Judo in jedem Alter

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

caesar
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Judo in jedem Alter

Beitrag von caesar »

http://newyork.cbslocal.com/2017/09/29/sweet-spot-judo/

Das Maximalalter für offizielle IJF-Events ist 80 Jahre, hier sehen wir einen 83jährigen und einen 92jährigen auf der Matte im Mit- und Gegeneinander.

Ist es noch gut in diesem Alter für den Shiai auf die Matte zu gehen?

Auch wenn es hier doch eher Randoricharakter hat, habe ich dort doch immer wieder etwas bedenken. Sicherlich muss man hier auch den Einzelfall abwegen, aber über 80 finde ich schon immer etwas seltsam. Mit 70-76jährigen habe ich häufiger auf der Matte zu tun, allerdings sieht das noch etwas gelenker aus, als auf diesem Video.
Holger König
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Re: Judo in jedem Alter

Beitrag von Holger König »

Es steigt nicht nur das erreichbare Lebensalter der Menschen, sondern auch das Alter für viele Aktivitäten. In meiner Kinderzeit ging man mit dem Rentenalter tatsächlich in den Ruhestand. Heute holen viele mit erreichen des Rentenalters die in der Jugend versäumten Dinge nach, wie z.B. Reisen mit Schwerpunkten Sport, Fernwanderung, Zelten usw., was früher undenkbar war. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, wann die IJF die Alterklassen bis 80 Jahre und über 80 Jahre offiziell und getrennt einführen wird.
Und wenn wir eines Tages zwischen 70 und 80 (hoffentlich noch aktiv auf der Matte) sein werden, dann wird die Diskussion darum gehen, ob man mit über 100 noch auf eine Judomatte darf.
HBt.
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Cool

Beitrag von HBt. »

Holger,
Du gibst Dich also der Illusion hin, dass Du noch das Renteneintrittsalter erreichen könntest :rofl.

Wie blauäugig Du bist(?) - bist Du etwa kein Berufspendler und nicht täglich >12h Hochleistungsstress ausgesetzt, boah muss es doch vielen Menschen einfach nur gutgehen (auf Kosten anderer Menschen).

Grüße,
HBt.
Jupp
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Re: Judo in jedem Alter

Beitrag von Jupp »

Caesar schreibt: "Auch wenn es hier doch eher Randoricharakter hat, habe ich dort doch immer wieder etwas bedenken. Sicherlich muss man hier auch den Einzelfall abwegen, aber über 80 finde ich schon immer etwas seltsam. Mit 70-76jährigen habe ich häufiger auf der Matte zu tun, allerdings sieht das noch etwas gelenker aus, als auf diesem Video."
Ich bin jetzt auch bald 70 Jahre alt und habe überhaupt nicht das Gefühl, dass mein Judo ungelenk aussieht. In Japan habe ich im Maronouchi-Judo-Club mit über 80-jährigen trainiert und die haben mich im Randori durchaus sehr schön werfen können (ich habe auch nicht mit "dicken Armen" gesperrt). In meiner "Oldie-Gruppe" (von 18-über 80) ist der älteste Teilnehmer 83 Jahre alt. Er nimmt allerdings - wie ich zumeist auch- nicht mehr am Randort oder an Wettkämpfen teil.

Wer auch in fortgeschrittenem Alter gerne Randort macht oder sogar an Wettkämpfen teilnehmen möchte, der sollte dies tun. Allerdings ist das Risiko, sich zu verletzen (weil man nicht mehr so beweglich und sicher ist) durchaus erhöht. Aber "seltsam" finde ich das nun wirklich nicht - vielleicht außergewöhnlich, bemerkenswert, unglaublich, unerwartet...

Ansonsten gilt "Bewegt ÄLTER werden mit Judo" ist eine wirklich tolle Sache, die man jedem, der im Alter etwas für sich tun möchte, nur empfehlen kann.

Jupp
HBt.
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Judo in jedem Alter (das ICH-Zeitalter)

Beitrag von HBt. »

(...)
außergewöhnlich, bemerkenswert, unglaublich, unerwartet...

Ansonsten gilt "Bewegt ÄLTER werden mit Judo" ist eine wirklich tolle Sache, die man jedem, der im Alter etwas für sich tun möchte, nur empfehlen kann.

Jupp
+1

Dem schließe ich mich gerne an. So wünsche ich mir das für uns alle, ein Wunsch (die Realität sieht [sehr wahrscheinlich] ganz anders aus).

HBt.

Psst
und da wir momentan wieder alle sehr ehrlich zu einander sind: Bürger (meistens männlichen Geschlechtes) die jeden Tag "pendeln", also so wie ich 3h von 24h abziehen müssen etc.pp., müssen sich entscheiden, ob sie aktiv "bewegt älter werden" wollen (durch und mit Judo) oder eine Familie (Ehefrau und Kinder) führen ... sagt man führen dazu???

Familie, pendeln, 9h Erwerbstätigkeit ... und gesund alt werden
schließt sich heute leider gegenseitig komplett aus.

Wenn ich hier im Forum schreibe "ich übe täglich", dann stimmt dieses ---> doch es handelt sich um eine improvisierte Notlösung (und beinhaltet direkt kein Judo), Judo geht nur am Wochenende. Am geeignetesten halte ich dafür den Sonntagvormittag.

Welche Truppe trifft sich von uns 50jährigen am Sonntag, na? Jeder hat einen trifftigen Grund abzusagen, also nichts als eine Ausrede. Andere Judoka zu überzeugen, am Wochenende zu trainieren, habe ich mittlerweile aufgegeben.

