Gewinnen durch Verlieren?

[gada]

Was meint ihr: ist es besser viele Kämpfe zu machen aber auch viele Niederlagen zu kassieren, oder wenige Kämpfe und dementsprechend weniger Niederlagen (z.b. nicht auf höherklassigere Turniere gehen). Wie wirkt sich das auf die Psyche aus, verliert man Selbstvertrauen oder baut man es auf?

[Ippon]

Das hängt in erster Linie wohl von der persönlichen Einstellung ab.
Vom Prinzip her kann man wohl schon sagen, dass man aus Niederlagen nur lernen kann. Aber dafür weit zu einem Turnier zu fahren und einen ganzen Tag zu opfern um einmal für 10sec zu kämpfen, ist aber dann doch eher uneffektiv. Da geht man doch besser zu einem Verein zum Training, wo man weiß, dass da starke Kämpfer sind.
Was aber auch schon was bringt, ist die Erfahrung zu erleben, wie es bei einem Großturnier abläuft z.B. auch im Ausland. Das lohnt sich auf jeden Fall, mal so was mitzumachen, auch wenn man nur fliegt.

Überlegst Du ob Du zum RR-Pokal gehen sollst ?

[gada]

@Ippon

Genau...
Wobei mir die Zeit erstmal egal ist...

[Ippon]

Geh ruhig hin so schlimm ist das da nicht.

[Daniel-son]

Ich versuch unseren MU20 das auch immer zu erklären, daß man auch verlieren können muß und nur daraus lernen kann... leider ist der Ehrgeiz, auf Turniere zu fahren, bei einigen unserer "jungen" Herren nicht besonders groß... Eben aus diesem Grund--- "Da verlier ich ja nur!!"

Ich find´s auch wichtig, daß man mal sieht, wie Turniere ablaufen! Daß man sich auch mal selber um die Organisation von Kampfkarten usw. kümmern muß!

Gruß Dan

[Brownie]

Ich finde, dass man bei einem Wettkampf, den man verliert mehr daraus lernt als bei einem, den man gewinnt. Am besten ist, wenn man auf möglichst viele Turniere geht. Denn auch ein verlorener Kampf ist ein Kampf und tausendmal besser als wie wenn man nicht dort war.

Gruß Brownie

[Ares]

so viele wettkämpfe wie möglich mitnehmen.... stärkt dein körper un nach ner zeit auchn charakter un das selbstvertrauen, weil du mit wachsender kampferfahrung auch mehr kämpfe gewinnen wirst.

[dust]

Solange die Motivation unter den Niederlagen nicht leidet: Alles mitmachen, was sich anbietet. Allerdings mit einer Einschränkung: Es macht keinen Sinn, wenn alle meine Kämpfe aus 10-Sekunden-Niederlagen bestehen, also innerhalb der ersten 10 Sekunden der andere Ippon hat. Man sollte zumindest Widerstand leisten können.

Grüße - Hans

[ctjones]

Also dann würde ich mich selbst fragen, ob ich den richtigen Sport mache!!

[micha]

Mein Trainer hat nach einen verlorenen Kampf zu mir gesagt:
Du kannst einen Sieg besser genießen, wenn du auf der Verliererseite warst. Kämpfe weiter um zu siegen!
Allerdings würde ich auch nicht etliche Kilometer zum Turnier fahren um zu verlieren. Der Sieg sollte schon im Vordergrund stehen.....aber so denken deine Gegner auch.

Judoturniere, hat man mir gesagt, sind doch ganz einfach:
Wiegen, kämpfen, den Pokal kassieren und anschließend ins Glasbier-Geschäft....fertig

[Patrick]

(...)
Judoturniere, hat man mir gesagt, sind doch ganz einfach:
Wiegen, kämpfen, den Pokal kassieren und anschließend ins Glasbier-Geschäft....fertig

So ähnlich erzähle ich das meinen Kindern (Judo-Kinder, nicht die eigenen) auch, wenn sie das erste Mal kämpfen gehen:
Angrüßen, werfen, abgrüßen...

[Judomaus]

Am Anfang können einem kleinere Turniere sicherlich sehr gut aufbauen. Oder wenn man eine längere Verletzung- bzw. Ferienpause hatte.
Wenn man aber wirklich gut werden will, muss man schon auf internationale Turniere, weil einem die kleinen dann meistens nichts bringen.
Auch ich bin der Meinung, dass 10sek. Kämpfe (mit dem Ergebnis der Niederlage) nicht viel bringen. Aber nicht nur, weil man nichts lernt, sondern auch weil es dem Selbstvertrauen sehr stark schadet!!!

[katana]

Das ist das Paradoxe beim Kämpfen,

Verlieren schadet dem Selbstbewußtsein (wobei ich eher sagen würde Stolz),

Gewinnen baut zunehmend Druck auf.

Ich kenne etliche sehr gute Judoka, die wegen dem Erfolgsdruck aufgehört haben.

Tja , wie mans macht, ists verkehrt

[Gast]

Wichtig ist nicht nur die Zahl der Wettkämpfe, sondern das Niveau sollte zum Kämpfer passen!
Locker nach Hause geholte Siegerpokale bringen wohl genau so wenig weiter, wie die schon angesprochenen 10-Sekunden-Kämpfe!

Ich halte die 3.Plätze immer für sehr lehrreich, da man an diesem Tag einiges richtig, aber auch einiges falsch gemacht hat. Zum Lernen die richtige Mischung...

[Philipp K.]

Kurze Frage als Judo-Neuling... Wie viele Turniere gibt es denn im Durchschnitt auf regionaler Ebene? Ich kenne es aus dem TKD, da hatte ich im Jahr max. 1-2 Turniere auf Anfängerniveau.

[Trini]

Das kommt sicherlich auf Altersklasse und Region an.

In S.-H. ist für die Kleinen (U 9, U 11 und U 14) eine Menge los.
Ab U 17 wird es seeeeeeeeehr wenig.

Trini

[Philipp K.]

Gemeint war der Erwachsenensport

Schade eigentlich, es gibt ja eigentlich genügend Judokas überall, da sollte man meinen man ausreichend Wettkämpfe hinbekommt.

[Ippon]

In NRW gibt es schon ein paar mehr Turniere.
Guck mal auf der NWJV-Homepage http://www.nwjv.de/. Am geeignetsten sind natürlich Kreisturniere, aber die sind schon selten für Erwachsene. Aber Bezirksturniere sind oft auch noch ok. Oder Du suchst dir eine Bezirks- oder Landesligamannschaft, wo Du mitkämpfen kannst.