zurück zu den Wurzeln

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hhsportandy
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zurück zu den Wurzeln

Beitrag von hhsportandy »

Hallo zusammen!

Ich bin hier neu. Mein Interesse am Judo wurde durch einen Kumpel wiedererweckt.

Mein letzter Wettkampf meiner Laufbahn damals war 1989 die DDR-Meisterschaft.
Zu diesem Zeitpunkt war ich 18 Jahre alt. Dagegen bin ich heute leider schon 36. :cry:

Wenn man von meiner Kondition absieht, dann kann ich nur sagen, dass ich mich fit fühle. Die Kondition war noch nie meine Stärke. In den meisten Kämpfen dauerte es eh nicht lange. :D

Zum Thema Wiedereinstieg kann ich bestimmt bald mitreden. Was den praktischen Teil betrifft.
Bei den organisatorischen Einzelheiten fängt es an. Ohne Startbuch und Zeugnisse muss ich wieder von vorne beginnen??

Was muss beim Wiedereinstieg beachtet werden? Wie sieht es mit Versicherung aus. Für den Fall der Trainingsverletzung oder/ und Wettkampfverletzung. Wie sind die Erfahrungen anderer Wiedereinsteiger aus dem ehemaligen DDR - Leistungssport? Gibt es überhaupt Judoka aus dieser Zeit hier? Ich war in Berlin/Hoppegarten.

Die Antwort ist bestimmt hier irgendwo im Forum versteckt.
Sorry, leider etwas zu viel Such-/ Lesestoff für mich als Neuling.

Mit besten Grüßen Andreas
Zuletzt geändert von hhsportandy am 21.01.2008, 17:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Niedersachsenjudoka
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von Niedersachsenjudoka »

Also ich denke mit der Versicherung gibt es keine Probleme, da du ja ein völlig normales Vereinsmitglied dann sein wirst.

Hast du noch deinen alten Judopass oder Prüfungsurkunden?
Dann wird das überhaupt kein Problem sein, auf den ehemaligen Grad zurückzukommen.

Herzlich Willkommen hier :D
Gruß
niedersachsenjudoka

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Fritz
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von Fritz »

Hast du noch deinen alten Judopass oder Prüfungsurkunden?
Dann wird das überhaupt kein Problem sein, auf den ehemaligen Grad zurückzukommen.
Hat er doch geschrieben, daß er kein Startbuch und Zeugnisse mehr hat.
Hier gilt wie immer: Sich dran erinnern, wann die Prüfung ungefähr war und beim
Berliner Landesverband/Altverein/Prüfer nachfragen. Die alten DDR-Prüfungslisten
sind sicherlich irgendwo noch archiviert. Dann wird einfach ein Judopaß ausgestellt
und die Graduierung eingetragen...

Wenn hhsportandy auf der DDR-Meisterschaft gekämpft hat, dann wird sich sicherlich
noch jemand an ihn errinnern...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Niedersachsenjudoka
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von Niedersachsenjudoka »

18 Jahre lang?
Das glaube ich kaum.
Gruß
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hhsportandy
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von hhsportandy »

Danke, Danke

habe gerade ein paar alte Urkunden gefunden.
von den Meisterschaften und so.

Startbuch und ähnliches nicht. :(
Bin mir nun sicher: als 18 Jähriger bei der letzten DDR- Meisterschaften der Männer in Potsdam
habe ich den 5. Platz (offene Klasse) gemacht.

Dann muss ich doch ins Archiv. :)

Ja es sind 18 Jahre her. Hatte damals abgeschlossen. "Ganz oder gar nicht" war mein Motto.
Ich hörte zu diesem Zeitpunkt mit dem Leistungssport auf.
Der Beruf war wichtiger. Die Wende machte den Sport nicht einfacher.
Egal, das alles war einmal.

