zu harter Gegner

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

Antworten
Martin11

zu harter Gegner

Beitrag von Martin11 »

Hallo zusammen,
vieleicht kann mir hier jemand einen Rat geben.
Es geht darum, das ich einen ca. 1 Jahre älteren (13 Jahre) Vereinskollegen habe, der leider in meiner Gewichtsklasse (U14 -44 Kg) ist. Dieser Judoka ist leider körperlich wesentlich stärker als ich. Desweiteren trainiert er 5mal die Woche Doppelstunden (ich trainiere 4 mal die Woche jeweils eine Einheit).
Dadurch, das er eine sehr ruppige Art hat (oft bis an dies Grenzen der Fairniss), fällt es mir sehr schwer (bis jetzt noch nie einen Punkt geholt) mich gegen ihn zu behaupten (auch aus Sorge wegen Verletzungen).
Da ich nun leider in jedem Turnier auf ihn stoße, wollte ich euch fragen,
wie sollte man gegen so einen Gegner kämpfen, um ihn auch mal zu besiegen?
Durch defensive Kampfweise kann ich meistens lange gegenhalten, hole dadurch aber leider keinen Punkt.
Soll ich nun trotz allem versuchen, ins offene Messer zu laufen, um zu punkten ?

Gruß Martin
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5165
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Fritz »

Vielleicht kannst Du ja etwas mehr über seine "ruppige Art"
sagen, damit wir uns eine Vorstellung machen können, wo das Problem liegt.
(Also beschreib seine Faßart, welche Techniken er versucht usw...)

Ansonsten ist eins klar: Wenn es die Möglichkeit bei Euch gibt, mehr zu trainieren,
dann trainiere mehr.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Benutzeravatar
judoka50
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1491
Registriert: 06.11.2006, 13:09
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Kontaktdaten:

Re: zu harter Gegner

Beitrag von judoka50 »

Wichtig wäre auch der Unterschied der Graduierung, bzw. wie lange Du bzw. ihr Judo macht.
Wenn er dann schon so viel Judo in der Woche macht, wie sieht es aus, macht er evtl. auch noch in der verbleibenden Freizeit auch noch Sport.
Wenn Du diese beiden Dinge mal vorab betrachtest, dann kannst Du daraus evtl. schon eine Teilerklärung bekommen.
Dies ist allerdings nicht alles sagend. Es gibt Leute, die talentiert sind und ohne viel Trainingsaufwand das gleiche erreichen, wie jemand der jeden Tag trainiert. Wenn derjenige dann auch genau so viel trainiert, kann er den anderen natürlich allein dadurch schon einholen.
Wozu gehörst Du denn.....
Viele Grüße
U d o
easy
Gelb Gurt Träger
Gelb Gurt Träger
Beiträge: 13
Registriert: 17.02.2008, 21:37
Bundesland: Baden-Württemberg

Re: zu harter Gegner

Beitrag von easy »

sprich mit deinem Trainer darüber, schau Dir seine Techniken an, was sind seine Schwächen und wo liegen deine Stärken. Irgendetwas wird sich schon finden lassen, wie der zu packen ist.

Es geht ja nur um einen Ippon... ;)
Lin Chung
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 2161
Registriert: 20.05.2006, 14:54
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Lin Chung »

Geht es wirklich nur noch darum, gegen einen anderen zu gewinnen?

Man könnte dir die eine oder andere Technik nenne oder zeigen. Aber, wird es genügen?
Du hast ein noch größeres Problem, nämlich dich selbst. Du willst unbedingt gewinnen und steigerst dich da hinein. Da nützt es dir auch nichts, wenn du eine gute Technik lernst, mit
der du ihn bezwingen könntest. Solange du einen Gedanken daran verschwendest, wird es auch damit nicht klappen. Also werde lockerer, denk nicht soviel an ihn, lerne deine Techniken, verbessere sie und werde schneller, explosiver.

Wie heisst ein Buch von O Sensei Kano? Richtig: Mind over Muscle.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Martin11

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Martin11 »

