert werden. Heute gibt es zwei große Richtungen: alpin und nordisch, aber mit dem eigentlichen Skilauf hat es nicht mehr viel zu tun. Mit Langlaufski bist Du im Tiefschnee rettungslos verloren und mit Abfahrtsausrüstung kommst Du auf einer Wanderschaft auch nicht voran. Es gibt aber noch einige Traditionalisten, die in die Unberührtheit der Berge wollen - sie gehen auf Skitouren. Einige sogar ganz klassisch mit Telemarktechnik. Ich hoffe, dass sagt Dir jetzt alles etwas? (Eine traditionelle Skitechnik, die eine Renaissance erlebt

Diese Ausdifferenzierung erinnert mich manchmal an das Judo. Beim Skifahren bin ich eindeutig Abfahrer. Bei meiner Skiprüfung musste ich allerdings auch Langlauf machen - Telemark finde ich unheimlich klasse und wenn ich Zeit hätte, würde ich auf Touren gehen. Alles zusammen ist die große reife Frucht.

Ganz so wie beim Judo - aber es muss auch das einzelne Scheibchen schmecken dürfen, wenn für die anderen Scheibchen nicht die Zeit und vielleicht auch nicht die Lust da ist.
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von Jobi »

Hallo Tutor!,
ich habe schon oft überlegt, wie man Leuten wie Tom, die in der Sache zwar eindeutig richtig liegen, aber in der Vermittlung der solchen oft so ihre Schwierigkeiten haben, mal "durch die Blume" sagen könnte, wie Ihre Äußerungen oft rüberkommen u.s.w., ohne Ihnen auf "den Schlips" zu treten.
Nun las ich Deinen letzten Beitrag und kann Dir nur meinen Respekt ausdrücken!!!
Wenn man sich Deine Beiträge insgesamt ansieht, wird man feststellen, daß diese immer wohlüberlegt, fundiert, angenehm zurückhaltend und nie verletzend sind, kurz, sie sind eine absolute Bereicherung für dieses Forum.
Jeder Forumsteilnehmer, der sie liest, kann sich vorstellen, daß der Verfasser nur ein wahrhaften Judomeister sein kann.

Nochmals meine Hochachtung!

MfG
Jobi
Mit freundlichen Grüßen
Jobi


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HBt

Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von HBt »

Jopi hat geschrieben:Jeder Forumsteilnehmer, der sie liest, kann sich vorstellen, daß der Verfasser nur ein wahrhafter Judomeister sein kann.
Respekt.

Erschließt sich mir jetzt nicht auf Anhieb, doch das Beispiel mit dem Telemark finde ich außerordentlich gut, beantwortet aber Tom's Frage* nicht. Wie gehen wir jetzt mit der neuen Erkenntnis um?

*der Bezug ist hier die Situation ...
tutor!
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von tutor! »

HBt hat geschrieben:
Jopi hat geschrieben:Jeder Forumsteilnehmer, der sie liest, kann sich vorstellen, daß der Verfasser nur ein wahrhafter Judomeister sein kann.
Respekt.

Erschließt sich mir jetzt nicht auf Anhieb, doch das Beispiel mit dem Telemark finde ich außerordentlich gut, beantwortet aber Tom's Frage* nicht. Wie gehen wir jetzt mit der neuen Erkenntnis um?
Erst mal Danke für die Blumen! Vieles regelt sich mit größerer Gelassenheit etwas einfacher.... das wäre mein Vorschlag zum Umgang miteinander und mit der Situation.

Aber je mehr ich über das Ski-Beispiel nachdenke, desto besser gefällt es mir. Ich möchte noch etwas ergänzen.

Die Differenzierung in der Entwicklung des Skilaufens ist ja gerade mit einer immer stärkeren Spezialisierung verbunden und zwar des Materials wie der Fahrtechnik. Diese Spezialisierung ging immer ein wenig mit dem Verlust an Vielfalt einher. Irgendwie ist es ja beim Judo ähnlich. Aber die wahren Könner unter den Spezialisten stehen den früheren Spitzenleuten IMHO nicht nach - jedenfalls nicht auf den Feldern (praktisch ausschließlich Wettkampf), auf denen sie heute spezialisiert sind.

