Kinder-Judoanzug in blau oder weiß?

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Ich finds schade, das judo immernoch eine individualitätsfeindliche haltung hat..
Wie kommst Du auf diesen - entschuldige die Formulierung -
"Blödsinn" :eusa_think: ?
Judo bzw. Kampfsport allgemein, ist doch eigentlich sehr individualitätsfördernd... Sonst würde keine Wettkampf, keine Technik
funktionieren... Als Trainer muß ich mich beim Erklären sehr individuell
mit den einzelnen Schüler beschäftigen...
warum soll nicht jeder individuell seinen stil wählen können, und diesen auch durch kleidung zeigen.
Kein Problem, warum auch nicht mal Jeans anhaben...
:evil:
Wenn jemand seinen Stil zeigen möchte, kann/sollte er das in erster Linie
mit seinem Können auf der Matte tun und nicht durch
Äußerlichkeiten wie bunten Anzügen...
Ich denke gerade diese latente "inidividualitätsfeindlichkeit" führt zu der Abwanderung der Jugendlichen zu Funsport-Arten, wo man diese eben ausdrücken kann.
Hier kann ich auch nur vermuten: Und in den Funsport-Arten bleiben
diese Jugendlichen dann, sagen wir, bis sie 30, 40, 60 sind?
Glaub ich ehrlich gesagt nicht...
Jedenfalls wäre eine Öffnung in Richtung dieser westliche Anschauung und Art von Lebensgefühl, also auch dem Ausdruck von Individualität, für den Sport sehr förderlich...besonders im Jugendbereich.
Ja, aber wir machen nun gerade einen Sport mit östlichen
Werten... Für Kampfsport mit westlichen Anschauungen und Lebensgefühl
würde ich dann doch eher Boxen oder Fechten oder
was auch immer zuständig sehen...
Will sagen, daß erstmal sowieso diejenigen zum Judo kommen,
die von den ulkigen "weißen Schlafanzügen",
dem "Disziplinanspruch" usw. fasziniert sind...
Warum also diese "Nahezu-Alleinstellungsmerkmale" vom
Judo auch noch aufgeben...?

Thema: blau / weiß:
Ich hab auch lieber 'weiße' Kinder auf der Matte, erstmal brauchen
sie sowieso nen weißen Anzug und außerdem ist es für mich
dann optisch nicht so unruhig auf der Matte, kann mich also
besser auf die Gruppe konzentrieren...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

Hallo takanohana,

das mit eBay ist eine gute Idee für Vereine, aber nicht so sehr für Privatleute. Die gebrauchten Anzüge laufen nämlich je nach Modell, Waschtemperatur und Trocknergebrauch, bzw. Nichtgebrauch unterschiedlich stark ein. So kann ein 160 Anzug durchaus in Wirklichkeit Gr. 150 bzw. 145 sein. Wenn es dann z.B. ein Adidas ist, der ohnehin bereits in den Größen ziemlich klein ausfällt, dann gibt es ein Problem. Das ist so ähnlich wie mit Schuhen, die sollte man auch probieren.

Unser Verein kauft Anzüge gezielt aus dem eBay, dann können die jungen Judoka aber direkt anprobieren und passend kaufen.

Vielleicht wäre das ja die Idee für Ihren Verein und Sie können so auch andere Judoka mit günstigen Anzügen versorgen.

Gruß

Joachim
Frinti
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Individualitätsfeindlichkeit vs. Individualitätszwang

Beitrag von Frinti »

