Jûdô Inyo Ryu?

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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Fritz:
Danke Dir - das war die ganze Zeit mein Ziel, dies zu erreichen.
Daher auch mein bewusst formulierter Hinweis auf mich als Vorbild, den einige verstanden haben.
Ich akzeptiere, dass Tom für viele ein Vorbild ist, genau so wie ich es auch für viele bin.
Ich habe versucht in vielen Bereichen, was ansich nicht meine Art ist, mich auf das Niveau von Tom und St. Herold zu begeben. Dies in der Hoffnung, dass sie beide ein wenig an sich und ihrer Ausdrucksweise arbeiten und, wie Du sagst, wieder zu reinem Informationswert zurückkommen. Ich glaube, dass Tom dies zwischenzeitlich auch so verstanden hat, auch wenn wir immer wieder aneinander geraten.
(Habe mal in einem anderen Bereich geschrieben - Beispiel: Verhalten der Alpha - Männchen).

St. Gregor: Lin Chungs Hinweis
Zitat:
Andererseits können kleine Einheiten sehr straff organisiert werden, da der Weg von der "Führung" zur "Basis" kurz ist.
Wobei aber auch die Fehler einer einzelnen Führungsperson sich auf die Basis auswirkt. Doch gegen Fehler ist man meistens nicht gefeit, da menschlich.
Kann man nicht treffender formulieren.
Da wird schnell aus einem Vorbild ein Führer, vor allem wenn man ihn nicht zwischendurch mal angreift und kritisiert. Denn das ist die einzige Möglichkeit seine Anhänger auch ein wenig zu sensibilisieren. Denn wie schnell passiert es, das ein Führer sonst irgendwann rechts und links seines Weges nichts mehr sieht oder akzeptiert, weil er nur noch sein Ziel vor Augen hat.

Allerdings möchte ich dann immer noch die anfängliche Graduierungsfrage offen lassen. Mir ist dies, natürlich aus Sicht eines durch "Arbeit" im Verband groß gewordenen Judoka, der nur mit der von euch kritisierten Verleihungspraxis groß geworden ist, leider immer noch nicht klar. Vermute Du hast in der Aufregung, bzw. wegen der vielen anderen Themen eine Erklärung einfach vergessen - oder?
Viele Grüße
U d o
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

@judoka50:

judoka50 hat geschrieben:Danke Dir - das war die ganze Zeit mein Ziel, dies zu erreichen.
Dann mußt Du Dir aber auch die Bitte gefallen lassen, nicht in
jedem der fachlichen Fäden, auf jede noch so "kleine Spitze"
von Tom "einzurasten" 8-)

Ich denke, auch Deine Standpunkte bzgl. Judo und
Verbandsarbeit usw. sind
mittlerweile ebenfalls sehr deutlich und ausführlich nachlesbar ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Klar - dann halte ich mich selbstverständlich nun auch daran.

War nur der Meinung, dass dies in diesem Foren Bereich
noch "ein wenig" erlaubt war, bzw. hatte es vielleicht für
mich so daraus erlesen. Sorry.


[Fritz: Dieser Faden (in dem wir gerade hier diskutieren),
setzt sich ja thematisch mit Toms Verein und seiner Seite auseinander.
Er ist sozusagen der Anfang und durchaus die richtige Stelle,
um gewisse Grundsatz-Diskussionen (weiter) zu führen,
so denn noch Bedarf dafür da ist...
Mit "fachlichen Fäden" meinte ich den Rest, insbesonders
den Technikteil. Da passen solcherart Diskussionen dann einfach
thematisch nicht hin...]
Viele Grüße
U d o
st.gregor

Judo Inyo Ryu

Beitrag von st.gregor »