Hallo zusammen,
das Antworten alle eurer Fragen würde zu umfangreich werden, deshalb fasse ich mich kurz.
zu Fritz:
- Ruppige Art: z.B. vor einer Eindrehtechnik mal kurz die Schienbeine blau treten oder nach Uchi Mata
Wurf mal aus Versehen über den Kopf rollen oder vor Tai-otoshi schnell noch einen Kinnhaken usw.
- Faßart: verschiedene
- Techniken: vielseitig

zu Judoka50:
- er blau , ich grün, er 6 Jahre, ich 5 Jahre, er Freizeit?
- er verbissen ergeizig (kann nicht verlieren), ich realistisch ergeizig (kann auch mal verlieren)
- Talent: er Arbeitstier, ich Arbeitstier

zu Lin Chung:
(werde lockerer, denk nicht soviel an ihn, lerne deine Techniken, verbessere sie und werde schneller, explosiver)
- seine Antwort finde ich am besten
- versuche auch schon seit einiger Zeit so zu handeln
- nur sobald jemand (nicht nur ich) eine Wertung (auch schon in normalen Randoris) gegen ihn
erziehlt, dreht er vollig durch und lässt demjenigen keine Ruhe mehr.
- desweiteren ist sein Vater auch Trainer und analysiert jede auftretende Schwäche seines Sohnes,
so daß diese am nächsten Tag beseitigt ist.

Ich weiß, daß es für mich keine einfache Lösung gibt, deswegen wollte ich, wie oben erwähnt, eine rein
devensive Taktik versuchen.

Gruß Martin
Lin Chung
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 2161
Registriert: 20.05.2006, 14:54
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Lin Chung »

Ruppige Art: z.B. vor einer Eindrehtechnik mal kurz die Schienbeine blau treten oder nach Uchi Mata
Wurf mal aus Versehen über den Kopf rollen oder vor Tai-otoshi schnell noch einen Kinnhaken
...man kann Schienbeinschoner tragen. Wenn das Versehen öfters passiert, mal den Trainer drauf anprechen, denn das hat mit Fairness nichts mehr zu tun. Kinnhaken ist nicht erlaubt und sollte sofort reklamiert werden.
Am Besten das Filmen und dann mit dem Trainer und Gegner darüber sprechen, was erlaubt ist und was nicht.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Benutzeravatar
judoka50
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1491
Registriert: 06.11.2006, 13:09
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Kontaktdaten:

Re: zu harter Gegner

Beitrag von judoka50 »

Zunächst sollte Dein Trainer mal vor dem nächsten Turnier dies Problem mit dem KR Obmann besprechen, damit die KR etwas darauf achten. Vielleicht sehen sie die Aktionen als Versehen beim Wurfansatz. Ansonsten hilft auch mal - ähnlich wie beim Fußball - eine übertriebene Reaktion Deinerseits. Man kann mit ein wenig Übung auch Bestrafungen provozieren.
Dein Hinweis - kann auch mal verlieren - in allen Ehren, aber wie sehr Dich das Problem beschäftigt kann man ja lesen. Auch wenn der Hinweis jetzt nicht hilfreich ist, so lange es ein Problem für Dich ist, wirst Du gegen diesen Jungen immer eine Hemmschwelle haben, niemals locker und übersichtlich kämpfen, und damit auch nie schnell reagieren können. Dein Kampfstil wird bei ihm immer von Anspannung geprägt sein. Aus dieser auch meist "durch deinen Griff" spürbaren Anspannung wird er immer seine Vorteile ziehen können, indem er jeden Ansatz deinerseits spürt.
Kontrolliere mal z.b. die Faßart deiner rechten Hand. Du solltest das Revers des Gegners zunächst mit dem kleinen Finger fassen, dann den Ringfinger, den Mittelfinger usw. wie einen Fächer nacheinander schließen. Dann zum Schluß den Daumen und den Daumenballen als Abschluß, mit gerade nach oben zeigenden Daumen darauf legen. Nicht den Daumen zu einem Ring schließen. Wenn Du das machst, geht die Kraft deines Griffes nur in den Daumen und nicht in die Finger. Wenn Du dann so die Hand kraftvoll geschlossen hast, konzentrierst Du dich auf nur darauf, den Griff der Hand beizubehalten und drehst die Hand mit leicht gebeugtem Arm soweit, dass Du mit dem unteren Teil der Hand (Kleinfingerbereich mit Ballen) Kontakt zu Ukes Brust hast. Schließe die Augen und mache mal so Randori - Du wirst überrascht sein, wie viele Bewegungen zu dann spürst.
Mit dem oben erwähnten übertriebenen Reagieren gehört auch, dass Du mal, wenn er wütend wird, übertrieben seine "wütenden" Angriffe mit den Händen abwehrst.
Den Kampfrichtern muss aus deiner Reaktion klar werden, dass sein Handeln keine Angriffe sind.
Schienbeinschoner kannst Du vergessen, die helfen deinem Schienbein, aber nicht Deiner Angst.
Reagiere mal ganz übertrieben auf einen Kinnhaken, indem Du sofort loslässt, Dir Dein Kinn festhälst und auf die Knie fallen lässt. Nimm Dir dazu die Dir zustehende Kampfunterbrechung. Erstens hast Du dann eine Pause zum "abdampfen" und ruhig werden und der Kampfrichter hat Zeit zum überlegen.
Rechne mal den Trainingsvorsprung nach, den er allein schon durch 1 Jahr mehr Judo und dann noch durch den erhöhten Trainingsaufwand, dass ganze dann noch multipliziert mit deiner mittlerweile unbemerkt aufgebauten Hemmschwelle und dadurch verlängerten Reaktionszeit ---
was willst Du da "zur Zeit" erwarten.
Ansonsten, lass Dir evtl. mal so kleine "Schweinereien" erfahrener oder alter Hasen erläutern.
Da gibts eine Menge, die ihm auch zu schaffen machen. Angefangen vom kneifen beim Zufassen, bis hin zur Faust unter dem belasteten Rücken beim Haltegriff usw. usw. zwar nicht mein Ding, da man das meist zurückbekommt, aber vielleicht ne Diskussionsgrundlage für Dich mit ihm und seinem Vater.
Viele Grüße
U d o
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5165
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Fritz »