gada hat geschrieben:Ich finds schade, das judo immernoch eine individualitätsfeindliche haltung hat..warum soll nicht jeder individuell seinen stil wählen können, und diesen auch durch kleidung zeigen. Ich denke gerade diese latente "inidividualitätsfeindlichkeit" führt zu der Abwanderung der Jugendlichen zu Funsport-Arten, wo man diese eben ausdrücken kann.
Deswegen halte ich es für wichtig, diesen Aspekt anders und neu zu bewerten...
Jedenfalls wäre eine Öffnung in Richtung dieser westliche Anschauung und Art von Lebensgefühl, also auch dem Ausdruck von Individualität, für den Sport sehr förderlich...besonders im Jugendbereich.
Ich finde eher das eine Jugendliche eher einem Individualitätszwang unterliegen, alle wollen sie cool sein sich von anderen unterscheiden, heften sich hier und da ein Piercing hin und müssen dann irgendwann feststellen das ja eigentlich jeder 2te da auch ein Piercing hat....
Das weicht zwar jetzt etwas vom Thema aber ok....um jetzt wieder auf das Thema zurückzukommen:
Der Sport(verein) sollte doch eine Gemeinschaft darstellen, wozu dann dieser Individualitätswahn? der Mensch ist nunmal ein Herdentier! Ausserdem braucht es meiner Meinung nach nicht soviel Individualität, jeder Mensch ist denke ich schon durch seine einzelenen Charaktereigenschaften, Aussehen etc. indidviduell genug....
Nun aber genug der Philosophie.... :wink:
Wenn du sechs mal geworfen wirst stehe 7 mal wieder auf...

1. Kyu
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

gada hat geschrieben:Ich finds schade, das judo immernoch eine individualitätsfeindliche haltung hat..warum soll nicht jeder individuell seinen stil wählen können, und diesen auch durch kleidung zeigen. Ich denke gerade diese latente "inidividualitätsfeindlichkeit" führt zu der Abwanderung der Jugendlichen zu Funsport-Arten, wo man diese eben ausdrücken kann.
Deswegen halte ich es für wichtig, diesen Aspekt anders und neu zu bewerten...
Jedenfalls wäre eine Öffnung in Richtung dieser westliche Anschauung und Art von Lebensgefühl, also auch dem Ausdruck von Individualität, für den Sport sehr förderlich...besonders im Jugendbereich.
Das halte auch ich für etwas überzogen. Ich habe in der Tat so etwas gesehen. In einem Verein (Freizeitsport) haben sich die Kids ihren Anzug in der Gürtelfarbe gefärbt. Ich habe daher gelbe, organge und grüne gefärbte Anzüge gesehen. Blaue Anzüge gab es ja sowieso und einen braunen habe ich nicht gesehen.

Das sah aus wie laufende Ostereier auf der Matte. Da die Anzüge natürlich selbst gefärbt waren, hatte auch jeder eine unterschiedliche Farbstufe gahabt. Das war mir einfach zu viel des "Guten". Die Steigerung wäre bei einem Zwischengurt natürlich eine gelbe Hose und eine orange Jacke... :BangHead

Es gibt im offiziellen Judosport weiße und blaue Anzüge. Daher habe ich einfach kein Problem damit, diese Anzüge zu akzeptieren. Alles andere sollte vermieden werden, bzw. der Bundesliga vorbehalten werden, die für die Finanzierung des Sports einfach auch Gelder benötigen.

Jeder Verein kann auch etwas seinen Stil durchsetzen:

Judoanzüge werden eigentlich nur in größeren Städten selbst beschafft. Das nächste Sportgeschäft bei uns, welches Judoanzüge verkauft, liegt über 50 km weg. Daher kaufen die Judoka Anzüge beim Verein.

Der Verein bestimmt also das Sortiment und die Kids kaufen entsprechend ein. Hat ein Verein keinen roten Anzug, dann trägt auch niemand einen. So einfach ist das.
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Christian
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Beitrag von Christian »

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Das sah aus wie laufende Ostereier auf der Matte.
Das kann ich mir vorstellen :D. Persönlich würde ich sowas nicht akzeptieren (grenzt ja fast an Karneval :wink: )


Ich kann Fritz nur zustimmen. Dem Judosport vorzuwerfen, er habe eine individualitätsfeindliche Haltung, ist aus meiner Sicht falsch.
Wie kommst du denn zu dieser Aussage gada, schreib doch bitte ein paar Beispiele, warum Judo deiner Meinung nach individualitätsfeindlich ist.