Aber wo sind denn noch die letzten "Generalisten", die Wettkampf und Kata gleichermaßen beherrschen?

Die Judo-Szene hat sich IMHO aufgespalten: Wettkämpfer, Kata-Freaks (ganz wenige), SV-Spezialisten (abgewandert/ausgegliedert in andere Disziplinen). Der erwachsene Breitensportler sucht irgendwo seine sportliche Identifikation und sein Betätigungsfeld zwischen Wettkampf (den er meist nicht mehr betreiben will), Kata (bei der er immer wieder nur gesagt bekommt, was er alles falsch macht) und SV (zu der das Verhältnis vieler gespalten ist).

Wenn wir stets in erster Linie schauen würden, wer sich an welcher Stelle einbringen kann und wer an welcher Stelle positive Signale setzt, könnten wir unser aller Stärken bündeln.

Und deshalb habe ich außer Gelassenheit noch einen weiteren Vorschlag: Beim Anderen immer zuerst danach schauen, was er positiv einbringen kann und nicht erst einmal aufzählen, wo er welche Schwächen hat.
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Lin Chung
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von Lin Chung »

Beim Anderen immer zuerst danach schauen, was er positiv einbringen kann und nicht erst einmal aufzählen, wo er welche Schwächen hat.
... ein wahrhaft guter Satz. :D
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

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HBt

Weiter ...

Beitrag von HBt »

Lieber Tutor!,
erst einmal Zustimmung; das reicht mir aber nicht, wenn wir nichts bewegen/bewirken/verändern! Wer sich in den Beiträgen
wiederfindet muß sich folgerichtig auch in die Gemeinschaft einbringen, also 1. in seinem direktem Umfeld (Kreis, Bezirk, Land, ...) wirken - tätig sein.

Gruß
Helge
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von Reaktivator »

HBt hat geschrieben:das reicht mir aber nicht, (...)
Warum schon einen zweiten Schritt fordern, so lange noch nicht einmal der erste getan ist?

Habt Ihr schon einmal überlegt, wieviel kostbare Zeit und Energie alleine hier in diesem Forum dadurch verschwendet wird, daß ständig neue abstruse Ideen verbreitet werden?

Und damit meine ich nicht nur historische Themen, zu denen dauernd neue Legenden in die Welt gesetzt werden....

....sondern damit meine ich z.B. auch absolut überflüssige Diskussionen in ganz anderen Bereichen, wie etwa in dem "Bücher"-Forum, wo sich vor einiger Zeit z.B. ein ellenlanger Verriß eines 100seitigen Buches zur Methodik für den Kinder-Unterricht fast ausschließlich mit einer kleinen Randbemerkung des Autors in der Einleitung beschäftigte, während sich zur Methodik und zum Kinder-Unterricht - also dem eigentlichen Inhalt des Buches - kein einziges Wort fand.

Ähnliche Beispiele gibt es leider massenweise, fast in jedem einzelnen Unterforum.

Wenn es endlich gelänge, von einer derartigen "Diskussionskultur" wegzukommen, dann wäre es auch eher möglich, die Kräfte zu bündeln und in andere Bereiche hineinzuwirken.
Dann würde zugleich auch die Bedeutung und Außenwirkung dieses Judo-Forums noch weiter zunehmen....

Dafür wäre das hier in der Tat ein wichtiger Schritt:
tutor! hat geschrieben:Beim Anderen immer zuerst danach schauen, was er positiv einbringen kann und nicht erst einmal aufzählen, wo er welche Schwächen hat.
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(Alte Internet-Weisheit, frei nach "Reaktivator")
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von Olaf »

Danke :danke :danke :danke
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
um das Mögliche zu erreichen

Derjenige, der sagt „Es geht nicht“, soll denjenigen nicht stören, der es gerade tut.