Was ist uns mehr wert, die Familie oder der Judosport? Beides ist nur noch sehr schwer unter einen Hut zu kriegen. Ja hätten wir das Ladenschlussgesetz* noch und eine Mittagspause, hätte Ließchen Müller nicht einen SUV und Termine im Kirchenvorstand ... etc.pp.

Ach wäre das schön.
*einkaufen nur in der Zeit von 8Uhr - 13Uhr & 15Uhr - 18Uhr, samstags nur bis 12Uhr, möglich.

Für jedes Problem'chen existiert eine Lösung: Klimaanlagen, ein noch größerer SUV, noch mehr Licht, alles muss noch heller werden, Hörgeräte, Sehhilfen, titanbeschichtete Implantate, Lärmschutzverglasung, ... mittlerweile Blaulichtfilter-Brillengläser damit wir wieder den ganzen Tag in unsere Lichtquellen (Monitor, PC, Laptop, Verkersampeln, Baustellen-Blitzlichtgewitter) starren können... und zur Zerstreuung wird ein Krieg geführt.

Die Stollwerk-Schokoladen-Romantik ist ebenso Schnee von Vorgestern sowie die Bonner-Republik.

Also bitte nicht gegenseitig belügen und etwas vormachen.

Es wird Ausnahmen geben, also weltweit wird auch schon einmal ein aktiver Judo-Rentner mit 80+ auftauchen
und fertig, das war es dann auch schon.

Könnte ich Judo als Dienstleistung buchen, also einen Uke und eine mobile Matte ---> würde ich dieses sofort tun.
HBt.
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"Bewegt älter werden mit Judo"

Beitrag von HBt. »

Ich bin jetzt auch bald 70 Jahre alt und habe überhaupt nicht das Gefühl, dass mein Judo ungelenk aussieht. In Japan habe ich im Maronouchi-Judo-Club mit über 80-jährigen trainiert und die haben mich im Randori durchaus sehr schön werfen können (ich habe auch nicht mit "dicken Armen" gesperrt). In meiner "Oldie-Gruppe" (von 18-über 80) ist der älteste Teilnehmer 83 Jahre alt. Er nimmt allerdings - wie ich zumeist auch- nicht mehr am Randort oder an Wettkämpfen teil.
Lieber 'Jupp',
mir drängen sich ein paar Fragen auf:
1) trifft sich die OldieTruppe 18 bis 80+ mehrmals zum Training in der Woche (Mo, Di, Mi, Do, Fr) oder nur einmalig für 90 Minuten (Matten müsst ihr bekanntlich nicht auf- und abbauen)
2) kann man damit rechnen, dass größten Teils immer alle Mitglieder zum Üben kommen
3) gibst Du den Ton an (bestimmst also federführend das Programm) oder gestaltet Ihr im Wechsel den Trainingsabend (jeder kommt verantwortlich einmal an die Reihe)
4) wann beginnt das gemeinsame Training (Dojo-Zeiten)
5) existiert ein Konzept, wie führt Ihr "das Programm und Eure Gruppe" in die Zukunft (auch eine OldieTruppe benötigt Nachwuchs!)

?

Wer profitiert von Eurem Engagement am meisten?

Gruß,
HBt.

PS
Eine sehr persönliche Frage noch: warum nimmst Du die Übungsform RANDORI nicht mehr (grundsätzlich) wahr? Für mich gibt es dafür nur eine plausible Erklärung: ihr verwechselt Randori mit Kräftemessen (dem Kampf), dabei sollte doch der verantwortungsvolle Umgang mit dem Übungsgerät Mensch, insbesondere ... ;-) Du verstehst mich schon ... im Vordergrund stehen!

6) ist Randori im OldieTraining noch vertreten?

Benötigt man diese Übungsform noch um "bewegt älter zu werden" oder existieren alternative Aufgabenstellungen?

#
Randori - schult irgend etwas besonders gut,
ist aber eben auch eine Herausforderung (sie anzunehmen, sich ihr zu stellen ---> schafft das Plus, den Mehrwert ... eben auch für den Alltag),
und ist letztendlich (doch) nur eine Wortschöpfung.

Als Herausforderung und Rahmen (im Sinne von lernen u. auch lehren) sollte man Randori auch im Alter nicht ausklammern.
HBt.
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Wie Greise seht ihr nicht aus :-)

Beitrag von HBt. »

http://www.gjc.de/gjc_judo_senioren.htm
www (Pkt.) gjc.de/downloads/Trainingsplan.pdf

Judo in jedem Alter; gefällt mir, 90 Minuten am Freitagabend ist besser als gar nichts - und bestimmt kann man euer Dojo auch ganz individuell nutzen.
Jupp
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Re: Judo in jedem Alter

Beitrag von Jupp »