Um kurz das Thema "Abwanderung" der Jugendlichen und Erwachsenen anzusprechen. Ich bin mir sicher, das es nicht daran liegt, dass der Judosport individualitätsfeindlich ist.
Ich werde zu dieser Thematik mal ein neues Thema aufmachen, denn wenn wir das hier auch noch diskutieren kommen wir ganz vom eigentlichen Thema weg.
schöne Grüße
Christian
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juergen
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Beitrag von juergen »

@ Gada,

ich stimme dem Fritz und den anderen zu.
Es gibt kaum eine Sportart, wo mensch sich individueller einbringen kann als Judo. Dazu braucht es keinen neonfarbigen Judogi. Im Gegenteil, hier können die Kids vielleicht lernen, daß "Individualität" nicht bedeutet, der Erste zu sein, der das Piercing auffer rechten Backe trägt. :D
Ich denke gerade diese latente "inidividualitätsfeindlichkeit" führt zu der Abwanderung der Jugendlichen zu Funsport-Arten, wo man diese eben ausdrücken kann.
Sogenannte "Funsportarten" zeichnen sich aus durch Kurzlebigkeit, werden meist von der Mode diktiert und gerade hier ist die Kleidung sowas von Modeorientiert, daß man schon von Uniformen sprechen kann. Wenn vor 8 Jahren einer den alten Roller seines Großvaters aus dem Keller gegraben hätte, das wäre Individuell gewesen. Ich finde die Kids, die den ganzen Funsportkram nicht mitmachen viel Individueller.

Im Herbst wird übrigens eine neue Trendsportart übern Teich kommen: "Bungee- Piercing" :D
Schöne Grüße vom juergen
1.Kyu
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Patrick
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Beitrag von Patrick »

@ Fritz:

Für Dein Posting vom 05.03. (00:53 Uhr - wollte nicht alles als Zitat einfügen, steht ja auf der gleichen Seite) bekommst Du meine volle Zustimmung!!! :eusa_clap :eusa_clap :eusa_clap

Zum Thema Individualität im Judo:
heutzutage sind Kinder, die überhaupt noch regelmäßig Sport im Verein treiben, schon echte Individualisten... :shock:
Aber das wäre ein eigenes Thema...
Judo - just for fun!
Gast

Beitrag von Gast »

Blaue judoanzüge dürfen beim wettkampf doch sowieso nur getragen werden wenn man zuerst aufgerufen wird, also an Stelle des roten Zusatzgürtel!
Ich würde also einen weißen Anzug empfehlen.
gada
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Beitrag von gada »

also ich wollte doch nochmal was schreiben, nachder zahlreichen kritik :)
mmh, also vielleicht hab ich etwas zu weit gegriffen, und vorallem kann man so eine diskussion nicht an der farbe eines anzugs festmachen.
Dieser Post gehört wahrscheinlich eher zum Beitrag "Abwanderung im Judosport".

Also individualitätsfeindlich meine ich in dem sinne, das judo ja schon teilweise hierachische und autoritäre Züge hat. Das heisst aufstellen nach graduierung, etc. Generell hat Zen (übrigens für samurais entstanden, die militärisch perfektioniert werden sollten) das ja auch ein Teil des Ursprungs Judo ist, eben auch solche annähernden "militärische" Züge.

Bevor ihr auf mich einschlagt, das ist jetzt als Ähnlich, nicht identisch! bezeichnet.
Das heisst auch, unterordnen, einordnen etc...
Das ist so ziemlich das, was Jugendliche erstmal nicht mehr wollen, sie wollen sich eher abgrenzen,unterscheiden, und versuchen, eigene Schritte zu unternehmen, das heisst nicht unterordnen.

Dies alles ist im Judo erstmal schwierig, ausser eben durch Erfolge.
Es gibt eben auch eine relativ festgelegte Uniform (der weisse anzug), der eine unterscheidung erstmal nicht zulässt. Graduierungen empfinde ich persönlich nicht als eine persönliche Unterscheidung.

Und ein Vorredner hat dieses sich unterscheiden wollen mit einem blauen anzug direkt als sich hervortun bezeichnet, und das ist das ding finde ich, das war mein persönlicher stein des anstosses, sobald sich jemand unterscheiden will, tut er sich hervor. Und das dürfen dann nur die schwarzgurte, wie ein anderer in seinem beitrag vorher schrieb...

Und das ist die Haltung die ich meinte, sich zu unterscheiden bzw. Individualität zu zeigen, ist erst erlaubt, wenn man eine bestimmte Leistung erbracht hat, wenn überhaupt.