@ judoka50
Ok, noch ein letztes Mal: Toms eigene Graduierung ist keine "unseres" Verbandes, sondern eine des (ehemals seriösen) DDK e.V.. Diese wurde zwar zwischenzeitlich "offiziell" aberkannt (das DDK und insbesondere sein Präsident können ähnlich gut mit Kritik umgehen wie viele DJB-Offizielle), dass darf uns allerdings herzlich egal sein (ansonsten würde das dem Wort Dan-"Verleihung" eine völlig neue Dimension geben). Toms Graduierung wird von dem von uns als Großmeister akzeptierten Frank Thiele (9.Dan) anerkannt, womit sich nach den Regeln einer Kampfkunst (nein, Udo, nicht dein Sport) jede weitere Frage nach der Seriosität verbietet.
So und nun ein letztes Mal:
In der KJK gibt es (bislang) keinerlei Verleihung von Dangraden. Bis zum 7.Dan sollen diese nur durch Prüfung erworben werden. Und bevor uns Udo jetzt wieder was in den falschen Hals bekommt: Nein, Tom selbst hat keine Prüfung zum 6.Dan abgelegt (vor wem auch?), allerdings darf ich dir versichern, dass er die Prüfung zum 6.Dan nach unserer Prüfungsordnung (siehe unsere Homepage) ohne Probleme bestehen würde. Könntest du das auch, Udo? Ganz ehrlich? Und genau das ist der Grund, warum uns deine Graduierung ebenso suspekt ist wie dir unsere. Ist für uns kein Problem, da wir offenkundig nicht das gleiche machen, wieso sollten wir uns etwas aus der "Anerkennung" des jeweils anderen machen? Es interessiert dich ja auch nicht, ob der DKV deine Graduierung anerkennt und was der macht (Sportkarate) ist deinem Judoverständnis wahrscheinlich näher als "unser" Judo.

Mit freundlichen Grüßen


Stephan
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remy-otoshi
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Beitrag von remy-otoshi »

Hallo Stephan,

ich glaub, ich stehe gerade ein wenig auf dem Schlauch, habe ich das jetzt richtig verstanden:
Also Tom hat vom DDK den 6. Dan verliehen bekommen, ihn aber wegen was auch immer aberkannt bekommen. Trägt ihn aber weiter, da er von Frank Thiele anerkannt wird? :kA
Gruß, remy-otoshi
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tom herold
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Off Topic: Graduierungen

Beitrag von tom herold »