Martin11 hat geschrieben:- Ruppige Art: z.B. vor einer Eindrehtechnik mal kurz die Schienbeine blau treten oder nach Uchi Mata
Wurf mal aus Versehen über den Kopf rollen oder vor Tai-otoshi schnell noch einen Kinnhaken usw.
Er ist doch ein Vereinskollege? Bevor Du judoka50s taktische Spielchen machst,
sprich ihn einfach direkt beim Training darauf an, daß Du seine Kampfstil unfair findest und
insbesonders als Sauerei, wenn er es bei seinen Vereinskollegen durchzieht.
Ist sein Vater auch Dein Trainer? Den kannste auch dahingehend ansprechen.

An der Reaktion wirste Du merken, wie Du weiter verfahren kannst. Entweder ihm wird sein
Fehlverhalten bewußt und er stellt es Dir gegenüber ab, oder Du kannst frei aus den von judoka50
empfohlenen Möglichkeiten wählen...
Mir gefällt dann das mit den "alten Hasen" am besten, frei nach den Sprüchen:
"Auf nen groben Klotz gehört ein grober Keil" u. "Wie es in den Wald hereinruft, so schallt es heraus".
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Benutzeravatar
Syniad
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 650
Registriert: 28.07.2006, 16:45
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Kontaktdaten:

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Syniad »