Hbt. "drängen sich ein paar Fragen auf:
1) trifft sich die OldieTruppe 18 bis 80+ mehrmals zum Training in der Woche (Mo, Di, Mi, Do, Fr) oder nur einmalig für 90 Minuten (Matten müsst ihr bekanntlich nicht auf und abbauen)
2) kann man damit rechnen das größten Teils immer alle Mitglieder zum Üben kommen
3) gibst Du den Ton an (bestimmst also federführend das Programm) oder gestaltet Ihr im Wechsel den Trainingsabend (jeder kommt verantwortlich einmal an die Reihe)
4) wann beginnt das gemeinsame Training (Dojo-Zeiten)
5) existiert ein Konzept, wie führt Ihr "das Programm und Eure Gruppe" in die Zukunft (auch eine OldieTruppe benötigt Nachwuchs!)
Wer profitiert von Eurem Engagement am meisten? "
1) Wir haben am Montag und am Freitag eine Gruppe für "ÄLTERE". Montags wird (fast) immer noch "Kopfball" gespielt (ca. 20 Min.). Da sind die Teilnehmer ganz "wild" drauf...
Freitags gibt es von der Organisationsform her eine feste Einteilung: 1. Teil 35-45 Min. Aufwärmen und Technikschulung mit dem Schwerpunkt "Entwicklung der Techniken aus dem korrekten Verhalten von Uke her" - also zumeist aus der Fallübung von Uke her. Diesen Teil plane und gestalte ich. 2. "Freies Training" (ca.25-35 Min.): in diesem Teil üben ALLE Teilnehmer das, was SIE sich vorgenommen haben; die meisten haben sich für diesen Teil schon mit einem Partner VORHER verabredet. Ich stehe nur rum und schaue zu und warte, dass ich für individuelle Themen gefragt werde (Techniken, Übungsformen, Gürtelprüfungen, Danprüfungen, Spezialtechnikverbesserung, Bodentechniken usw.); für den Bereich "Kata" stehe ich auch (eingeschränkt) zur Verfügung, aber ich habe das Glück, dass ein hervorragender Kata-Spezialist häufiger ebenfalls zu meinem Training kommt, dem ich diesen Teil bedenkenlos anvertrauen kann; außerdem haben wir auch einige ältere Judoka (u.a.. unsere beiden Hauptamtlichen), die sich durch ihre Prüfungen zum 2., 3. oder 4. Dan ebenfalls mit den verschiedenen Kata ganz gut auskennen. 3. Teil: Randori - das erste Randori muss von allen am Boden gemacht werden, die folgenden 2-3 Randori können im Stand ODER am Boden gemacht werden (Regel: Stand wird nur gemacht, wenn BEIDE Stand machen wollen!) 4. Teil: Abschlussbelastung - zumeist Laufen mit Kräftigungsübungen dazwischen, aber auch: Sprints mit längeren Erholungspausen (die ich durch die Gruppenstärke steuere: Jünger= weniger Teilnehmer pro Gruppe = weniger Pause; Ältere = mehr Teilnehmer = längere Pausen; Dieser Stundenaufbau hat sich seit mehreren Jahren am Freitag bewährt. Montags verfolgt unser Trainer ein etwas anderes Konzept, was ebenfalls - von durchaus unterschiedlichen Teilnehmern - gut angenommen wird. Da Erwachsene durch ihre familiäre und berufliche Situation - vor allem am Freitagabend - nicht immer regelmäßig zum Training kommen (können!), unterrichte ich NICHT mit langfristigen Konzepten. Jeder Abend hat ein Programm, das an einem Abend abgeschlossen ist und in das man jederzeit ein- und aussteigen kann.

2) Für meine Freitagsgruppe gilt: Ja, alle üben von Anfang bis Ende mit; allerdings: der 83-jährige, der sehr viel beim "freien Training" den Anfängern hilft, verabschiedet sich vor dem Randori in die Sauna! Ich mache unregelmäßig Bodenrandori. Für alle gilt die Regel: Pause macht der, der sie braucht!

3) Für die Freitagsgruppe bestimme ich die Regeln des inhaltlichen Ablaufs.

4) Montags und Freitags 20-21.30 Uhr

5) Unsere "Oldie-Gruppen" sind offen, jeder, der will kann zu jedem Zeitpunkt ins Training einsteigen. Ich versuche auf "Neueinsteiger" oder "Wiedereinsteiger" durch Änderungen meines Eingangsteils Rücksicht zu nehmen und versuche im "freien Training" einen fortgeschrittenen Teilnehmer zu motivieren, mit den "Neuen" die ersten Grundlagen (nach meiner Vorgabe) zu trainieren. Den meisten Nachwuchs erhalten wir aus der Gruppe der Eltern unserer Kinder im Verein, besonders aus der Gruppe "Judo für Gross& Klein", in der Kinder ab 4 Jahren gemeinsam mit einem Elternteil Judo lernen/üben können. Oft ist es so, dass die Kinder aufhören (nach 1-2 Jahren), die Eltern aber weitermachen wollen (oft die Väter) oder die Eltern (oft die Mütter) so lange ihren Kindern nachmittags zugeschaut haben, dass sie selbst interessiert sind, Judo zu erlernen. "Gross&Klein" ist unser bester "Nachwuchs-Pool.

Am meisten profitieren diejenigen, die sich (durchaus längerfristig) auf Dan- oder Kyuprüfungen vorbereiten. Sie bekommen schriftliche Materialien und können sich selber heraussuchen, was sie üben wollen und auch wie viel und wann.

6.) Ja!. s.o.; "Alter" ist ein Begriff, der sehr subjektiv verstanden wird und sich im Judo von 18-80-jährigen verwenden lässt - je nachdem, mit wem und warum man sich gerade vergleicht.