@Udo: Ich hatte eigentlich keine Lust mehr, darauf einzugehen, sehe mich aber veranlaßt, das jetzt doch noch einmal zu tun - auch wenn es mir lästig ist.
Was Stephan schon sagte, möchte ich ein wenig präzisieren (obwohl ich prinzipiell keinerlei Anlaß habe, meine Graduierungen zu erklären oder mich irgendwie dafür zu rechtfertigen!)
Erstens habe ich meine Grade zu DDR-Zeiten abgelegt (den 4. und 5. Dan in den 90er Jahren), zweitens hat mir das einstmals seriöse DDK im Jahre 1998 für "herausragende Verdienste um die Verbreitung des Jûdô"
den 6. Dan verliehen
(steht so auf der vom Präsidenten Dieter Teige eigenhändig unterzeichneten Urkunde) - obwohl ich nur um Anerkennung dieser Graduierung gebeten hatte, denn ich trug den 6. Dan zu dieser Zeit schon ein Jahr lang.
Verliehen wurde mir dieser Grad (denn außer in unserem Verband kenne ich keine Jûdô-Organisation, welche Grade oberhalb des 5. Dan prüft) u.a.
durch die International Society of Traditional Jûdô
(Sitz in Tokyo und den USA)
Nebenbei: Aufgrund meiner Tätigkeit als Referent bei internationalen Lehrgängen bspw. in England usw. wurden mir des öfteren Dan-Grade angetragen, die ich allesamt höflich aber bestimmt abgelehnt habe.
Man kann jedoch nicht immer ausweichen - und so kam es, daß gleich drei Organisationen (übrigens international tätig) mir diese Graduierung umhängten.
Ich habe mit diesem Grad nie rumgeprotzt - und ich habe mich anfangs sehr unwohl damit gefühlt. Nachdem ich jedoch sehen mußte, mit welcher Selbstverständlichkeit so mancher, der diesen (oder einen höheren) Grad im Jûdô trägt, seine kümmerlichen Kenntnisse als Maßstab für "gutes Jûdô" ausgibt ... kam mir dieses Unwohlsein abhanden, und zwar schlagartig.
Zum Schluß noch dies: erstens werde ich mich nicht noch einmal auf eine "Rechtfertigung" meiner Grade einlassen.
Zweitens - und nur das zählt!! - gehen wir den traditionellen Weg. Das bedeutet, daß mein Sensei Frank Thiele (9. Dan Jûdô, ehemals Vizepräsident des ehemals angesehenen, ehemals seriösen DDK) öffentlich erklärt hat, ich trüge diese Graduierung zu Recht. Damit erübrigen sich alle Debatten. Denn wer soll darüber befinden, wenn nicht dieser hochgraduierte Jûdôka, der selbst von seinen Feinden als extrem seriös eingestuft wird?
Sodann ein Letztes: Es gibt in unserem Verband keinerlei Verleihungen von Dan-Graden.
Selbst jene Kämpfer, die als meine Schüler diverse Titel erkämpften, werden dafür nicht mit dem nächsthöheren Dan-Grad belohnt.
Mit erkämpften Titeln meine ich bspw. den mehrfachen Sieg im Vale Tudo / Grappling bei den World Games in Barcelona 2005, wo Gerold Bauer im Schwergewicht der Männer alle Kämpfe vorzeitig gewann.
Ich denke da auch an Ralph Paulat, der mehrfach den Baltic Cup im Freefight gewinnen konnte ...
Da die Anforderungen bei solchen Kämpfen höher sind als bei Jûdôturnieren (es ist eben auch erlaubt zu treten, zu schlagen, Beinhebel anzuwenden usw.) sehe ich die Wertigkeit solcher Turniere auch als höher an. Prinzipiell aber ist es "old school Jûdô", was da abgeht.
Ich habe jetzt keine Lust, hier diverse Titel, welche meine Schüler erringen konnten, aufzuzählen - nur so viel: es sind drei Weltmeistertitel dabei, errungen bei seriösen Veranstaltungen des Allkampf/Freefight/Vale Tudo.
So, nun warte ich ja nur darauf, daß irgendjemand uns erzählt, das alles sei ja gar kein "richtiges" Jûdô, sondern "Jiu Jitsu" ...

@Udo: ich hoffe, deinen Wissendrang bezüglich meiner Graduierungen befriedigt zu haben. Vielleicht ist es mir auch gelungen, deine Vorurteile ein weiteres mal zu bestätigen - keine einzige dieser meiner Graduierungen wurde beim DJB erworben.
Damit habe ich dir doch ein schönes Argument geliefert, mit dessen Hilfe du meine Glaubwürdigkeit infrage stellen kannst ...
Freundliche Grüße
Tom

PS: Auf unserer HP ist unsere gesamte Graduierungsordnung veröffentlicht - bis hin zur Prüfung für den 8. Dan.
Schaut euch mal an, was man bspw. für den 6. Dan können und wissen muß, und dann fragt euch mal, wer von den euch bekannten Trägern einer solchen Graduierung diesen Anforderungen gerecht werden würde ...
Tom
tom herold
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Off Topic: Graduierungen

Beitrag von tom herold »