Hallo, Martin,

es gefällt mir, wie Du auf die verschiedenen Beiträge hier reagierst. Ich glaube, Du hast Deinem Gegner, der auf jede Art und Weise gewinnen will, schon einiges voraus.
Desweiteren:
Martin11 hat geschrieben: - er blau , ich grün, er 6 Jahre, ich 5 Jahre, er Freizeit?
[...]
- desweiteren ist sein Vater auch Trainer und analysiert jede auftretende Schwäche seines Sohnes, so daß diese am nächsten Tag beseitigt ist.
Hm, falls sich hier jemand gefragt hat, was der Junge in der Freizeit so anstellt, so ist das mit dieser Aussage hinreichend beantwortet. Entweder setzt der sich selbst unter Druck, oder Papi tut das. Und irgendwann hat er sich halt verrannt, und er sieht in Dir nur noch einen "Gegner", der schnellstmöglich in die Matte zu rammen ist.
Das würde ich an Deiner Stelle im Training zu ändern versuchen, wenn Du irgendwie die Möglichkeit hast. Üb mit ihm nach Absprache lockeres Werfen, schnelle Eingänge ohne Gegenwehr (abwechselnd), Yakusoku Geiko halt.
Wenn Du Dir das zutraust (erfordert vielleicht etwas geistige Souveränität ;) ), nimm ihn nach einem Wurf oder einer Bodentechnik, den /die er besonders gut kann und die er auch FAIR ausübt, zur Seite. Sag ihm, dass das echt gut war und ob er Dir das Ding noch mal langsam zeigen könnte. Je nach Deinem und seinem Charakter ist ein zusätzlicher Hinweis: "Ich kann den einfach nicht so gut wie Du" hilfreich oder auch nicht, das musst Du selbst abschätzen.
Wenn Ihr als Vereinskollegen auf einem Turnier seid, seht Euch doch mal GEMEINSAM Kämpfe der anderen an und redet darüber. Frag ihn nach seiner Meinung. Wenn Du meinst, dass er positiv reagiert, kannst Du ja auch mal vor einem Kampf, den Du zu bestreiten hast, mal fragen, wie er denn gegen diesen speziellen Gegner so vorgehen würde. Du hättest das Gefühl, er mache am liebsten Technik x, da könntest Du doch gut Technik y anbringen - oder? Du musst nicht unbedingt tun, was er sagt, wenn es Dir dumm vorkommt - aber Du machst damit deutlich, dass ihr zu einem Verein gehört und zusammen mehr erreichen könnt als gegeneinander. Und dass Du seine Meinung (und damit ihn) schätzt.
Mach aber unmissverständlich klar, dass unfaire Aktionen bei Dir nicht in Frage kommen, weil Du das nicht richtig findest (wenn Du meinst, in dem Moment dick auftragen zu können, weise darauf hin, dass Du Dich über einen solchen Sieg gar nicht richtig freuen könntest).
Das Prinzip dahinter?
In den jungen Mann erst einmal "Ruhe reinzukriegen" und dafür zu sorgen, dass Du vielleicht nicht mehr nur der Gegner bist, sondern auch ein Partner. Diese Grundlage fehlt ihm nämlich ganz offensichtlich. Und Du kommst nicht gleich mit Vorwürfen oder der Moralkeule angelaufen, sondern arbeitest Deine Sicht vom Judo und von Fairness viel subtiler ein. Bevor man jemandem etwas sagen kann, muss dieser gemeinhin erst einmal zuhören wollen.
Das ist nicht leicht und erfordert von Dir eine gewisse Reife!
Ich weiß, dass Judoka50 und Fritz Ahnung vom Wettkampfgeschehen haben. Ich habe das nicht. Der Grund, weshalb ich erst einmal die sanfte Methode vorschlage (wobei Fritz ja auch erst einmal das Reden vorschlägt), ist eher meine Befürchtung, dass, wenn Du zu den gleichen Mitteln greifst, sich das bei ihm mit etwas Pech festigen wird. Wieso sollte er sein Verhalten ändern, wenn doch "die anderen" genauso agieren?
Mit etwas Pech zieht der junge Mann seine Gangart noch mal an, und wenn sein Vater Trainer ist und offenbar sehr ehrgeizig, wird der junge Mann eher mehr "Schweinereien" kennen und anwenden können als Du. Mit anderen Worten: Im "Wettrüsten" wirst Du selbst dann so schnell nicht gewinnen können, wenn Du es willst (und ich fände es nicht besonders schlimm, wenn das irgendwie nicht so richtig Dein Ding wäre ;) ).

So, jetzt hast Du noch eine Option. Was genau Du machen willst, hängt von Dir, Deinem Selbstbewusstsein, dem Charakter des anderen und den Möglichkeiten im Training ab. Vielleicht ist direktes Ansprechen, wie von Fritz angesprochen, die bessere Lösung - vielleicht ist der oben beschriebene Weg "hintenrum" bei ihm und Dir besser geeignet. Vielleicht kannst Du sogar einiges sinnvoll kombinieren. Es wird nur schwer, die "freundschaftliche Schiene" einzuschlagen, wenn Du Dich beim Trainer bereits über ihn beschwert hast - ich fürchte, das geht nicht beides.
Kommt halt darauf an. Ob Du selbst ruppiger werden möchtest oder lieber nicht, kannst Du immer noch überlegen, wenn Reden -direkt oder "hinterhältig / subtil"- nicht gefruchtet hat. Denk drüber nach!

Viel Erfolg!
Sonja
"Begriffe - Fehlschlüssel"
(E. Benyoëtz)
Lin Chung
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 2161
Registriert: 20.05.2006, 14:54
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Lin Chung »

Hallo Sonja

du hast vollkommen recht. Man vergisst sowas meistens. Erst einmal vernünftig und sachlich versuchen. Vielleicht hat der Junge auch keine Freunde im Verein, da er mit Sicherheit auch bei allen anderen ruppig ist.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Benutzeravatar
Eljapano
Orange Grün Gurt Träger
Orange Grün Gurt Träger
Beiträge: 45
Registriert: 23.03.2008, 15:25
Verein: judo tus fehring

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Eljapano »

hi, mein Rat waer: beobachten und zwar richtig beobachten, "jeden" Schritt, wie man so schoen sagt. Das ist wohl nach der besten Moeglichkeit, die wäre Randori ;) (also im allgemeinen Kampf) die 2.beste Moeglichkeit. :D
waza-ari-awasete-ippon
Masakaer
Grün Gurt Träger
Grün Gurt Träger
Beiträge: 72
Registriert: 13.10.2007, 21:03
Bundesland: Bayern

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Masakaer »

Ich finde deine Einstellung gut und alleine das du alles versuchst , um zu gewinnen und sogar im Internet nach Antworten suchst zeigt deine Motivation.