Nun kribbelt es wieder mächtig. ;)
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von judoka50 »

habe gerade ein paar alte Urkunden gefunden.
von den Meisterschaften und so.
auch eine von einer Prüfung??
Viele Grüße
U d o
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Fritz
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von Fritz »

auch eine von einer Prüfung??
War in der DDR nicht üblich, ne Prüfungsurkunde zu haben...
(gut - bei Dan-Prüfungen weiß ich es nicht, aber ich nehme mal an, daß
hhsportandy Kyu-Prüfungen meint)
Prüfungen wurden ins Startbuch eingetragen und damit wars dann auch gut...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von hhsportandy »

Fritz hat geschrieben:
auch eine von einer Prüfung??
War in der DDR nicht üblich, ne Prüfungsurkunde zu haben...
(gut - bei Dan-Prüfungen weiß ich es nicht, aber ich nehme mal an, daß
hhsportandy Kyu-Prüfungen meint)
Prüfungen wurden ins Startbuch eingetragen und damit wars dann auch gut...
Das scheint wirklich so zu sein. Habe einen Trainingskumpel aus alten Zeiten kontaktiert. Der teilte mir leider mit,
dass sie beim alten Verein alles vernichtet hatten. Folglich ist es für mich die A.-Karte. :cry:
Reichen eventuell auch Zeugen?? (Glaubwürdige)

Was soll`s, ist nicht meine Schande, eventuell gegen einen Weissgurt zu verlieren. :D

Schade trotzdem.
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von Lin Chung »

Ich denke mal, wenn man mehrere Zeugen auftreiben kann (natürlich Judoka, die noch aktiv sind),
hätte man bessere Karten. Vielleicht findet man ja auch den Prüfer und kann ihn als Zeugen benennen, wenn er sich erinnert.
Zuletzt geändert von Lin Chung am 22.01.2008, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von Patrick »

Zeugen zählen nichts, selbst dann nicht, wenn sie bereit sind, eine eidesstattliche Erklärung abzugeben. Das wurde in einem befreundeten Verein gerade so durchexerziert. :?

Das kann aber von LV zu LV variieren, denke ich.
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hhsportandy
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von hhsportandy »

hallo zuammen,

Mein erstes Training habe ich hinter mir. Das war schön und erschreckend.
Schön, daß die Technik ohne groß zu überlegen kam. Freute mich richtig, den ein oder anderen Griff und Wurf auszuprobieren.

Mein größter Feind ist echt die Kondition. Nach einer Runde Scheintod mit "Lungenbluten".
Hammer. Ich hoffe das gibt sich bald. Wenn dann bin ich guter Hoffnung bei der "Ü30" mitzumischen.

Trainer meinte: eine "Schande, daß ich weiss trage".

"Veteranensport" heißt neu anfangen, wenn du keine Beweise für deine Gürtelfarbe hast.
Hab ehrlich gesagt keine Lust alles noch einmal zu machen.
Dann mach ich halt nur "Mattenfitness". Was für mich zählt ist die Leistung und der Fitnessgedanke. Dieses ist nicht an die Gürtelfarbe gebunden. :-)) :ironie3

Damals mit 14 Jahren war ich mit orangem Gürtel 2. bei der DDR-Meisterschaft geworden.
Da hatten die anderen den Blauen.... .

Weiteres später.
Lin Chung
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von Lin Chung »

Damals mit 14 Jahren war ich mit orangem Gürtel 2. bei der DDR-Meisterschaft geworden.
...müsste sich doch irgendwie beweisen lassen.
Trainer meinte: eine "Schande, daß ich weiss trage".
...wenn er wirklich besser ist, sollte man prüfen, was der Schüler noch kann. Kein Weissgurt oder Anfänger kann ohne weiteres die Würfe, Haltegriffe usw. vom orangenen Gurt.
Sollte der Schüler das können, sollte man ihm die Möglichkeit geben, diesen zu wiederholen und bei Bestehen den nächst höheren Gurt machen zu lassen.

Meine Meinung.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von Mitesco »

Hallo hhsportandy,

Eine ermutigende Nachricht eines Judoveteranen aus einem Nachbarland. (Entschuldige also mein Idiom, hoffentlich ist meine Rechtschreibung nicht zu grausam...!)
Ihre Geschichte vom 20. Januar hat mich total angesprochen.

Ich habe vor drei Monaten auch wieder angefangen, nach einer Pause von etwa 29 Jahre...
Ich hatte meine Prüfungsurkunden sorgfältig aufbewahrt und konnte deswegen gleich wieder anfangen mit dem braunen Gurt. Ja ja, das klingt schön, aber so war es nicht.

Ich mußte mich den anderen vorstellen am Anfang des Trainings, und war dabei so klug, mich nicht meines Braungurtes zu rühmen, sondern demütig zu bemerken, daß mein Körper so biegsam wie ein Bügelbrett sei. Da haben wir alle mal richtig gelachen.