Hallo Remy-Otoshi, wir hatten es gewagt (eine recht große Gruppe von interessierten Jûdôka) bei den Wahlen zum Präsidenten des DDK im Jahre 2003 einen Gegenkandidaten zum ewigen Erbpräsidenten Dieter Teige aufzustellen.
Nachdem wir massive Satzungsverstöße seinerseits offenlegen konnten, kam es zur Abstimmung, die er knapp gewann - und die offensichtlich manipuliert wurde, als es um die Auszählung der Stimmen ging.
Daraufhin trat der (eigentlich neutarale) Rechtsanwalt, der den Posten des Rechtsberaters und Rechtsvertreters des DDK innehatte, unter lautem Protest aus dem DDK aus - und zwar noch in derselben Sitzung.
Da es nicht möglich war, die abgegebenen Stimmen korrekt von jemandem auszählen zu lassen, der unbeteilgter Dritter war (das wurde mit abenteuerlichen Begründungen verweigert) verließen auch wir unter Protest das DDK.
Pikant dabei: drei Jahre nach unserem Austritt (!!) erließ Erbpräsident Dieter Teige eine Verordnung (an der Mitgliederversammlung vorbei!), welche besagte, daß jeder, der aus dem DDK austritt, automatisch alle Graduierungen verliert.
Das gibt doch dem Begriff der "Verleihung" von Dan-Graden eine ganz neue Dimension, nicht wahr?
Die "Aberkennung" von Dan-Graden als politisches Mittel ist zudem ein juristisches Nullum, da man sie vor Gericht nicht durchsetzen kann.
Auch wurde für die Grade ja eine Leistung erbracht - vorrangig auf der Matte. Diese Leistung will man im Nachhinein bei politisch Unbequemen für ungültig erklären ...?
Und genau solche Dinge sind es, die mich den Kopf schütteln lassen.
Was ist nur aus dem Jûdô von Jigoro Kano geworden?
Dieter Teige erklärte übrigens öffentlich und vor Zeugen auf dieser denkwürdigen Versammlung: "Dan-Grade haben nichts mit der Leistung des so Geehrten zu tun, Sie sind nur ein Mittel zur Durchsetzung politischer Interessen."
So, und da wundern sich einige, daß ich mit derlei Organisationen nichts zu tun haben will?
Und nochmal zu Frank Thiele: reicht euch nicht, daß der Mann den 9. Dan trägt? Wer sonst (wenn nicht er!) sollte denn das Recht haben, jemandem einen Dan-Grad zuzuerkennen oder zu verweigern?
Grüße
Tom

PS: Ich sag es nochmal - es waren insgesamt drei Organisationen, welche mir den 6. Dan umgehängt hatten. Das DDK war nur eine davon.
Wichtig ist mir aber nur eines - ganz traditionell hat Frank Thiele als mein Sensei meine Grade anerkannt und bestätigt. Was kümmert es mich da, ob andere ihm zustimmen oder nicht?
Mal unfreundlich formuliert: es kümmert mich doch auch nicht, ob der kasachische Dackelzüchterverband meinen Führerschein oder mein Uni-Diplom anerkennt ...
Tom
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ctjones
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Re: Off Topic: Graduierungen

Beitrag von ctjones »

tom herold hat geschrieben:Mal unfreundlich formuliert: es kümmert mich doch auch nicht, ob der kasachische Dackelzüchterverband meinen Führerschein oder mein Uni-Diplom anerkennt ...
Tom
So, können wir jetzt bitte das Thema schließen?!!!? Es wurde alles gesagt und alle drehen sich im Kreis!
Dieser Thread wird zugemüllt, das macht keinen Spaß mehr zu lesen!!! :angry4 :irre

[Fritz: Dieser Faden bleibt erstmal offen.
Und niemand muß ihn lesen ;-)
Muß sich dann aber auch niemand beschweren, wenn Beiträge ähnliche
Inhalts aus anderen Fäden "verschwinden" 8) ]
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
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remy-otoshi
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Beitrag von remy-otoshi »

Hallo Tom,

heiliger Bimbam, was eine Geschichte!

Darf ich nochmals nachhaken (ich will damit keine Wertung abgeben und auch nicht um Rechtertigungen bitten, sondern nur informativ):
Du hast den 6. Dan erst einmal von zwei Organisationen verliehen bekommen (welche ist das außer der International Society of Traditional Jûdô? - meine weibliche Neugierde ;) ) und ein Jahr danach hast Du beim DDK angefragt, ob sie Dir diesen 6. Dan anerkennen? Warum war Dir das wichtig? Und warum hast Du den gleichen Antrag nicht auch beim DJB gestellt (die beiden waren da ja immerhin schon 8 Jahre auseinander)?

Die Geschichte mit Austreten und dabei Dan verlieren ist schon ziemlich hanebüchen und und hört sich nach Keulenschwingen mit dem Q-Tip an ...