Jeder kann unter http://www.obernkirchenraptors.de mehr über uns erfahren.
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von Lin Chung »

tutor! hat geschrieben:
Beim Anderen immer zuerst danach schauen, was er positiv einbringen kann und nicht erst einmal aufzählen, wo er welche Schwächen hat.
...nicht böse sein, aber das galt für Tom anscheinend nicht, auch wenn er manchmal über die Stränge schlug (was ich gelegentlich verstehen konnte). Immerhin brachte er bisher einige wichtige Sachen hier im Forum ein. Meine Meinung.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von Reaktivator »

Lin Chung hat geschrieben:
tutor! hat geschrieben:
Beim Anderen immer zuerst danach schauen, was er positiv einbringen kann und nicht erst einmal aufzählen, wo er welche Schwächen hat.
...nicht böse sein, aber das galt für Tom anscheinend nicht,
Genau das ist ja eines der Hauptprobleme hier im Forum. Das muß für alle gelten - auch für "tom herold"!
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Hofi
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich denke nicht, dass das hier jetzt in eine Diskussion über das Verhalten gegenüber oder aber auch von Tom ausarten sollte. Es war, denke ich, von beiden Seiten verbesserungsfähig. Es ist bedauerlich, wenn er sich hier zurückzieht.
Bis dann
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von Jobi »

Hallo Leute,
ist jetzt zwar weiterhin OT, aber eins muß ich jetzt auch mal sagen: für mich waren es letztendlich Tom`s Beiträge, die mich dazu bewegten, meinen Kampfsport / meine Kampfkunst zu hinterfragen, nach Antworten zu suchen, alles anders einzuordnen. Tom hat mir (indirekt) dazu verholfen, mich auf meinen eigenen Weg zu machen, über den Tellerrand zu schauen, mir eine eigene Meinung zu bilden (auch wenn sich diese nicht unbedingt immer mit Tom`s Meinung deckt!).
Dafür bin ich Ihm dankbar.
(Auch wenn er mir immer noch nicht die TE-SABAKI - Konfiguration geschickt hat :cry: )


MfG
Jobi

PS.: Ich würde es auch schade finden, hier nichts mehr von Tom zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Jobi


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Ein verlohrener Judomeister ?

Beitrag von HBt »

www.katorishintoryu.de hat geschrieben:Sugino Yoshio (..) trainierte vor dem 2. Weltkrieg zunächst Kendo, danach Judo bei Jigoro Kano und schließlich Aikido bei Morihei Ueshiba. Durch die Vermittlung von Kano Sensei begann er ca. 1928 im Kodokan Dojo mit Katori-Shinto-Ryu. Kano Sensei hatte Meister Shiina, Tamai, Ito und Kuboki als Gastlehrer eingeladen. Insbesondere unter der Anleitung von Meister Shiina verfolgte Sugino-sensei den Weg des Schwertes weiter. Obwohl er 1927 ein Judo-Dojo gegründet hatte und 1937 die Erlaubnis erhielt Aikido zu unterrichten, ergab es sich nach dem Krieg so, daß er ausschließlich noch Katori-Shinto-Ryu unterrichtete. (..) 1981 erhielt er von der International Federation of Nippon Budo den 10. Dan Kobudo.
Es wird immer interessanter, nachdem man den Wert der Waffentechniken (welcher Ryu auch immer) erkannt hat. Allein auf die Techniken u. Prinzipien des Judo reduziert, findet man 'tausend Parallelen' zum Aikido, bzw. zu 'den Waffentechniken'.
Lehrplan hin, Lehrplan her ... es gibt viel zu lernen :D

Guten Rutsch ins Jahr 2009
Helge
Zuletzt geändert von HBt am 02.01.2009, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
Lin Chung
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Re: Jûdô und Waffen

Beitrag von Lin Chung »

findet man 'tausend Parallelen' zum Aikido
...was nicht verwundert, denn das Aikido entstand aus dem Aiki jutsu.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

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Beitrag von HBt »

Findet sich zum Thema etwas Interessantes im Niehaus?
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