Zum Thema "Randori" kann man mein Verständnis durchaus umfassend und differenziert in folgenden Büchern nachlesen: in "Judo meistern", Bonn 2012, S. 251 - 262 oder "Judo anwenden", Bonn 2010, S. 8-9, 11, 12-15, sowie jeweils am Ende der einzelnen Kapitel (z.B. für den 4. Kyu S.52/53), aber auch S. 86-88 oder ein Kano-Artikel auf S. 170-171;

Jupp

Auch aus unseren "Oldie-Gruppen" haben sich Judoka entwickelt, die in unseren Männermannschaften in der Landesliga und/oder Bezirksliga durch erfolgreich mitgekämpft haben (sie waren aber noch keine 50 Jahre alt!)
HBt.
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Judo am schönen Rheinufer

Beitrag von HBt. »

Jupp hat geschrieben: 1) Wir haben am Montag und am Freitag eine Gruppe für "ÄLTERE". Montags wird (fast) immer noch "Kopfball" gespielt (ca. 20 Min.). Da sind die Teilnehmer ganz "wild" drauf...

Sehr gute Idee - meine Frau und ich haben damals keine Sendung verpasst ;-)
Wenn Ihr das jeden Montag spielt (also als Erstes Euren Geist in Schwung bringt), gehen Euch inhaltlich nicht die spannenden Themen & Fragen irgendwann einmal aus?
Freitags gibt es von der Organisationsform her eine feste Einteilung:
1. Teil 35-45 Min. Aufwärmen und Technikschulung mit dem Schwerpunkt "Entwicklung der Techniken aus dem korrekten Verhalten von Uke her" - also zumeist aus der Fallübung von Uke her. Diesen Teil plane und gestalte ich.
Auch dieser Teil (von Dir) gefällt mir sehr gut und gefiel mir auch schon immer.
+1
2. "Freies Training" (ca.25-35 Min.): in diesem Teil üben ALLE Teilnehmer das, was SIE sich vorgenommen haben; die meisten haben sich für diesen Teil schon mit einem Partner VORHER verabredet. Ich stehe nur rum und schaue zu und warte, dass ich für individuelle Themen gefragt werde (Techniken, Übungsformen, Gürtelprüfungen, Danprüfungen, Spezialtechnikverbesserung, Bodentechniken usw.);
Wirst Du häufig gefragt oder gehst Du auch schon einmal auf Deine Schützlinge (16J. bis 120J.) zu? Du wirst schließlich die Szenerie sehr genau beobachten und bestimmt nicht nur in der Ecke stehen um über Apfelkuchen zu plaudern ;-).

Es findet bestimmt eine Evaluation, eine Reflektion statt. Wie verarbeitest Du 'die Eindrücke und Rückschlüsse' ...?!
für den Bereich "Kata" stehe ich auch (eingeschränkt) zur Verfügung, aber ich habe das Glück, dass ein hervorragender Kata-Spezialist häufiger ebenfalls zu meinem Training kommt, dem ich diesen Teil bedenkenlos anvertrauen kann;
Wir alle kennen Ihn :-), auch hier im Forum ist er eine wichtige Größe -> er taucht sogar als hoher Dan-Träger in Eurem Mitgliederstamm(baum) auf ...

Wenn ich das einmal sagen darf, Du hattest offenbar sehr viel Glück in Deinem Leben ... sagen wir einmal dazu "gute Bedingungen" :-)
außerdem haben wir auch einige ältere Judoka (u.a.. unsere beiden Hauptamtlichen), die sich durch ihre Prüfungen zum 2., 3. oder 4. Dan ebenfalls mit den verschiedenen Kata ganz gut auskennen.
Ich möchte uns gar nicht auf Kata fixieren /reduzieren. An Kata denke ich gerade nicht, wenn ich an 'Jupp' (aka ...) denke. Überzeugt bin ich allerdings darüber, dass Du hier Dein Licht unnötigerweise selbst gerne abdunkelst ;-).
3. Teil: Randori - das erste Randori muss von allen am Boden gemacht werden,
Warum???
Persönlich betrachte ich exakt diesen Teil anders. Warum muss oder sollte beim OLDIE-TRAINING (dem Programm "bewegt älter werden mit /durch Judo" ein Randori-Teil immer in Erdnähe beginnen und dort bleiben ---> ganz klassisch: das Bodenrandori?
die folgenden 2-3 Randori können im Stand ODER am Boden gemacht werden (Regel: Stand wird nur gemacht, wenn BEIDE Stand machen wollen!)
Mit der REGEL bin ich einverstanden, ich kann sie nachvollziehen und verstehe sie.
+1
Doch limitierst Du nicht automatisch Deine Gruppe durch diese Vorgehensweise, verbaust Du Dir und den Mitgliedern nicht etwas ...? Aufrecht (lotrecht) Stehen! und jetzt den KSP in Bewegung zu versetzen ... :eusa_think unter anderen Bedingungen als im Teil 1.
4. Teil: Abschlussbelastung - zumeist Laufen mit Kräftigungsübungen dazwischen, aber auch:
Sprints mit längeren Erholungspausen (die ich durch die Gruppenstärke steuere: Jünger= weniger Teilnehmer pro Gruppe = weniger Pause; Ältere = mehr Teilnehmer = längere Pausen; Dieser Stundenaufbau hat sich seit mehreren Jahren am Freitag bewährt.
Ich verstehe Deinen Standpunkt und den Aufbau (das Konzept) des gemischten, späten Freitagsabend-Trainings ... wünschen würde ich mir zwar einen anderen Aufbau, doch dieser bedingt mehrmaliges Training (Treffen) pro Woche, also drei Tage müssen uns schon zur Verfügung stehen (z.B. Mo, Mi, Fr, plus optional So).