Tom, ich möchte Deine Verdienste und schon gar nicht die Kompetenz von Frank Thiele in Frage stellen: Für mich stellt sich nur ganz neutral die Frage, ob jeder mit dem 9. Dan per se andere mit niedrigerem Dangrad höhere Grade anerkennen oder verleihen können sollte. Warum erkennt Frank Thiele einen Dangrad in traditioneller "Ryu-Weise" an (was einer Verleihung gleichkommt), obwohl es bei Euch doch keine Verleihungen gibt?

Nochmals: Ich möchte bewußt nicht werten - aber verstehen möchte ich das schon gerne...
Gruß, remy-otoshi
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Basti
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Beitrag von Basti »

Finde remy-otoshi hat da ein Paar sehr interessante Fragen gestellt, würde
mich da auch über eine Antwort freuen.
Weiter würde ich gern etwas über Frank Thiele erfahren, er ist mir leider so
garkein Begriff (ok ich kenne ehrlich gesagt namentlich kaum Judo-Größen)
Gibt es irgendwie ne Biographie von ihm oder sowas in der Art. Würde gerne
mehr über seine Verdienste und seine Laufbahn erfahren.
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Hallo remy-otoshi
Warum erkennt Frank Thiele einen Dangrad in traditioneller "Ryu-Weise" an (was einer Verleihung gleichkommt), obwohl es bei Euch doch keine Verleihungen gibt?
Normalerweise bräuchte Tom ja nur die Prüfung zum 6. Dan wiederholen, um sie im neuen Verband zu bestätigen. Da er ihn schon hat, warum soll er nochmal bei Null anfangen?
Wenn Frank Thiele erkannt hat, dass Tom das Zeug zum 6.Dan hat, dann kann er den auch anerkennen. Das ist eine Gewissenfrage.
Ich sehe in dem Vorgang keine Verleihung.

Gruss
LC
Grüße
Norbert Bosse
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remy-otoshi
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Beitrag von remy-otoshi »

Verleihung oder Anerkennung sei mal dahingestellt: Kraft welcher Position darf er das? Weil er den 9. Dan hat? Und sich Tom als Schüler auserkoren hat?

(Nochmals für alle: Keine Wertung, nur sachliche Frage!)
Gruß, remy-otoshi
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Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Hallo remy-otoshi

welchen Dan-Grad muss man haben, um einen niedrigen Grad zu prüfen?
Zumindest muss man mindestens einen Grad höher sein, als der vom Prüfling angestrebte Grad. Mal nicht nach DJB-Regeln, sondern nach Kampfkunst-Regeln. Besser wäre natürlich, noch einen zweiten Prüfer dabei zu haben, um das Ergebnis zu bestätigen.

Dann käme da noch die Frage, ob derjenige, der prüft auch als Prüfer zugelassen ist. Fragt sich nur in welchem Verband.

Er hat einen eigenen Verband und kann über wohl und wehe entscheiden.

In den Kampfkünsten ist es nicht wie im Kampfsport. Ihr müsstet das langsam trennen. Es gibt andere Regeln.

Gruss
LC
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Beitrag von remy-otoshi »

Wie die Regeln im DJB sind, weiß ich ja, genau deshalb frage ich doch so neugierig nach!
Also gilt bei beiden Verbänden erst einmal: Der Prüfer muss mindestens einen Grad höher sein als der angestrebte Dangrad des Prüflings.

Bei uns drei Prüfer, dort einer oder zwei Prüfer, wovon ich ausgehe, dass die die jeweiligen Prüferlizenzen ihres Verbandes haben.

Das ist bei Prüfungen, ok.

Aber was ist da bei Tom passiert? Darf nach den Regeln dieses Verbands ein Sensei seinem Schüler "vereinbar mit seinem Gewissen" einen Dan anerkennen? Weil er halt der Sensei ist? Ist das so richtig? Wenn nein, bitte ich um Erklärung.
Gruß, remy-otoshi
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Beitrag von Lin Chung »

Hallo remy-otoshi
Also gilt bei beiden Verbänden erst einmal: Der Prüfer muss mindestens einen Grad höher sein als der angestrebte Dangrad des Prüflings.
Das sagte ich nicht so. Ich habe das verallgemeinert, da es in vielen KKsten so ist. Ob das nun so auch in Toms Verband so ist, sollte nachzulesen sein.