Ich schliesse jetzt alle positiven Seiten des Judos, die ich schätze da ich den Sport sonst nicht machen würde, aus in diesem Beitrag, und gehe nicht darauf ein...dies wäre nämlich wieder ein neues Thema.
1.kyu
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

@Gada,

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, siehst Du als Hauptproblem,
das "Sich-Ein-und-Unterordnen"...

Ja das stimmt, Kinder und Jugendliche, auch Erwachsene
haben damit 'gegenwärtig' ein Problem, warum auch immer (Medienvorbilder, Elternversagen, Gesellschaft...?)
[Komischerweise haben sie aber kein Problem damit, wenn es
ums Nachvorndrängeln, Überordnen geht... :-/]

Meiner Meinung nach ist auch gerade die Hierachie (und beim Judo haben
wir sozusagen sogar zwei Hierarchiearten: Die "ausgekämpfte" über
den direkten kämpferischen Vergleich und die
"Erfahrungs-/Wissenshierarchie" ausgedrückt über die Graduierung),
welche Judo zu etwas "Besonderem" macht...

Hier können/müssen
sie noch unter doch recht sicheren Rahmenbedingungen erfahren
wie man evt. mal das Eigene-Ego zurückstecken muß, andererseits
auch Verantworung für andere übernehmen kann u. muß;
hier erleben sie, daß 'Sich-Einfügen' nicht unbedingt
eine persönliche Niederlage sein muß;
daß mit Fleiß und Ausdauer und harter Arbeit
ein besserer "sozialer Status" (sprich dunklerer Gürtel,
mehr Verantwortung, Freiheiten, Vertrauen... ) zu erreichen ist,
und nicht durch sich auf Kosten anderer Profilieren,
Intrigieren, Schlechtmachen, Neiden und Mobben...

Die Hierachie gibt auch ein Gefühl der Sicherheit, der
Zusammengehörigkeit, auch wenn es nur unterbewußt ist...

Der Mensch ist nun mal ein Herdentier;
in einer Herde gibt es halt "Leithammel" und die anderen...
(Und ich glaube auch nicht, daß sich solch eine grundlegende
biologische Programmierung wegerziehen läßt... )
Meine Spruch ist der: Wer führen will, muß dienen können!
(wohlgemerkt, dies ist nur eine notwendige Bedingung, keine
hinreichende!)

Wenn wir Trainer einen "Erziehungsauftrag" haben, dann den,
daß unsere Schüler lernen, daß "Sichhervortun" über die individuelle
Leistung verbunden mit Bescheidenheit und
dem Wissen über die eigenen Grenzen,
der richtige Weg im Leben ist,
und nicht Äußerlichkeiten, Aufschneiderei, Rücksichtlosigkeit usw...


Ansonsten lies mal hier:
http://www.judo-praxis.de/Projekte/Kamp ... ebert.html
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Patrick
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Beitrag von Patrick »

@ Fritz:

Wow, was hast Du denn studiert??? :shock:
Ich stimme Dir zwar voll zu, aber ich musste Deinen Beitrag erst zweimal durchlesen... :wink: :oops:
Judo - just for fun!
gada
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Beitrag von gada »

Also, ich denke du hast mich soweit richtig verstanden. Judo hat sogesehen eine wichtige Ausgleichsfunktion. Auch mehr noch in vielen anderen Bereichen, wie z.b. der Ruhe, der Konzentration, der "Leere", des auf-sich-selbst-besinnens, wenn ich jetzt mal an den ursprünglichen Werten des Zen anknüpfe.
Allerdings ist sich unterordnen nicht alles, was es braucht. Abgesehen davon, dass es als sekundärtugend gefährlich sein kann, bedeutet Ausdruck der Individualität, anders sein, Freiheit und sich abgrenzen in der Entwicklung von Jugendlichen eine wichtige Rolle.
Diese Dinge haben im Wachstums und der Selbstfindung eines Menschen einen relevanten Anteil.
Und dies eben nicht nur Leistungsbezogen, wie im Judo.