Meine Tipps :
1. Versuche einen Trainer zu finden, der nicht gerade der Vater deines Gegners ist und bitte ihn, euch beim Randori mal zuzuschauen und im nachhinein dir zu sagen, was du verbessern kannst.
2. Ohne mehr Training wird es schwer für dich werden, ihn zu besiegen... Übung macht den Meister...
3. Gerade, weil er sich so aufregt, wenn du ihn mal schmeißt, würde ich als Motivation nehmen mehr zu trainieren.
4. Ich würde es mir zu Nutzen machen, dass er dich genau kennt -> lerne heimlich eine neue Technik, die er von dir überhaupt nicht gewohnt ist und wende selbige überraschend im Wettkampf an. Vorallem wenn du meist defensiv kämpfst , kannst du ihn mit einem plötzlichen Haltungswechsel -> totaler Angriff, evtl. verwirren.
5. Ich kann dir mit deinen 12 Jahren nicht zum Krafttraining raten , aber evtl. solltest du deine Beweglichkeit und Ausdauer steigern, um dich evtl. besser aus seinen Angriffen rausdrehen zu können und länger und vorallem konstant Druck machen zu können.
6. Geb alles und besiege ihn
7. Schreib hier wieder rein, wenn du neue Wettkämpfe bestritten hast, mich interessiert die Story irgendwie ;)

cya MArc
Abelaze
Grün Gurt Träger
Grün Gurt Träger
Beiträge: 75
Registriert: 17.03.2008, 17:52
Bundesland: Berlin
Verein: BCB

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Abelaze »

Es wird immer jemanden geben, der besser ist als du. Klingt ernüchternd, ist es auch. Zumal hier ein Jahr Unterschied besteht. Nimms locker.
Was mich mehr beunruhigt ist die scheinbare Verbissenheit deines "Gegners" beim Randori. Da sollte auch sein Vater wissen, dass Randori (wenn nicht besonders angesagt) ein lockerer Übungskampf ist, bei dem beide mal Techniken ansetzen und ggf. auch ausführen können. Auch der schwächere, bzw. weniger erfahrene Judoka - man soll voneinander lernen. Ein guter Judoka gewinnt nicht nur beim Wettkampf, sondern ist auch ein guter Traininspartner.
Wenn er sich ärgert im Randori geworfen worden zu sein, dann sollte man/er selbst/der Vater an seinem Verhalten arbeiten, denn das klingt nicht besonders charakterbildend, jedenfalls nicht im positiven Sinne.
Steckt den Kerl mal zum Erwachsenentraining, damit man ihm mal die Quittung gibt. Randori bei den Erwachsenen, ohne ihm auch nur den Hauch einer Chance zu lassen (mal mit den eigenen Waffen schlagen) bis er schlapp am Boden liegt und am besten noch meckert, dass man ihm ja keine Chance liess...usw... DANN kann man ihm vielleicht erzählen, dass es anderen so geht, wenn sie mit ihm Randori machen... Mal unabhängig von der Verletzungsgefahr, die bei solch verbissenen Randoris stark ansteigt.
Lin Chung
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 2161
Registriert: 20.05.2006, 14:54
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Lin Chung »

Ein guter Judoka gewinnt nicht nur beim Wettkampf, sondern ist auch ein guter Traininspartner.
..vor allem zeigt er seinem Gegenüber auch mal ein paar Kniffe. Was für beide gut ist. So kann er versuchen sich gegen diese weitergegebenen Tricks etwas auszudenken.
Man lernt voneinander und das ist Judo im Sinne O Sensei Kano.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Masakaer
Grün Gurt Träger
Grün Gurt Träger
Beiträge: 72
Registriert: 13.10.2007, 21:03
Bundesland: Bayern

Re: zu harter Gegner

Beitrag von Masakaer »

Also was ich mal gerne erwähnen würde :
Wenn ich wirklich gegen jemand schlechteren im Randori kämpfe, bin ich besonders engagiert ihm zu sagen, wie er mich werfen kann, was er probieren soll, worauf ich anfällig bin.
1. Dadurch kann ich selbst mehr lernen!
2. Er lernt mehr dadurch -> dadurch bin ich gezwungen noch mehr zu lernen ;P
3. Wir sind Trainingspartner und eine Mannschaft ist nur immer so gut wie ihr schlechtestes Glied

Also wird er seine Quittung früher oder später bekommen, weil er einfach keine anspruchsvollen Gegner im Verein mehr haben wird.
Wie schneidet der Junge bei Turnieren eigentlich generell so ab?
Antworten