Lassen wir das mal mit Tom und seinem Sensei Frank Thiele.

Hier etwas Erklärung. Aber bitte jetzt nicht das Geschriebene mit eben Genanntem gleichsetzen. Das wird bestimmt anders sein.
---------
Also, es ist in vielen KKsten die Regel, dass jemand, der jahrelang eine KK trainiert und einen hohen Grad erlangt hat, irgendwann einen eigenen Verband gründen will. Wenn er das nötige Fachwissen hat, funktioniert das auch. Dieser Verband muss sich nicht an den anderen Verbänden orientieren. Der Gründer kann eigene Regeln aufstellen, nach denen er trainieren, prüfen und anerkennen will. Er kann die Anzahl Schülergrade und Meistergrade festlegen. Zu guter letzt kann er sich den höchsten Grad zuerkennen. Wer will ihm das verbieten, es ist sein Werk. Wenn er nun einen guten Schüler hat, dann kann er ihn auch entsprechend graduieren. Er kann auch Seiteneinsteiger aus einer anderen KK eine Graduierung zuerkennen, wenn diese seine Prüfungsinhalte erfüllen. Genauso kann er Leute aus einem Verband, dem er mal angehört hat, dessen derzeitigen Grad zuerkennen.
und, und, und ...
-----
Meine 2 Cent zum Unterschied Kampfkunst und Kampfsport.

Gruss
LC
Grüße
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Beitrag von judoka50 »

Tom - zunächst mal vielen Dank für die Mühe. So langsam blicke ich auch durch.
Vorab mal - die nachfolgende Stellungnahme soll Dich nicht treffen, ist nur zur allgemeinen Information:

Die Differenzen DDK sind vermutlich hier bei der Dichte der Vereine und Menge der Mitglieder in der Auswirkung noch größer gewesen und dadurch auch schneller durchgestanden. Das Du dich davon abgewandt hast, ist verständlich. Ist hier in NRW vielen so gegangen und viele sind "gruppenweise" ausgetreten. Wir haben hier schon während der laufenden Prozesse, durch die dem Sport eine Wahnsinnsumme an Geldern und Mitglieder verloren gegangen ist, 1991 das NWDK gegründet, welches mit dem NWJV und dem DJB eng zuammen arbeitet.
Dies ist, wie in anderen Landesverbänden auch, für die Aus- und Weiterbildung - Richtung Prüfungswesen - zuständig. Ungeachtet der Tatsache, dass das DDK keinen Prüfungsauftrag mehr hatte wurden in einigen Vereinen und von einigen Prüfern, teils auch aus Unwissenheit der Trainer oder Vereinsvorsitzenden, weiter unter dem DDK Prüfungen abgenommen. Um dieser Sache Herr zu werden, wurden dann Pässe, in welche ab einem bestimmten Stichtag noch Eintragungen seitens des DDK vorgenommen wurden, für ungültig erklärt, da es sich um einen Pass des DJB handelt und das DDK keinerlei Funktion mehr für den DJB ausüben durfte.
Ich habe jetzt nicht mehr die genauen Rechtskraftdaten bzgl. des Prozess DJB / DDK im Kopf. Könnte mir aber vorstellen, das zum Zeitpunkt Deiner Verleihung diese schon vom DDK allein, also ohne Zustimmung des DJB erfolgte. Wenn die dann etwas zurücknehmen, was - nicht böse gemeint - eh nicht von Bedeutung ist, können sie das natürlich auch.
Wär die Verleihung vorher, während der Verbindung mit dem DJB geschehen, währe sie vermutlich auch vom DJB ausgesprochen worden und dieser hätte sie anerkannt. Dies ist ein Umstand der vielen Vereinen, teilweise auch DAN Trägern, die sich wieder dem DDK anschließen, nicht bekannt ist. Vereine, die sich dem DDK anschließen, gehören nicht den "offiziellen" Landesverbänden und darüber weder dem LSB noch dem DJB an. Dieser Hinweis nur insoweit, da das DDK mit viel Aufwand auf Mitgliedersuche ist. Es ist also - von Seiten des offiziellen Judo Sportes aus gesehen - immer noch eine Vereinigung ohne Funktion für den DJB.
Prüfungen usw. die dort abgelegt werden, sind bei einem Wechsel in den Bereich des DJB zunächst, bis zur Anerkennung durch Funktionsträger der DJB Landesverbände, ohne Gültigkeit. Diese haben die Möglichkeit den derzeitigen Kenntnisstand, ähnlich wie bei einem Wechsel von einer "privaten Schule" zum DJB, durch eine Überprüfung zu bestätigen.
Tom - im Grunde genau so, wie ihr es umgekehrt auch macht und wie es auch im Sinne des Sportes auch sein soll.