Leider ist (scheint) dieses gegenwärtig nicht mehr machbar (zu sein), deshalb ist Dein Kompromiss eine mögliche Lösung /ein gutes Angebot mit kompetenter Begleitung & Anleitung.
Montags verfolgt unser Trainer ein etwas anderes Konzept, was ebenfalls - von durchaus unterschiedlichen Teilnehmern - gut angenommen wird. Da Erwachsene durch ihre familiäre und berufliche Situation - vor allem am Freitagabend - nicht immer regelmäßig zum Training kommen (können!),
Das sind die üblichen Ausreden, behaupte ich! Denn warum sollte ausgerechnet der FREITAGABEND ein Problem darstellen, wegen der nahen Freiheit*, sprich dem traditionellen Wochenende mit der Familie ... Unsinn.

*endlich findet der Tagesvollzug (Erwerbstätigkeit - moderner Sklave) eine kurzzeitige Unterbrechung und das Leben kann am Sonntagabend beginnen (doch jetzt sattelt man schon seine Pferde um sich Montagmorgen brav zurückzumelden)- ist es nicht so?

Verstehen (akzeptieren) könnte man diesen Umstand nur wenn der betreffende Kamerad "pendelt", sprich bis zum Freitag in Bonn auf Montage stationiert ist und ab 14:30h sich auf die Heimreise nach Passau oder Flensburg auf den Weg macht.

Der Freitagabend scheint allgemein ein übliches Ausschlusskriterium zu sein, doch bei Euch klappt es ganz gut.
unterrichte ich NICHT mit langfristigen Konzepten. Jeder Abend hat ein Programm, das an einem Abend abgeschlossen ist und in das man jederzeit ein- und aussteigen kann.
Verstehe ich - doch ich bezweifele das Du nicht auf dem aufbaust, was Du permanent legst.
2) Für meine Freitagsgruppe gilt:
Ja,
alle üben von Anfang bis Ende mit; allerdings: der 83-jährige, der sehr viel beim "freien Training" den Anfängern hilft, verabschiedet sich vor dem Randori in die Sauna!

Ich mache unregelmäßig Bodenrandori.
Für alle gilt die Regel: Pause macht der, der sie braucht!
Gute Regel, guter Merksatz, guter Vorsatz.
+1
3) Für die Freitagsgruppe bestimme ich die Regeln des inhaltlichen Ablaufs.
Das dachte ich mir schon, was spräche dagegen, qualifizierte TLN mit ins Boot zu nehmen - rein rhetorische Frage, denn es liegt auf der Hand, dass Dein Konzept (& dazu gehört auch der gesamte Aufbau) dieses nicht zulässt (geht einfach nicht*), Freiraum, individueller Spielraum ist integriert und schon gegeben.

*nicht wertend zu verstehen, es ist einfach so
4) Montags und Freitags 20-21.30 Uhr

5) Unsere "Oldie-Gruppen" sind offen, jeder, der will kann zu jedem Zeitpunkt ins Training einsteigen.
D.h. diese Einheit (Angebot) hat keinen KURS-CHARAKTER ...
Ich versuche auf "Neueinsteiger" oder "Wiedereinsteiger" durch Änderungen meines Eingangsteils Rücksicht zu nehmen und versuche im "freien Training" einen fortgeschrittenen Teilnehmer zu motivieren, mit den "Neuen" die ersten Grundlagen (nach meiner Vorgabe) zu trainieren.
+1
:-) Schöne Strategie, anders geht es auch gar nicht "gut".
Den meisten Nachwuchs erhalten wir aus der Gruppe der Eltern unserer Kinder im Verein, besonders aus der Gruppe "Judo für Gross& Klein", in der Kinder ab 4 Jahren gemeinsam mit einem Elternteil Judo lernen/üben können. Oft ist es so, dass die Kinder aufhören (nach 1-2 Jahren), die Eltern aber weitermachen wollen (oft die Väter) oder die Eltern (oft die Mütter) so lange ihren Kindern nachmittags zugeschaut haben, dass sie selbst interessiert sind, Judo zu erlernen. "Gross&Klein" ist unser bester "Nachwuchs-Pool.

Am meisten profitieren diejenigen, die sich (durchaus längerfristig) auf Dan- oder Kyuprüfungen vorbereiten. Sie bekommen schriftliche Materialien und können sich selber heraussuchen, was sie üben wollen und auch wie viel und wann.
Klingt klasse. Euer Beispiel spornt zum Nachmachen an :-).

Meine Frage hatte aber auch noch eine Subebene: ... Du nimmst Dich also völlig selbstlos aus der Gleichung/Betrachtung heraus. In welcher Weise profitierst Du von Eurem blühenden Beet?
6.) Ja!. s.o.; "Alter" ist ein Begriff, der sehr subjektiv verstanden wird und sich im Judo von 18-80-jährigen verwenden lässt - je nachdem, mit wem und warum man sich gerade vergleicht.

Zum Thema "Randori" kann man mein Verständnis durchaus umfassend und differenziert in folgenden Büchern nachlesen: in "Judo meistern", Bonn 2012, S. 251 - 262 oder "Judo anwenden", Bonn 2010, S. 8-9, 11, 12-15, sowie jeweils am Ende der einzelnen Kapitel (z.B. für den 4. Kyu S.52/53), aber auch S. 86-88 oder ein Kano-Artikel auf S. 170-171;
Ich kenne und teile durchaus Dein Verständnis ... auch gehe ich mit Deiner Begriffsdefinition des Alters konform.
Auch aus unseren "Oldie-Gruppen" haben sich Judoka entwickelt, die in unseren Männermannschaften in der Landesliga und/oder Bezirksliga durch erfolgreich mitgekämpft haben (sie waren aber noch keine 50 Jahre alt!)
mmmmmmmmmmmmmmmmmh ?
Würde ich noch einmal einen Start in einer Liga anstreben , nö. Aber die Menge zwischen 18J. und 40J. könnte man bestimmt auch aus einer dieser Gruppen rekrutieren /mit einbinden und motivieren.