In Funsportarten, wenn ich sie mal hinzuziehen darf, spielen diese Aspekte der Individualität eine grössere Rolle, der Sport wird dort stärker zum Ausdruck der Persönlichkeit genutzt. Die Freiräume sind dort grösser.
Judo ist insgesamt reglementierter. Deswegen wählen viele Jugendliche diese Sportarten.

Ob sich Judo nun verändern sollte oder nicht, bleibt dahingestellt. Entweder man sieht es als einen Ausgleich zu unseren westlichen Werten, oder man öffnet sich gegenüber neuen, erweiterden Anteilen.
Allerdings dient dieser Ansatz sicherlich der Erklärung von Abwanderungen im Vereins- und Judosport der Jugendlichen.
1.kyu
Juliane
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Beitrag von Juliane »

Ein Trainer von uns hatte noch bis vor kurzen einen blauen Anzug, ist jetzt aber auch wieder auf weiß umgestiegen. Bin im Moment am überlegen mir noch einen blauen Anzug zu zulegen, hab das jetzt beim mitteldeutschen gesehen, dass es so seine Vorteile hat:) DieZusatzgürtel nerven doch ganz schön :) Aber ansonste würde ich wie meine Vorredner von blauen Anzügen für Kinder abraten, bei den Kleinen sollte es einheitlich bleiben:)
Jule
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

Aktuelle Qoute in unserem Landkreis auf den Kreismeisterschaften:

10 % blaue Anzüge, keine Probleme und niemand hat Anstoss daran genommen. Die Dinger sind nur dann etwas Besonderes, wenn man sie so behandelt.

Wir können ja noch etwas anderes diskutieren:

Judomatten sind meistens rot und so oliv-grau-grün. Ich habe aber auch schon blaue, grüne und gelbe Matten gesehen. Wer hat was gegen diese Farben?
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bushi7
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Re: Kinder-Judoanzug in blau oder weiß?

Beitrag von bushi7 »

takanohana hat geschrieben:Hallo ihr Judokas!
Ist es denn ok, zum Training in Blau zu kommen?
Vielen Dank und viele Grüße
takanohana
Lieber in einem blauen Anzug, als blau ins Training zu gehen.

:beer :drunken_smilie = :eusa_naughty :forbidden
Jano

Beitrag von Jano »

10 % blaue Anzüge, keine Probleme und niemand hat Anstoss daran genommen. Die Dinger sind nur dann etwas Besonderes, wenn man sie so behandelt.
Das ist sicher ein wichtiger Punkt, zumindest für Kinder. So "aufregend" ein blauer Anzug zu Beginn auch sein mag, genausoschnell haben sich die Kinder auch daran gewöhnt. Und spätestens nach 3 oder 4 Wochen ist nichts besonderes mehr dran.

Da bei uns das Kämpfen in blau/weiß erst ab ziemlich hohem Niveau Pflicht ist (selbst die mitteldeutschen Einzelmeisterschaften U20 konnten noch mit Zusatzgürtel bestritten werden), brauchen die Kinder eigentlich keinen blauen Anzug.

Allerdings gibt es unserem Verein ein paar Leute, die sehr häufig trainieren (4-5 mal pro Woche). und jeder weiß, dass die Judoanzüge, besonders die schweren (z.B. Moskito) ewig brauchen um nach dem Waschen zu trocknen. Da kann ein zweiter Anzug nicht schaden und warum sollte der dann nicht blau sein? Wenn dann wirklich mal blau/weiß gefordert sein sollte, gibts keine Probleme und zum Training nimmt man halt immer den Anzug, der gerade sauber bzw. trocken ist.
(Bitte jetzt nicht verwechseln mit dem "An einem blauen Anzug sieht man den Dreck schlechter - Quatsch!")

Das ist meine eher praktisch betrachtete Sicht.

Und wenn sich Trainer mit einem blauen Anzug hervorheben wollen, dann könnte das auch ein kleines Ego - Problem sein. Es sei denn, es geht wirklich um nachvollziehbare Gründe wie das bessere Auseinanderhalten von Körperteilen bei der Demonstration von Bodentechniken.

Im Großen und Ganzen bin ich also auch der Meinung, dass ein blauer Azug keinen anderen Stellenwert haben sollte als ein weiser - hat er ja auch nicht.