Mit den restlichen Fragen und Antworten kämpfe ich noch ein wenig, lese weiter mit und versuche immer mehr zu verstehen.
Viele Grüße
U d o
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Also in der Grundsatzordnung heisst es:
......bei Dan-Prüfung mind. 3 Prüfer. Bei Dan-Prüfungen können nur solche Prüfer
eingesetzt werden, die mindestens den von den Prüflingen angestrebten Dan-Grad besitzen.
Der Vorsitzende der Kommission sollte höher graduiert sein.

Vorab mal - Tom solange ich, genau wie remy-otoshi einige Nachfragen habe, werte sie einfach mal als solche und nicht als Kritik an Dir und Deinem Können.!!

Ist Frank Thiele noch für einen Verband oder ähnl. tätig, in dessen Namen er die Anerkennung ausgesprochen hat, oder hat er es aufgrund Deines Wissens und Eurer langjährigen Bekanntheit für Dich und Deinen Verein/Verband gemacht? Ähnlich wie Lin Chung es beschrieben hat.

Wie ist denn Dein Verhältnis zum SHJV - bin da zwar nicht so auf dem Laufenden, aber es sieht auch so aus, als hätte man dort auch ein Dan Kollegium innerhalb des Verbandes, unter Ablösung vom DDK gegründet. Auch wenn Du hinter Deinem Verein steh'st würde es mich mal interessieren, wie man sich zu einer Anerkennung Deiner Graduierung stellen würde.
Viele Grüße
U d o
Basti
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Beitrag von Basti »

Ich hab mal ne grundlegende Frage:
Ich hab mal gelesen, dass das DDK als einziger Verband einen Vertrag mit dem Kodakan hat und damit eigentlich auch als einziger wirklich das Recht hat Dan-Grade zu verteilen. Ich weis nicht ob das stimmt also wenn jemand dazu nähere Infos hat, wäre ich schon interessiert.

Und nun noch eine Frage an judoka50:
Wer hat denn den DJB zum "offiziellen" Verband gemacht, hat da der Kodokan oder sonst irgendeine höhre Organisation gesagt: "Die offizielle Vertretung des Judo's in Deutschland hat der DJB". Irgentwo muss ja dieses Recht herkommen, mich würde nun interessieren woher. (auch du solltest das nicht als Kiritk an dir oder dem Verband sehen, die Frage dient nur das ich schlauer werde :D )
BadenIkkyu

Vewrbreitung des KJK Judo/inyou ryu Judo

Beitrag von BadenIkkyu »

Kurze prägnante Frage an Tom & Co: Wo in Baden-Württenberg gibt es einen Verein, der nach Eurem Stil arbeitet.
Ich würde gern meinen DJB
Braungurt "erweitern"
tom herold
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Beitrag von tom herold »