Vielen Dank für die umfangreichen Antworten 'Jupp'.

Grüße aus Niedersachsen,
HBt.
HBt.
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Voraussetzungen zielgerichtet entwickeln!

Beitrag von HBt. »

Jupp hat geschrieben:Zum Thema "Randori" kann man mein Verständnis durchaus umfassend und differenziert in folgenden Büchern nachlesen: in "Judo meistern", Bonn 2012, S. 251 - 262
Ich habe mir das vollständige Kapitel Deines Buches eben noch einmal vorgeholt - Seite 251 bis 269 beschreibt umfassend (und für die Zielgruppe angepasst) was man unter Randori verstehen kann,
bzw. uneingeschränkt versteht.

#
" Um Randori als 'freies Judospiel' ausüben zu können, müssen die Judoka in folgenden Bereichen ausgebildet werden:

1. Technikverständnis 2. Situationsverständnis 3. Taktikverständnis 4. Judo-Kondition ... sie müssen die Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit erhalten, um die Dinge zu tun, die sie tun wollen. "

schreibst Du.

Lieber 'Jupp',
wie näherst Du dich dem Punkt "Beweglichkeit erhalten, um zu tun ..."

Es müssen motorische Grundvoraussetzungen gegeben sein, um darauf aufbauend z.B. Deinen Ansatz (der Fallschule, an erster Stelle stehend ... u.s.w.) zielgerichtet verfolgen zu können. Wie gehst Du mit offensichtlichen Schwächen
der 40jährigen Anfänger um; bzw. auf sie ein, um dem Übling Optionen oder auch schon Lösungen für sein spezifisches Problem aufzuzeigen.

Punkt 4
ist ja auch als Versprechen anzusehen, ein Versprechen das der TR/ÜL dem Oldie gibt.



Nachtrag:
Editierungsfehler :-(
Offtopic

Beitrag von HBt. » 20.10.2017, 12:16
Zum Thema "Randori" kann man mein Verständnis durchaus umfassend und differenziert in folgenden Büchern nachlesen: in "Judo meistern", Bonn 2012, S. 251 - 262
Kannst Du schon absehen, ob es den schon so lange erwarteten zweiten Band der Reihe "Judo meistern" noch geben wird. Ich würde mich über dieses komplettierende Buch sehr freuen und der eine oder andere Judoka (hier) bestimmt auch.

Wahrscheinlich scheitert es an der Finanzierung :cry: .

An Daigo Band Drei glaube ich mittlerweile (auch) nicht mehr, gibt es hierzu neue Informationen, die uns Fußbürger hoffen lassen können.
Zuletzt geändert von HBt. am 21.10.2017, 17:29, insgesamt 3-mal geändert.
Jupp
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Re: Judo in jedem Alter

Beitrag von Jupp »

Die wichtigste Antwort zu Deinen zahlreiche Fragen haben ich schon in dem Faden "Bewegt ÄLTER werden mit Judo" vor einigen Jahren gegeben.
Zuletzt geändert von Jupp am 20.10.2017, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
Jupp
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Re: Judo in jedem Alter

Beitrag von Jupp »

Die wichtigste Antwort zu Deinen zahlreiche Fragen habe ich schon in dem Faden "Bewegt ÄLTER werden mit Judo" vor einigen Jahren gegeben.
Hier noch einmal:
"Re: Bewegt älter werden mit Judo
Zitat
Beitrag von Jupp » 20.11.2013, 16:48

Fritz schreibt: "Wichtig wäre natürlich noch "Fallen" nicht als "Problem" zu kommunizieren, sondern als positive Herausforderung."
Da bin ich ganz sicher, dass sich Neuanfänger, Wiedereinsteiger und Dabeigebliebene im Judo der Älteren immer wieder von der Aufgabe, auf einen Wurf korrekt und sicher zu fallen herausgefordert fühlen.
Für uns als Trainer/Judolehrer besteht nun die Aufgabe darin, die dieser "Herausforderung Fallen" angemessenen Übungsformen zu entwickeln (oder anzuwenden).
Man kann dabei a) die Falltechniken ganz herauslassen (Uchi-komi etc.), b) isolieren (d.h. Fallen ohne Partner üben) oder c) in abgesprochenes Üben einbinden (Kata, Yakosoku-geiko).
Eine vollkommen andere Qualität erhält das Fallen für "Ältere" jedoch immer dann, wenn es d) in unabgesprochenen Situationen passiert, unerwartet oder sogar durch Tori relativ unkontrolliert erfolgt, wie es im Randori oder Wettkampf passieren kann. (Vor allem deswegen, weil viele der Älteren entweder wenig oder überhaupt keine Wettkampferfahrung zuvor gemacht haben...)

Der Trainer muss mit genauem Blick für seine "Schützlinge" (die ihm anvertrauten/sich ihm anvertauenden) immer wieder genau überprüfen und entscheiden, welche Qualität des Fallens er dem Einzelnen zutrauen und zumuten kann.
Bei einem "älteren" Neueinsteiger z.B. können schwere Verletzungen ungleich folgenschwerer für zahlreiche Beteiligte (seine Familie, seine Kollegen ...) ausfallen, als dies bei einer gleichen Verletzung bei einem Kind oder Jugendlichen der Fall wäre.
Auch diesen (sozialen, gesellschaftlichen) Aspekt muss ein Judolehrer/-trainer mit im Auge haben, wenn er "Bewegt Älter werden mit Judo" unterrichtet.

