Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Hier geht es um die Geschichte und um Traditionen des Judo
yag

Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von yag »

Keine Ahnung,
vielleicht ein Schwerthieb? Aber der User Tutor sagt, ein Faustschlag ist ein Faustschlag, er ist der Experte für die Katas.

Zum Randori fällt mir nur ein, daß alle die Würfe und Griffe der Katas auch im Übungskampf vorkommen. Gehört habe ich den Begriff Randori-No-Kata noch nicht, muß ich vergessen haben.

Ich leg mich besser hin und danke für den Buchtip. :oops:
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kastow
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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von kastow »

Oh, da haben wir wohl aneinander vorbei geschrieben. Ich dachte, du bezeichnest Nage-no-kata, Katame-no-kata und Gonosen-no-kata als symbolisch. Mein Fehler, entschuldige.

Aber schau dir einfach mal die Kime-no-kata an. (z.B. unter http://www.youtube.com/watch?v=BvxJYM_LsHw) Gleich bei der ersten Abwehrtechnik Toris ein Tritt, bei der zweiten Abwehrtechnik ein Schlag. Und die Kime-no-kata ist Bestandteil des Jûdô >> Schlag- (Ude-ate-waza) und Tritttechniken (Ashi-ate-waza) sind Bestandteil des Jûdô. Darum mein Tipp zur Suchfunktion. Dieses Thema wurde hier im Forum schon häufig behandelt.

Ist das nicht gerade das Schöne am Jûdô? Du betreibst es bereits laut eigener Aussage seit fünfzig Jahren und es gibt immer noch Neues zu entdecken. :D
Herzliche Grüße,

kastow

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tutor!
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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von tutor! »

Atemi-Waza waren immer Bestandteil von Judo und wurden auch nie daraus entfernt.

Atemi-Waza sind lediglich im Randori nicht erlaubt, aber das heißt nicht, dass sie nicht zum Judo gehören würden. Der Wettkampf ist eine Sonderform des Randori - nur eben mit Kampfrichter und einem Sieger am Ende. Ein guter Freund hat mir einmal den Titel der ersten veröffentlichten Kampfregeln des Kodokan (um 1899) übersetzt. Das lautete interessanter Weise etwa: "Kriterien zur Beurteilung von Randori und Wettkampf".

Atemi-Waza wurde der Übungsform "Kata" trainiert. Unter Kata ist aber hier nicht der gesamte zeremonielle Ablauf einer "großen Kata" gemeint, sondern jede Form des Techniktrainings, bei dem die Rollen von Uke und Tori festgelegt sind. Im Gegensatz zum Randori, bei dem beide durcheinander Tori sind (ran=Durcheinader/Chaos, dori kommt dann von Tori, Reaktivator hat es in einem Beitrag einmal erklärt)

Es gibt eine Bemerkung Kanos in seinem Vortrag von 1889, wo er erläutert, dass man für Randoriformen, bei denen geschlagen wird, Handschuhe anziehen würde. In einem späteren Aufsatz (nach meiner Erinnerung aus den 1920ern) schreibt er, dass er daran denken würde, Atemi-Waza wieder in das Randori zu integrieren, was aber nicht erfolgt ist. Es blieb bei der Beschränkung auf Kata. Auch darüber wurde hier schon geschrieben, ist also nichts Neues.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von Ronin »

@yag
auch im Kodokan Judo von Kano selbst sind Beschreibungen von den Atemi-Waza enthalten. In der neuesten Version zwar nur noch ganz oberflächlich, aber enthalten. Es würde keine Sinn machen, darüber was zu schreiben, wenn es nicht dazugehören würde.
Oder anders: Weil es im Wettkampf verboten ist, wird zwar kaum noch gemacht (innerhalb DJB), es ist aber trotzdem Judo.