Achso, PS:

Einen weißen Judogi braucht ja wohl eh jeder, denn mit einem blauen auf die Matte zu gehen und sich dabei einen weisen Zusatzgürtel umzubinden, ist schon bissl albern. Das würde ich nicht schreiben, wenn ich´s nicht schon erlebt hätte...
Jano

Beitrag von Jano »

Sorry, einmal hätte auch gereicht.
Naja, gibts den Text halt einmal mit mehr und einmal mit weniger Schreibfehlern :wink:
Bodo

Beitrag von Bodo »

Ich habe mal folgendes als Grund für weiße Judoanzüge gehört:
Früher gab es in Japan ein strenges Kastensystem. Den Kasten waren unterschiedliche Kimono-Farben zugeordnet. Die weißen Anzüge wurden dann von Kano für's Judo benutzt, damit beim Judo Leute aus allen Kasten mehr oder weniger gleich sind.

Das ist vielleicht heute kein ganz aktueller Grund mehr. Aber die Gleichheit von Menschen (nicht im Sinne von Individualitätsfeindlichkeit, sondern im Sinne von gleichen Rechten und Freiheit) ist sicherlich auch nicht völlig überholt.

Ich selbst bin durchaus für bunte Anzüge zu haben, insbesondere wenn Mannschaften einheitlich (anstatt rotem Gürtel oder blauem Anzug) bunte Anzüge haben. Aber es gibt sicherlich auch Ausnahmen. Zu Dan-Prüfungen oder Vorführungen beispielsweise finde ich einen selbstgebatikten Anzug unpassend.
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Beitrag von bushi7 »

Jano hat geschrieben:
Das ist sicher ein wichtiger Punkt, zumindest für Kinder. So "aufregend" ein blauer Anzug zu Beginn auch sein mag, genausoschnell haben sich die Kinder auch daran gewöhnt. Und spätestens nach 3 oder 4 Wochen ist nichts besonderes mehr dran.

Achso, PS:

Einen weißen Judogi braucht ja wohl eh jeder, denn mit einem blauen auf die Matte zu gehen und sich dabei einen weisen Zusatzgürtel umzubinden, ist schon bissl albern. Das würde ich nicht schreiben, wenn ich´s nicht schon erlebt hätte...
Genau das ist der Punkt. Offensichtlich hat aber die Frage blau oder weiss hier am meisten zur Diskussion beigetragen. Der blaue Anzug wird anscheinend schon durch die Trainer viel zu sehr überbewertet.

Auf unseren Kreismeisterschaften musste natürlich auch ein Judoka mit blauen Anzug als zweitaufgerufener den weissen Zusatzgürtel tragen. Kamen 2 blaue Anzüge aufeinander, das gleiche. Nur als erstaufgerufener (2ter mit weissen Anzug) wurde auf Zusatzgürtel ganz verzichtet.

Ich glaube jedoch, dass das Thema ausreichend erörtert wurde und keine wesentlichen neuen Argumente sich finden werden. Vereine die sich an blauen Anzügen stören -aus welchen Gründen auch immer- werden sie weiterhin verbieten, tolerantere Vereine haben schon heute keine Probleme damit und werden auch zukünftig keine haben.

Jeder Verein hat das Recht sich auch ein Stück weit selbst zu verwirklichen.
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Ippon
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Beitrag von Ippon »

So weit ich das sehe hat sich der kurze Run auf die blauen Anzüge schon erledigt. Es werden doch immer weniger. So wie ich das erlebe ist ein blauer Anzug beim Taining kein Hingucker mehr. Bei Lehrgängen wird er außer für Referenten eher als unpassend angesehen.
Wenn er nicht von einem schwarzen oder zumindest brauen Gürtel zusammen gehalten wird wirkt er auch eher komisch.
Bei höheren Veranstaltungen (ab Beziksmeisterschaften bzw. ab Landesturnieren) wird der blaue Anzug beim zweit Aufgerufenen inzwischen auch nicht mehr akzeptiert. Bei Kreisturnieren werden die Kämpfer auch darauf hingewiesen. Genau wie bei Mädchen/ Frauen die kein weißes T-shirt tragen.
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