Jupp

P.S. In meinem Verein haben sich meine "Oldies" dazu entschlossen, zweimal im Jahr beim "Maipokal" und beim "Nikolausturnier" in Wettkämpfen gegeneinander anzutreten.
P.S. Vielleicht wäre ein Verfahren, dass die Beteiligten selber entscheiden lässt, ob sie sich sicheres Fallen im Kämpfen gegeneinander schon zutrauen, auch bei Anfängern mit dem 8. Kyu eine Alternative...."
HBt.
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Und hier der gekoppelte Verweis dazu ...

Beitrag von HBt. »

Die wichtigste Antwort zu Deinen zahlreiche Fragen habe ich schon in dem Faden "Bewegt ÄLTER werden mit Judo" vor einigen Jahren gegeben.
viewtopic.php?f=6&t=6842&hilit=Bewegt+% ... n+mit+Judo

Vielen Dank 'Jupp',
Du sollst auf gar keinen Fall etwas doppelt schreiben müssen - keine Redundanz, auf gar keinen Fall.

Bevor wir aneinander vorbeireden, alles ist schick & gut (bitte nicht aufregen). Du musst Dich auf die kommende Judostunde vorbereiten ;-) und ich möchte jetzt üben.

JUDO
in jedem ALTER.

HBt.
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Re: Judo in jedem Alter

Beitrag von Holger König »

Bei den Trainingstagen habe ich in meiner inzwischen über 25jährigen Laufbahn (mit knapp 24 begonnen, jetzt 50) folgende Trainingstage-Kombinationen mtgemacht : Mo/Do, Di/Fr und nun schon seit vielen jahren Di/Do. Am Wochenende kein reguläres Training, sondern gelegentlich Wettkämpfe o.ä. Veranstaltungen.
HBt.
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@Holger

Beitrag von HBt. »

Dienstag und Donnerstag

ist ebenfalls eine ganz gute Kombination, am Mittwoch hat man frei ... ! Besser wäre es natürlich, Du würdest täglich trainieren, das bedeutet nicht, dass Du jeden Tag "einen klassischen Judotrainingststundenaufbau*" durchziehst.
Dieses wäre unsinnig und auch fatal.

* so wie viele einmal pro Woche - Vereine dieses tun

Auch wenn wir uns hier nicht im Unterforum Trainingsgestaltung befinden, möchte ich Dich fragen: "wie sehen die beiden Tage (2 mal 90 Minuten) inhaltlich aus und bauen sie in der Folge aufeinander auf?".
HBt.
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Abendstern

Beitrag von HBt. »

Jupp hat geschrieben:
20.10.2017, 13:39
Die wichtigste Antwort (...)

(...) ich unterrichte NICHT mit langfristigen Konzepten. Jeder Abend hat ein Programm, das an einem Abend abgeschlossen wird (...)
Gut!

Lieber 'Jupp',
ich weiß, dass Du nicht gerne auf meine Fragen eingehst, doch Du könntest den LESERN dieses Forums (die Dich nicht kennen und Deine Veröffentlichungen noch nicht gelesen haben) einmal mitteilen
wie nun exakt ...
also an Hand welches Lernträgers Du ... (aber schreibe bitte nicht einfach pauschal 'Judo').

Äußere Dich doch bitte ein einziges mal so, dass der Leser den Eindruck erhält, "am anderen Ende sitzt ein Fachmann" und nicht ein "netter (lustiger) Onkel". Mehr verwertbare Substanz möchte ich zum Beispiel gerne
Deinen Beiträgen entnehmen können. Ein bisschen mehr ...
zum Beispiel könntest Du darüber berichten, was sich inhaltlich abspielt; Du hast eine ganz bestimmte Methodik, doch diese könnte man ein wenig beiseiteschieben und Du könntest stattdessen ein exaktes Bild skizzieren.

Ein Bild, oder mehrere, das/die natürlich im Ganzen auch wieder Deine eigene Methodik (& Ideen, Konzepte) widerspiegelt ... bzgl. der Inhalte nehme ich immer nur Überschriften wahr, illustrieren könntest Du sie mit Beschreibungen dessen, was Du (und die Üblinge) getan hast (haben). Es muss kein Tagebuch sein, keine Jahresdokumentation ... nur ein paar zusammenhängende Beispiele aus dem Godesberger-Übungsalltag der "Oldie-Truppe" :cry:
fundiert, durchaus spezifisch & detailliert ---> über Judo-Slang hinaus.

Übrigens habe ich den anderen Faden (09/2013) komplett noch einmal gelesen, dampft man ihn ein und konzentriert ihn, bleibt fast nichts übrig ... außer Dein Disput mit 'piti(platsch)' und der üblichen Werbung, die Substanz für ein Fachforum fehlt beinahe immer ...

Nicht böse sein. Ihr habt viel Freude, einen tollen Klub und befindet Euch in der Nähe des Schmelztiegels Judo, das ist viel wert - doch es hält nicht ewig ---> wir alle benötigen von Zeit zu Zeit eine Frischzellenkur, die Evolution schreitet stetig voran, unaufhaltsam.