Judo ist ja prinzipiell alles, was effizient ist. Lediglich für die sportive Auseinandersetzung muss man einschränken, sonst wird es unpraktikabel, daraus jetzt zu folgern, dass alles andere dann kein Judo ist, halte ich für eine unzulässige Schlussfolgerung.

na da habe ich wieder ein Fass aufgemacht...
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Fritz
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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von Fritz »

Mit freundlichem Gruß

Fritz
yag

Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von yag »

Danke Fritz,
mein Judobild ist gewaltig aus den Fugen geraten. Ich werde die Judo-Zeitung wahrscheinlich abonnieren. Vielleicht ist Katawettbewerb ein möglicher zweiter Bildungsweg für mich, nur verstehe ich den Wettbewerbgedanken nicht, siehe Seite 4 mit Bild der deutschen Mannschaft. Insbesondere da ihr schreibt, Meister Kano hat Judo als Kampfkunst oder als eine Art Lebenskunst konzipiert und verstanden wissen wollen.

Ich blicke wirklich nicht mehr durch, würde mein Enkelsohn jetzt sagen.
Lin Chung
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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von Lin Chung »

Hallo Yag

sollich dich mal richtig verwirren? Judo war zuerst Kriegskunst, dann Kampfkunst und heute gibt es auch den Sportgedanken.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von kastow »

Vorsicht Nobby, jetzt wird das Eis dünn. In welchen Kriegen wurde Jûdô denn eingesetzt? Ich wüsste nicht, dass nach 1882 noch Schlachten in der Art geschlagen wurden, dass Jûdô hätte kriegsrelevant sein können.

Seoi-nage anno 1915 gegen die dicke Bertha vor Paris, ein amüsanter Gedanke ;)
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von Reaktivator »

yag hat geschrieben:Insbesondere da ihr schreibt, (...)
@yag": Wen meinst Du denn mit "ihr"? (Verfasser des Artikels im Judo-Magazin? Forumsteilnehmer?)
Wenn Du einmal länger hier im Forum bist, wirst Du feststellen, daß dies ein Platz ist, wo sich sehr unterschiedliche Menschen austauschen - und zwar auch mit durchaus sehr unterschiedlichen Meinungen.
Ein pauschales "ihr" läuft da zwangsläufig ins Leere....
Ein Forenmitglied ohne Signatur ist wie ein Forenmitglied ohne Namen.
(Alte Internet-Weisheit, frei nach "Reaktivator")
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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von Lin Chung »

Nene, Carsten

du weisst doch, den Namen Judo gab es schon vor Kanos Judo. ;)

Die Jikishin-Ryu nannte ihre Kunst ebenfalls "Judo"......
Grüße
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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von kastow »

Kanô erwähnt, dass er von Jikishin-Ryu das Prinzip Seiryoku zen'yô übernahm. Aber für eine Übernahme von Techniken gibt es m.W. keine Belege. Und Kanô soll die Meister dieses Ryu in den Kôdôkan aufgenommen haben - aber auch hierzu sind mir keine Belege bekannt.
Zuletzt geändert von kastow am 18.06.2009, 07:25, insgesamt 1-mal geändert.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von Lin Chung »

Kanô erwähnt, dass er von Jikishin-Ryu das Prinzip Seiryoku zen'yô übernahm. Aber für eine Übernahme von Techniken gibt es m.W. keine Belege. Und Kanô soll die Meister dieses Ryu in den Kôdôkan aufgenommen haben - aber auch hierzu sind mit keine Belege bekannt.
Les den Satz nochmal in aller Ruhe. Da steht nichts von Techniken usw., sondern vom Namen.
Grüße
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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von kastow »

Schon klar. Aber yags Frage bezog sich auf Kanôs Kôdôkan-Jûdô (zwei Dehnungsstriche).

Nicht vergessen: Das hier ist das Jûdôforum nicht das Dentô ;)
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von Lin Chung »

Hallo Carsten
aber auch hier steht ganz oben Geschichte des Judo. Von daher... ;)
Grüße
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Re: Das neue Judo-Magazin kommt mit einem historischen Thema

Beitrag von kastow »

Aber innerhalb eines Themas sollte m.E. schon eine klare Linie eingehalten werden oder eben eine ausführliche Erklärung folgen. Yag ist nach eigener Aussage schon sehr verwirrt. Darum bemühe ich mich, für Klarheit zu sorgen.
(@Nobby: nichts gegen deine Ausführungen, nur eine Info-Ergänzung)
Herzliche Grüße,

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