ich bedauere, daß es hier wieder mal um mich und meine Graduierungen geht und nicht um Sachfragen des Jûdô.
Ich bitte jedoch um Verständnis, daß mir ein wenig daran liegt, diese Fragen zu klären, um Mißverständnisse zu vermeiden.
Zunächst mal: nicht ich habe damals das DDK um "Anerkennung" meiner Graduierung gebeten, sondern das DDK in Persona des Herrn Präsidenten suchte mich heim.
St. Gregor war damals Bundesgeschäftsführer des DDK, lernte mich anläßlich eines Lehrgangs kennen und wollte mich daraufhin unbedingt im DDK haben - eine Meinung, der sich der ewige Erbpräsident erst einmal anschloß. (Was habe ich mir von Dieter Teige Lobeshymnen auf mein Wissen und Können anhören müssen!!)
Ich ahnte damals nicht, wie es um das DDK bestellt war.
St. Gregor versuchte pflichtgetreu, den Laden zusammenzuhalten. Ihm tat es Frank Thiele gleich, der Vizepräsident des DDK war (sein Vater war Gründungsmitglied gewesen!).
Von Anfang an war ich - wie etliche andere - eigentlich daran interessiert, einen aktiven Verband auf die Beine zu stellen und den Kurs der gepflegten Stagnation zu verlassen.
Das wiederum nahm uns der Herr Präsident sehr übel.
Übrigens - die Initiative zur Verleihung des 6. Dan ging dabei nicht von mir aus - wozu auch, ich hatte das Ding doch schon.

Zum DJB: ich war nie Mitglied dieser Organisation. Das lag daran, daß ich nicht einverstanden war, wie die Dinge im Jahre 1990 gehandhabt wurden.
Ich war - wie so viele - Mitglied des Deutschen Judoverbandes der DDR gewesen und wurde nicht gefragt, ob ich akzeptiere, mal eben so über Nacht rechtsverbindlich Mitglied einer anderen Organisation zu werden.
Auch habe ich es als peinlich und sehr, sehr beschämend empfunden, wie kurz nach der Wende brav beschlipste Anzugträger bei uns einfielen und uns nun zu erklären versuchten, was wir all die Jahre im Jûdô völlig falsch gemacht hatten.
Ebenso peinlich fand ich es, wie Jûdôka, die ich als Vorbild angesehen hatte, nun eifrig ihren Kotau vor den Anzugträgern ausführten - der Lohn war in vielen Fällen (ich war dabei und habe es erlebt!!) der nächsthöhere Dangrad, der nun viel mehr wert war - es war ja schließlich ein "West-Dan".
Das hat mich traurig und wütend gemacht.
Und so suchte ich eben im Ausland nach Jûdô-Meistern, um weiterzulernen.

So, nochmal zu Frank Thiele: ich wiederhole es, was bitte sehr will man denn noch mehr, wenn man einen 9. Dan (selbst vom Kodokan bestätigt!) in den eigenen Reihen hat?
Wer sollte denn diesen Mann an Kompetenz übertreffen?
Abgesehen von seiner Graduierung war er über dreißig Jahre hinweg der einzige europäische Schüler der Jûdô-Legende Tokyo Hirano.
Also bitte - wer, wenn nicht er sollte denn das Recht haben, Grade zu vergeben, bspw. durch Prüfung? Und wer, wenn nicht er, sollte denn das Recht haben, anderweitig abgelegte Grade zu verifizieren?
Wer Frank Thiele kennt, weiß, wie sachlich und akkurat er an solche Dinge herangeht.
Eines ist sicher: Es gibt wohl kaum jemanden, der mir so knallhart sagen würde wie Frank Thiele Sensei, wenn ich meine Graduierung nicht durch Wissen und Können rechtfertigen würde.

Ich hoffe, daß es nun genug ist, nachdem eure - wie ich finde recht unpassende - Neugier befriedigt wurde.
Auch hieran kann man sehen, wie sehr sich das Sportjudo vom traditionellen Jûdô unterscheidet - kein Schüler des traditionellen Jûdô würde einem Meister so indiskrete Fragen stellen und so penetrant auf deren Beantwortung drängen.
Wie ihr sehen könnt, habe ich geduldig hingenommen, was bei uns ein unentschuldbares Fehlverhalten wäre.
Nun würde ich es begrüßen, wenn ihr eurerseits akzeptieren könntet, daß bei uns die Dinge eben sehr viel anders laufen als im Sportjudo.
Ich hoffe, daß wir uns gegenseitig davon überzeugen konnten, daß man beide Wege nur sehr bedingt vergleichen kann - und daß man die Maßstäbe des einen eben nicht an den Weg des anderen anzulegen vermag.
Freundliche Grüße
Tom
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