Bitte berichte.
Welcher Stern stand als Motto gestern Abend über Deiner Unterrichtsstunde, persönlich interessiert mich, was Ihr exakt getan habt -und wie, auch das Warum der Auswahl ... (?).

Freundliche Grüße aus Hannover,
HBt.
HBt.
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Voraussetzungen zielgerichtet entwickeln!

Beitrag von HBt. »

Jupp hat geschrieben:
Zum Thema "Randori" kann man mein Verständnis durchaus umfassend und differenziert in folgenden Büchern nachlesen: in "Judo meistern", Bonn 2012, S. 251 - 262
Ich habe mir das vollständige Kapitel Deines Buches eben noch einmal vorgeholt - Seite 251 bis 269 beschreibt umfassend (und für die Zielgruppe angepasst) was man unter Randori verstehen kann,
bzw. uneingeschränkt versteht.

{
" Um Randori als 'freies Judospiel' ausüben zu können, müssen die Judoka in folgenden Bereichen ausgebildet werden:

1. Technikverständnis 2. Situationsverständnis 3. Taktikverständnis 4. Judo-Kondition ... sie müssen die Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit erhalten, um die Dinge zu tun, die sie tun wollen. "
schreibst Du.
}

Lieber 'Jupp',
wie näherst Du dich dem Punkt "Beweglichkeit erhalten, um zu tun ..."

Es müssen motorische Grundvoraussetzungen gegeben sein, um darauf aufbauend z.B. Deinen Ansatz (der Fallschule, an erster Stelle stehend ... u.s.w.) zielgerichtet verfolgen zu können. Wie gehst Du mit offensichtlichen Schwächen
der 40jährigen Anfänger um; bzw. auf sie ein, um dem Übling Optionen oder auch schon Lösungen für sein spezifisches Problem aufzuzeigen?

Punkt 4
ist ja auch als Versprechen anzusehen, ein Versprechen das der TR/ÜL dem Oldie gibt.

#
Wie hältst Du dich fit, als beinahe 70jähriger Judolehrer musst Du doch ein Geheimnis haben ;-) ? Judo!

Möglicherweise kann man diese Punkte oder Fragen einfach nicht im Forum klären :-(, sondern muss sie vor Ort und im Dialog wahrnehmen.

Ich wünsche uns allen ein schönes WE,
HBt.

Psst
Übrigens ist mir jetzt selbst klargeworden, warum Du deiner Gruppe vorschreibst, dass das erste der drei Randoris im Boden stattfinden muss, es steht zwischen den Zeilen in Deinem Buch "Judo meistern". Allerdings ist es mir zu blöd, dem Leser diesen trivialen Umstand zu beschreiben. Man kann das so machen, ich würde allerdings nicht daran festhalten. Jeder wie er mag und es für richtig hält. Der Rahmen ist sicher und Sicherheit schreibst Du groß - doch er ist auch einfach und bequem.

Ist Dir aufgefallen, dass bei Deiner Stundenplanung & Teilung (oft) nur noch 10 Minuten für den Teil 3 (Randori) und den Teil 4 (Abschlussbelastung, so etwas wie Auslaufen mit Kräftigung???) zur Verfügung stehen (?).
HBt.
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Kurz vorm Ende

Beitrag von HBt. »

caesar hat geschrieben:
19.10.2017, 00:05
(...)

Mit 70-76jährigen habe ich häufiger auf der Matte zu tun, allerdings sieht das noch etwas gelenker aus, (...)
Lieber Caesar,

was veranstaltest Du mit der Bevölkerungsschicht 70++ auf der Judomatte ... wie gestaltest Du den Seniorenabend - unterscheidet sich Dein Programm von 'Jupps' Angebot ?


HBt.
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Judo im Alter

Beitrag von HBt. »










...ein paar Videobeispiele



#



... Mifune, irgendwie ganz anders :D


##


... Shioda, Struktur und Organisation - in jedem Alter :D
tutor!
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Re: Judo im Alter

Beitrag von tutor! »

HBt. hat geschrieben:
27.10.2017, 12:37
#



... Mifune, irgendwie ganz anders :D

Als ich zum ersten mal in Japan war, warnte man mich - damals 16 Jahre und 1. Kyu - ausdrücklich davor, einen Trainer im Randori zu werfen, auch wenn es mir ganz einfach möglich wäre. Eimal ergab sich ein derartiges Randori mit einem 7. Dan, der etwa Mitte 50 war. Nachdem er mir mehrfach sehr unkontrolliert gegen das Schienbein getreten hatte und das Training nur noch etwa 10 Minuten dauerte, entschloss ich mich, die Warnungen in den Wind zu schießen und habe den "Sensei" ziemlich demontiert. Das wiederum hatte zur Folge, dass ich im nächsten - und letzten - Randori des Tages des schwersten, stärksten und kräftigsten Kämpfer der Mannschaft zugewiesen bekam. Dieser hatte einen klaren Auftrag, aber nicht mehr viel Zeit ;-)

So ist es in Japan: der ehrwürdige Lehrer ist unantastar und von den Randoripartnern wird eine schöne Fallschule erwartet. Das Setting im Videoclip oben war, dass ein Kamerateam ein Portrait des höchstgraduierten Judoka gedreht hat. Wer dies für ein halbwegs echtes Gegeneinander hält, dem ist nicht mehr zu helfen.

Mifune war zweifellos einer der profiliertesten Judoka in der Geschichte. Aber Wunder konnte auch er nicht vollbringen - wenngleich die Inszenierungen für manche Beobachter etwas anderes erscheinen lassen.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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