Manche Techniken verlernt man nie, und es macht noch immer Spaß wie damals, habe ich bemerkt. Das war die positive Nachricht. Aber auch die einzige. Die negative Nachricht war meine Kondition... da habe ich etwas total falsch eingeschätzt! Ich meinte, ich könnte ohne Mühe die Treppen eines Hochhauses besteigen, mein Garten umgraben, radfahren und also auch wieder Judo machen. Ein Fehler!

Es war schön wieder auf die Matte zu stehen, aber mein größtes Problem war mein Übermut. Nach drei Runden Bodenrandori musste ich Pause machen, überhitzt und schwindelig. Ich war total erstaunt. Nicht die Biegsamkeit war die große Enttäuschung, aber die Kraftanstrengung. Besser gesagt: die Unmöglichkeit dazu...

Später stellte sich heraus, daß ich keine Muskelschmerzen hatte, sowie mein Sensei und die andere Vereinsmitglieder es erwartet hätten, aber schon erhöhten Blutdruck. Deswegen ist mein Wiedereinstieg gleich beim ersten Training noch weiter verzögert, bis die Medikamente ihre Arbeit machen und mein Arzt mich wieder für das Training gutachtet.

Was habe ich gelernt beim ersten Training? Daß ich vor meinem Wiedereinstieg eine ärztliche Untersuchung hätte machen müssen. Das war blöd von mir. Aber auch daß die Gürtelfarbe so gut wie nichts bedeutet, wenn man so lange nicht auf dem Tatami gestanden hat. Wiedereinsteigen ist sowieso Geduld üben. Langsam anfangen, nicht gleich alles mitmachen, die Techniken wieder zu eigen machen. Und erst mal Kondition aufbauen. Mein Sensei und ich, wir haben meinen ersten "Auftritt" im Dojo mit Lächeln noch mal evaluiert. Wir hoffen, daß der zweite Versuch besser abläuft. Beherrschter und behutsamer. Mit Geduld bis - wir hoffen innerhalb eines Jahres - ich wieder auf die Braungurtebene gerate. Aber wenn es länger dauern sollte, ist das auch kein Problem. Hauptsache ist, Judo macht Spaß. Braungurt oder Weissgurt, von vorne anfangen muß eigentlich jeder, der längere Zeit nicht auf der Matte war...

Trotzdem hoffe ich, daß Sie nach eine Übungszeit - mit oder ohne Urkunden - eine Grüngurtprüfung bestehen können. Ich meine, das sei fair. Zeugen sind kein wichtiger Beweis als eine Prüfung, wobei Sie beweisen können, daß Sie des grünen Gürtels würdig sind.
Zuletzt geändert von Mitesco am 04.02.2008, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.

Mitesco (http://www.mitesco.nl)

"Man kann man sagen, dass die Lehre von Judo einen aus der Tiefe der Verstimmung in ein Stadium energischer Tätigkeit mit einer frohen Hoffnung in die Zukunft führen kann." Jigoro Kano
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hhsportandy
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Re: zurück zu den Wurzeln

Beitrag von hhsportandy »

@Mitesco

Richtig. Dem kann ich nur Beipflichten. :danke

Mein Glück, dass ich seit 2000 also schon 8 Jahre wieder athletisch im Aufgebautraining bin. Was mir dennoch fehlte, was sich nicht durch andere Methoden trainieren läßt, ist die spezielle Kondition. Alle Achtung, das kann einem ganz schön die Qualität versauen.

Mein Grundsatz diesbezüglich als Physiotherapeut:

Wenn ich kurz vorm Aufgeben bin, dann wird ausgesetzt. Es bringt nichts, sich bis zur völligen Erschöpfung auszupowern. So sind Unachtsamkeiten wie Verletzungen vorprogrammiert. Das bedeutet nicht, dass ich mich schone. Im Gegenteil, ich überlege und beobachte, was ich mache und wie es mir geht. So klappte es mit der Athletik.

Ein guter Sportler arbeitet nicht jeden Tag 100 %. Regelmäßige und gute Trainingsreize braucht der Körper. ---> es ist eine Gradwanderung 8)

Spass muss beim Sport bleiben. Die Motivation bringt die Leistung.

Ich berichte weiter.
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